„NRW bekämpft Energiearmut“: Positive Bilanz nach 18 Monaten Projektlaufzeit

„Kleine Hilfestellungen haben oft eine große Wirkung“, resümiert eine Beraterin

logo_stromspar-checkEnergiearmut bekämpfen und Versorgungssperren vermeiden – das ist das Ziel des Projektes „NRW bekämpft Energiearmut“, das vom NRW-Verbraucherschutzministerium, der Verbraucher-zentrale NRW und regionalen Energieversorgern ins Leben gerufen wurde. Seit Januar 2013 unterstützt auch die NEW-Gruppe in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Mönchengladbach das Modellprojekt, das auf insgesamt drei Jahre ausgelegt ist und vom Verbraucherschutzministerium mit rund 1,5 Millionen Euro subventioniert wird.
Die teilnehmenden Versorger in den acht Modellkommunen – neben Mönchengladbach sind dies Aachen, Bielefeld, Bochum, Dortmund, Köln, Krefeld und Wuppertal – beteiligen sich anteilig an den Kosten für die jeweiligen Beratungsangebote.


Die Zwischenbilanz von Verbraucherzentrale und NEW fällt zur Halbzeit des Projektes positiv aus.
„Seit Anfang 2013 haben sich insgesamt 164 Bürger in der Verbraucherzentrale beraten lassen. Allein in den ersten sechs Monaten diesen Jahres nahmen 61 Bürger das Beratungsangebot wahr“, sagt Ursula Winbeck, Fachberaterin bei der Verbraucherzentrale. Im Rahmen des Projektes bietet sie offene Sprechstunden in Mönchengladbach an, in denen betroffene Bürger rund um die Themen Existenzsicherung und Budgetverwaltung beraten werden.
„Das Projekt zeigt positive Effekte. Wir werten es als Erfolg, dass die Bürger die Beratung zu einem frühen Zeitpunkt in Anspruch nehmen – und nicht erst dann, wenn bereits eine Versorgungssperre vorliegt“, sagt NEW-Vorstand Frank Kindervatter. „Die Erfahrungen der vergangenen 18 Monate zeigen uns, dass wir gemeinsam auf dem richtigen Weg sind, um Energiearmut systematisch und dauerhaft anzugehen“, so Kindervatter.

Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen ließen sich zum Thema „Vermeidung von Versorgungssperren“ in der Verbraucherzentrale beraten.
Fast die Hälfte der Betroffenen sind Single-Haushalte. 25 Prozent der Ratsuchenden lebten in Zwei-Personen-Haushalten – aber auch Haushalte mit Kindern waren betroffen. Mehr als die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher, die zu Ursula Winbeck kamen, waren Menschen, die Leistungen nach SGB II erhalten („Hartz IV“).
Der Anteil der Verbraucher, die Lohn oder Gehalt beziehen, sank im Vergleich zum Vorjahr von 20 auf 15 Prozent. Die meisten Ratsuchenden kamen aus Mönchengladbach, doch auch Verbraucher aus dem Kreis Heinsberg und Viersen machten von dem Beratungsangebot Gebrauch.
„Kleine Hilfestellungen haben oft eine große Wirkung“, resümiert die Beraterin. „Einer Kundin, die große Schwierigkeiten bei der Abschlagszahlung hatte, konnten wir durch einen Termin bei der Energiesparberatung helfen. Nach der Durchführung eines Zähler-Checks wurden ihr konkrete Einsparmöglichkeiten benannt, sodass nach zwei Monaten eine Abschlagssenkung bei der NEW erzielt werden konnte“, berichtet Ursula Winbeck. „Ein anderer Verbraucher konnte seine Jahresrechnung nicht sofort begleichen. Da er aber eine neue Arbeitsstelle in Aussicht hatte, vereinbarten wir mit der NEW eine Stundung der Rechnung.“

Ergänzend zum Modellprojekt bietet Ursula Winbeck in Zusammenarbeit mit der Familienbildungsstätte in Mönchengladbach eine offene Budgetberatung an, die einmal monatlich stattfindet. “Bei einem knappen Budget ist eine vorausschauende Haushaltsplanung unerlässlich. Wir zeigen im Gespräch anhand von konkreten Beispielen, worauf man achten sollte.“

Das Thema „Jugendarbeit und Prävention“ nimmt einen wichtigen Stellenwert bei einer nachhaltigen Bekämpfung von Energiearmut ein. So waren die Projektinhalte Unterrichtsthema in den Abschlussklassen der „Förderschule Wiedemannstraße“.

Die Schülerinnen und Schüler wurden auf die „Neuanmeldung beim Energieversorger“, aber auch auf eine vorausschauende Planung der Energiekosten in der ersten eigenen Wohnung vorbereitet.

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