Engagierte Stadtverwaltung: Studentinnen stellten Ergebnisse einer Mitarbeiterumfrage vor

127106PRund 23 Millionen Menschen in Deutschland engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich – ungefähr jeder Dritte.

Diese Zahlen ergeben sich aus dem so genannten Freiwilligensurvey, einer bundesweiten Studie zum Ehrenamt.
Genaue Zahlen für Mönchengladbach gibt es nicht.
Um die Bürgerinnen und Bürger in ihrem Engagement zu stärken, möchte Oberbürgermeister Norbert Bude Rahmenbedingungen verbessern. Deshalb wurde die Stadt im letzten Jahr für das Pilotprojekt „Zukunftsfaktor Bürgerengagement“ vom NRW-Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport ausgewählt.

 

„Besonders interessiert hat mich, wie stark das Engagement der städtischen Beschäftigten ist. Auch, welche Probleme sie bei der Ausübung haben und welche Unterstützung sie sich von ihrem Arbeitgeber wünschen“, so Bude, der auf die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung am Standort Duisburg zugegangen ist. Fünf Studentinnen haben in ihrer Projektphase einen Fragebogen erarbeitet, der an die Beschäftigten verteilt wurde. Die statistische Auswertung der anonymen Mitarbeiterbefragung ist nun abgeschlossen. Zusammen mit ihrem Projektbetreuer Markus Hilz präsentierten die Studentinnen jetzt der Verwaltung erste Ergebnisse.

Es hat sich herauskristallisiert, dass die städtischen Mitarbeiter vor allem in den „klassischen“ Engagementfeldern wie Sport, Soziales und Kirche aktiv sind. Großes Potenzial besteht vor allem in den Bereichen Integration, Bildung, Gesundheitswesen, ergab die Umfrage. „Hier können wir ansetzen“, so der Oberbürgermeister. 66 Prozent der männlichen Beschäftigten sind freiwillig engagiert und 54 Prozent der weiblichen. Das Geschlechterverhältnis deckt sich auch mit dem Freiwilligensurvey. Die Altersgruppe der 40- bis 60-jährigen ist besonders aktiv sowie auch Beschäftigte mit höherer Bildung. Zu den Motiven gaben die Mitarbeiter mehrheitlich an, gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und etwas Gutes tun zu wollen. Haupthinderungsgründe bei den Nichtengagierten sind berufliche und familiäre Eingebundenheit.

„Rund ein Viertel der Mitarbeiter, die wir erreichen konnten, haben sich an der Umfrage beteiligt. Das ist ein guter Wert, um statistische Aussagen treffen zu können“, so der Projektbetreuer Markus Hilz. Mit einer Quote von 59 Prozent engagierter städtischer Beschäftigter liegt das Engagement deutlich höher als im Durchschnitt. Hier gibt Hilz allerdings zu bedenken, dass man diesen Wert noch relativieren muss: „Es ergeben sich Verzerrungen zum Beispiel dadurch, dass Menschen, die schon ein Ehrenamt ausüben, näher dran sind am Thema und deshalb auch eher bereit, einen Fragebogen auszufüllen“.

Unter dem Strich könne man den Stadtmitarbeitern aber eine große Bereitschaft, sich freiwillig zu engagieren, attestieren. „Das Fachwissen, das in den Kommunen vorhanden ist, sollte man nutzen“, so Hilz, der mehr Forschung in Breite und Tiefe für notwendig hält. Ihm ist bislang keine umfassende Untersuchung bekannt, die sich speziell mit dem Engagement kommunaler Beschäftigter befasst.

Oberbürgermeister Norbert Bude bedankte sich bei Jana Hacke, Cathrin Neuendorf, Ella Pfeifer, Michelle Reuter und Evamaria Setzer für die zuverlässige Arbeit und interessante Vorstellung. „Wir werden die Ergebnisse nun Punkt für Punkt auswerten“, versprach er. Der Präsentation folgten Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen der Stadtverwaltung wie Personalamt, Personalrat, Integration, Inklusion, Gleichstellung, Statistik, Altenhilfe, Büro OB sowie auch vom Freiwilligen Zentrum in Trägerschaft der Caritas.

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