Grüne fordern härtere Regeln für Nachtflüge

Lärmkartierung des vom Flughafen Düsseldorf ausgehenden Fluglärms (Quelle: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV)).

Der Landesvorstand der nordrhein-westfälischen Grünen hat am vergangenen Wochenende in einem Positionspapier stärkere Einschränkungen bei Nachtflügen gefordert, um die Lärmbelästigung durch Fluglärm zu reduzieren.

So soll grundsätzlich und dauerhaft ein Nachtflugverbot von 22 Uhr abends bis 6 Uhr morgens eingeführt werden.
Wenn dies rechtlich nicht durchsetzbar ist, sollen zumindest die Kosten für Starts und Landungen in diesen Zeiten so hoch eingesetzt werden, dass sich ein Starten oder Landen für die Fluglinien nach 22 Uhr nicht mehr rechnet. Zumindest für Passagiermaschinen sollen diese Einschränkungen nach den Vorstellungen der Landesgrünen umgesetzt werden.

Lena Zingsheim, grüne Kandidatin für den Landtag im Mönchengladbacher Stadtbezirk Süd, begrüßt diesen Beschluss der Landesgrünen: „Dieser Vorstoß ist längst überfällig, da Fluglärm zu dauerhaften gesundheitlichen Schäden führen kann. Bereits jetzt sind besonders ältere Menschen und kleine Kinder vor allem in den Abend-und Nachstunden durch andauernden Fluglärm in ihrer Nachtruhe beeinträchtigt.“

Das Thema Fluglärmbeschränkung wird auch bei dem jetzt anstehenden Genehmigungsverfahren für die Ausweitung des Flughafens Düsseldorf eine entscheidende Rolle spielen.
Hajo Siemes, Sprecher der Initiative „Gegen-Fluglärm-MG-Ost“, begrüßt den Vorstoß der Landesgrünen und fordert von der Landesregierung, sich diesem Vorschlag anzuschließen und ein Nachtflugverbot mit allen Konsequenzen umzusetzen. „Wir halten ein konsequenteres Nachtflugverbot für absolut geboten, fordern aber zugleich auch die Einhaltung von bestehenden Richtlinien und Gesetzen, denn dies würde bereits jetzt schon zu einer Reduzierung bei den Nachtflügen führen. Ein Ausweitung der Kapazitäten des Flughafen Düsseldorf würde diesen Bestrebungen widersprechen.“

Gerade auch Mönchengladbach ist  durch den Landeanflug auf den Flughafen Düsseldorf vom Fluglärm stark betroffen. Aus dem Osten des Mönchengladbacher Stadtgebietes seien über 1.500 Einwendungen gegen die Kapazitätserweiterung des Flughafens Düsseldorf eingereicht worden, so Siemes.
Auch die Stadt Mönchengladbach habe einer Ausweitung widersprochen.

Infos zum weiteren Zeitplan im Planfeststellungsverfahren unter nachstehendem Link:
http://www.brd.nrw.de/verkehr/flugplaetze_flugbetrieb/Airport-Duesseldorf-International/Hauptseite.html

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3 Kommentare zu "Grüne fordern härtere Regeln für Nachtflüge"

  1. D. Winkens | 11. Oktober 2016 um 10:44 |

    Sehr geehrter Herr Dickers,
    ob Ihr Kommentar sarkastische Anteile enthält, oder ich mich auf eine einsame Insel expediert fühlen soll, erschließt sich mir nicht so ganz. Aber das ist auch nicht der Punkt. Wenn es denn um freie Zimmer auf dem Mars geht, irgendwann demnächst, dann haben wir doch da ganz schnell dasselbe Problem. RIP also wirklich nur noch, Entschuldigung, bei den Radieschen von unten?

  2. Peter Josef Dickers | 11. Oktober 2016 um 09:52 |

    Zu D.Winkens: „Feierabendgenuß: Nein. Das war einmal.“ Es soll noch einsame Inseln östlich von Australien geben – ohne Charterflüge in den Urlaub, ohne Internet, ohne Telefon, ohne Handy, ohne Party feiernde Nachbarn, ohne plärrenden Kinderlärm, ohne Autoverkehr, ohne . ..
    Warum heißt Feierabend Feierabend? Damit man feiern kann – nicht nur seine Ruhe, sondern auch mit anderen, nicht immer natürlich – aber öfter.
    Ansonsten gilt: RIP – ruhe in Frieden. Auf dem Mars sind demnächst noch Zimmer frei.

  3. D. Winkens | 11. Oktober 2016 um 08:49 |

    Selbstbestimmung. Wie weit reicht die? Viele Gedanken macht man sich in der Regel nicht, über das Schlafengehen oder Aufstehen. Es sei denn, daß man sehr schnell realisiert, daß im Sommer die Schlafzimmerfenster bis Mitternacht dicht bleiben, und jetzt immerhin auch noch bis nach 23:00. Entschließt man sich dann für ein späteres Öffnen, sollte man sich aber überlegt haben, ob man morgens um 6:00 geweckt werden möchte. Schlafen: Ja, aber doch bitte nach Flugplan. Laue Sommerabende auf der Terrasse sind auch durch. Erstens weil es jetzt zu kalt ist, und zweitens, weil man sich im Sommer nicht einmal mehr in normaler Lautstärke unterhalten, oder in der Abendstille in ein Buch vertiefen kann. Da gehe ich doch lieber rein: Zähneknirschend. Feierabendgenuß: Nein. Das war einmal.

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