Bürgerkommune als Zukunftsmodell

Chefsache und Herzensangelegenheit für OB Norbert Bude

Das Jahr 2012 setzt wichtige Akzente für bürgerschaftliches Engagement in Mönchengladbach.
Zum einen feiert das Freiwilligen Zentrum in der Trägerschaft des Caritasverbandes sein 15-jähriges Bestehen. Zum anderen wurde die Stadt Mönchengladbach als eine von zehn Pilotkommunen in NRW ausgewählt für das Projekt „Zukunftsfaktor Bürgerengagement“.
Aus diesem Grund hatten Oberbürgermeister Norbert Bude und Frank Polixa, Geschäftsführer des Caritasverbands am Samstag (3.3.) zu einer Diskussion zum Thema Bürgerengagement in Haus Erholung eingeladen.

Über 150 engagierte Akteure aus Politik, sozialen Organisationen, Wirtschaft und Bürgerschaft nahmen daran teil. „Ein großer Erfolg“, resümierte Polixa.

Andrea Hankeln, Referatsleiterin im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW betonte: „Kommunen, die engagementfreundliche Strukturen schaffen, ergreifen die Chance für die positive Entwicklung ihrer Stadtgesellschaft. Mönchengladbach ist da bereits auf einem guten Weg“.
Sie verwies darauf, dass Mönchengladbach bereits 2008  als eine von fünf Pilotkommunen die Ehrenamtskarte einführte – „ein wichtiges Instrument der Anerkennung“.
Mittlerweise seien weitere 150 Kommunen diesem Beispiel gefolgt.

Den Zuschlag im aktuellen Projekt „Zukunftsfaktor Bürgerengagement“ habe Mönchengladbach auch bekommen, weil das Thema Ehrenamt für Oberbürgermeister Norbert Bude „Herzensangelegenheit und Chefsache“ sei.
Sie gratulierte – ebenso wie der OB – dem Freiwilligen Zentrum herzlich zum 15-jährigen Bestehen.
Beide dankten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die wertvolle Arbeit in den Bereichen Beratung, Vermittlung und Qualifizierung.

Frank Polixa betonte die Vorreiterfunktion des Mönchengladbacher Freiwilligen Zentrums, das als eines der ersten bundesweit gegründet wurde.
„Wir verstehen uns als ‚Haus der Geschenke'“, fasste er zusammen und nannte Zahlen: „In 15 Jahren wurden rund 2.500 Bürger beraten, 1.650 davon in eine freiwillige Tätigkeit vermittelt. Das entspricht einer Arbeitsleistung von 187.000 Stunden oder 120 Vollzeitstellen“.
Er verglich das 15-jährige Bestehen mit dem Lebensalter eines Teenies: „Wir sind den Kinderschuhen entwachsen, gehen voller Tatendrang und Energie nach vorne in die Zukunft“.

An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen Eugen Godoj von der Initiative Freiwillige in der Alltagsbegleitung „FridA“ und Dr. Jörg von Wienskowski vom Verein „mitMG“ sowie Aloys Bushuven als Leiter des Mönchengladbacher Freiwilligen Zentrums teil.
Sie berichteten lebhaft aus der Engagementpraxis.
„Man muss den Bürgerinnen und Bürgern auch etwas zutrauen. Je größer der Verantwortungsbereich ist, desto höher die Bereitschaft sich zu engagieren“, appellierte Godoj auch in Richtung Verwaltung.
Und Oberbürgermeister Bude griff den Ball auf: „Die Zusammenarbeit von Verwaltung, Wirtschaft, sozialem Sektor und Bürgern in neuen Bündnissen auf Augenhöhe gewinnt für die Stadtverwaltung zunehmend an Bedeutung. Wir müssen unsere Rolle dabei auch neu definieren, sind eher Moderator und Partner bei gemeinsamen Aktivitäten“.

Als gelungenes Beispiel frühzeitiger und transparenter Bürgerbeteiligung – über die gesetzlich vorgeschriebenen Anhörungen hinaus – nannte er die Mönchengladbach Arcaden.
„Wir haben deshalb deutlich weniger Widersprüche im offiziellen Beteiligungsverfahren als in anderen Städten. Diese Akzeptanz der Bürger ist immens wichtig“.
Dr. Jörg von Wienskowski stand in der Diskussionsrunde für den Bereich Unternehmensengagement. So besucht er mit Kollegen des IT-Netzwerkes Schulen und Altenheime.
„Die Auszeit vom hektischen Arbeitsalltag und die Begegnungen mit den Menschen bringen auch mir sehr viel“, betonte er.
Und Andrea Hankeln brachte es auf den Punkt: „Engagement hat auch einen Eigensinn“.

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