Konrad Beikircher – Schön ist es auch anderswo [Slideshow]

Das Rote Krokodil war ausverkauft. Einen Sprachklassiker hatte er versprochen, der Meister des Wortes. Aktualisiert und angepasst… Hiermit meinte er sicherlich nicht sich selbst, sondern seine Geschichten. Kaum auf der Bühne, zog er das Publikum in seinen Bann. Gekonnt zeigte er die Vorzüge und Eigenheiten der Menschen in unserem Land. Eine Hommage an die Vielfalt der deutschen Sprache, der Menschen, der Dialekte und Charaktere.

Dabei beschränkte er sich nicht nur auf das Rheinland. Das Wesen des Bielefelders, die Ausdrucksweise des „Alefters“, die Gesprächigkeit des Siegerländers, die Umgangsformen eines Ehepaares, welches auf die Diamantene Hochzeit zusteuert.

Seine Geschichten untermalt er förmlich mit seiner Mimik, seiner Gestik. In dem einen Augenblick sinnlich besonnen, mit geschlossenen Augen, die eigene Geschichte verinnerlicht. Im Nächsten schon einem Virtuosen, einem Dirigenten gleich. Die Zuschauer mit Spannung und Entspannung an die Erzählungen gefesselt. In seiner bildhaften Sprache führt er anschaulich den sprachlichen Unterschied zwischen dem gerollten R der Bewohner des Vorgebirges bein Bonn  und des Siegerländers vor. Der Erstere rollt das R horizontal nach vorne, der Siegerländer hingegen lateral, halbrechtsgedreht… Eine Kunst für sich.

Das Kölsche Kneipenleben und die Probleme des Kölners mit den drei Buchstaben Paula, Siegfried und Ypsilon – welche er in dieser Kombination einfach nicht kennt – bleiben nicht unbetrachtet. Psychologie, Psychiater, Psychotherapeut…

Der befreundete Pizzabäcker muss für die Schwierigkeiten der Italiener mit der „unmöglichen“ Aneinanderreihung von Konsonanten der deutschen Sprache herhalten.

Für all dies hat er hervorragend erzählte Geschichten, die auch vor seiner Herkunft keinen Halt machen. Vom „Friedenskind“ zum Studentenleben in Bonn, gelegentlich (scheinbar) abschweifende Erzählungen, die jedoch schnell auf ein eigenes Stichwort, zum Ursprung zurückkehren.

Zu keinem Zeitpunkt kommt für den Besucher Langweile auf. Der Meister auf der Bühne beherrscht sein Metier, versteht sein „Handwerk“ und nutzt die „Tzüschologie“ den Gästen einen Spiegel vorzuhalten.  Den Inhalt des Abends vollständig wiederzugeben, würde den hier vorgegebenen Rahmen sprengen. Er soll eigentlich auch nur zu einem Besuch animieren.

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