Plötzlich ist alles anders – Zweckverband wird gegründet – Tagebaurandgemeinden wechseln in die aktive Rolle –
ab sofort wird die rosige Zukunft für Wanlo & Co. geplant

Gestern noch überwog innerhalb eines Großteils der Menschen in den Tagebaurandgemeinden der Widerstand gegen das „Loch“, verursacht durch den RWE-Tagebau.
Seit heute ist das anders. Barbara Weinthal, Fachbereichsleiterin Umwelt der Stadt, stellte in einer eindrucksvollen Präsentation den Mitgliedern des Umweltausschusses die nun beginnende Planung für die zukünftige Entwicklung rund um den Tagebau Garzweiler vor.
Gemeinsam mit den Planungsverbandgemeinden Jüchen, Titz, Erkelenz und Mönchengladbach wird eine neue Organisationsform angestrebt. Ab Frühjahr 2017 wird der Zweckverband zugleich Träger öffentlicher Belange und operative Ebene darstellen.
Hintergrund:
Anfang September führte der Informelle Planungsverband gemeinsam mit verschiedenen Planungsbüros und Experten aus unterschiedlichen Disziplinen im Rittergut Wanlo eine Werkstattwoche durch. Dabei wurden Ideen zur Entwicklung der rund 430 Quadratkilometer großen Tagebauregion geschmiedet, wie sich die Region in der Zeit nach dem Tagebau aufstellen könnte. Im Ergebnis sollen in einem „Drehbuch“ die landwirtschaftlichen, wirtschaftlichen, sozialen und städtebaulichen Entwicklungen der Tagebauregion zunächst mit einem Zeithorizont bis 2035 mit Projektideen und beispielhaften oder möglichen Maßnahmen umfassend betrachtet werden. Dass alles so kommt, wie in der Planungswerkstatt festgehalten, ist völlig offen.
„Wir haben uns auf den Weg gemacht, um rechtzeitig Ideen zu schmieden, deren Umsetzungen von politischen Entscheidungen und finanziellen Möglichkeiten abhängen“, so Mönchengladbachs Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. „Wichtig ist, dass wir die Chancen, die sich für die Tagebaurandgemeinden ergeben, erkennen und nutzen“, ergänzt er. „Das Drehbuch ist allerdings noch kein fertiger Film. Wichtig ist es, auch die Bürger mitzunehmen“.

Der erste Teil des sogenannten „Drehbuches“ ist bereits geschrieben und wurde den Vertretern der kommunalen Fachausschüsse vorgelegt. So können sich die Planer vorstellen, ein grünes Band um das gesamte Gebiet von Garzweiler I und II zu legen, das mit 70 Kilometern der längste Park Europas wäre. Mit der Umsetzung könnte schon bald begonnen werden.

Mit einem Radschnellweg und Wanderwegen durch diesen Grüngürtel könnten die Dörfer am Tagebau vernetzt werden. Gleichzeitig könnte der Park den späteren Restsee mit Niers, Erft und dem Naturpark Schwalm-Nette vernetzen.

Auch die Restseen der Tagebaue Inden und Hambach könnten einbezogen und mit einem Kanalsystem verbunden werden. Ebenso sieht das „Drehbuch“ am Rande des grünen Gürtels neu anzulegende „Garzweiler Gärten“ vor, die sich in einer Art „Innovation-Valley“ mit Gemüse und Obst zur Genusslandschaft entwickeln, eine Produktions- und Energielandschaft, die Ansiedlung von Unternehmen und Forschungslaboren aus Wissenschaft und Technik sowie eine an der Abraumkante angelegte terrassenartige Landschaft mit Möglichkeiten für innovatives Wohnen vor.

Bedenken gab es bei den Bündnis Grünen und den Linken, sie halten noch fest an der Abwehrstrategie und müssen überzeugt werden, dass nur der Blick in die Zukunft positives für die Bevölkerung bringen wird.

Noch mehr Details finden sie hier.

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