Am Anfang war die Null

Die Geschichte ist wahr, mag man sie auch für eine Null-Nummer halten. Nullen geraten ins Hintertreffen, obwohl niemand an ihnen vorbeikommt. Null Bock haben viele auf die Null, obwohl sie wissen, dass jeder beim Nullpunkt begonnen hat. Man flieht vor der Null, als sei sie die schändlichste Erfindung der Zeitrechnung. Kann man untertauchen, bis die Null vorbei ist? Sie wird einen einholen. Die nächste Null kommt bestimmt.

Es gibt viele Null-Runden. Eine Null wird von anderen Nullen geehrt, von gegenwärtigen, künftigen und vergangenen Nullen – auch  von Nullen, welche die eigene Null für null und nichtig erklären. Es klingt wenig optimistisch, dass dreimal null auch null ist. Das ist kein Grund zur Entmutigung. Jede Zahl wird nur zweistellig, wenn sie sich hinten zumindest mit einer Null schmückt. Niemand will ein Leben lang einstellig bleiben. Vier, Sieben oder Neun sind schöne Zahlen, aber wer möchte dabei stehen bleiben? Man wäre noch in der Grundschule, erhielte Kinderschokolade zum Geburtstag. Wer wünscht sich das? Dank Null-Wachstum erreichen wir die Vierzig, Siebzig oder Hundert – durch schöne, kleine Nullen.

Zwischen Null und Hundert liegt oft eine Menge Mühsal auf dem Weg. Mit null Problemen bewältigt sie niemand. Mancher ist froh, wenn er in seiner Bilanz eine schwarze Null zu erreicht oder wenn seine Planspiele „null zu null“ ausgehen. Wenn er dennoch „null zu eins“ verliert, freut er sich, dass es nicht schlimmer gekommen ist.

Das Leben ist ein Nullsummenspiel. Am Anfang war die Null. Nullen kommen und gehen. Wieder bei Null anfangen, kommt öfter vor, als man denkt. Daher bleibt zu empfehlen: einen Nullouvert, mit offenen Karten spielen. Nullen sind nicht wertlos.

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