Der Stadtdirektor und die Betroffenheitslyriken

Gregor Bonin beim Talk auf dem Gelben Sofa mit RP-Redaktionsleiterin Denisa Richters.

Kolumne
Allmählich stelle ich mir ernsthaft die Frage: ist unser Planungsdezernent möglicherweise überfordert ob all seiner Verantwortlichkeiten?

Neben seinen umfassenden Aufgaben als oberster Stadtplaner und Umweltdezernent vertritt er schließlich die Stadt in weiteren Verwaltungs-/Aufsichtsräten und Vereinigungen.
Da erscheint es fast zwangsläufig, dass Dr. Bonin keine große Bereitschaft zeigt, Themen wie die Blumenkübel vor dem Ratskeller in Rheydt in aller Öffentlichkeit zu diskutieren.
Selbst Barbara Gersmann, die zuständige Bezirksvorsteherin im Bezirk Rheydt hatte mit einer Einladung an alle Beteiligten wohl keinen Erfolg. Wie der RP zu entnehmen war, gab Bonin auch ihr einen Korb.
Dr. Bonin will nicht mit den Beteiligten, Gastronom Gerstung und Christoph Hartleb vom Rheydter Citymanagement an einem Tisch einen Gedankenaustausch, sondern nur mit Planungs- und Bezirkspolitikern aus CDU und SPD.

Das passt auf von ihm getätigte Aussagen im Rahmen des Interviews auf dem „gelben Sofa“ im Hause Schaffrath am vergangenen Donnerstag.
Angesprochen auf die Situation des Radverkehrs in Mönchengladbach sprach Bonin bei einer Beschreibung der öffentlichen Kritik von „Betroffenheitslyriken“, er war merklich verärgert darüber, dass jemand die „Blaue Route“ von Rheydt nach Mönchengladbach abgeschafft sehen wollte.
Im gleichen Interview, angesprochen auf eine evtl. mögliche Überforderung von Bürgern ob der praktizierten Geschwindigkeit bei den von ihm angestoßenen Veränderungen in der Stadt meinte der Stadtdirektor nach etlichen Sekunden des Überlegens: „das muß man in Kauf nehmen!“
Unser neuer Stadtdirektor mag keine Öffentlichkeit, es sei denn, sie dient seinem Ego.

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4 Kommentare zu "Der Stadtdirektor und die Betroffenheitslyriken"

  1. Carmen Deckers | 9. Juli 2018 um 16:34 |

    Für die Götterdämmerung ist es noch zu früh. Noch sind wir in der Phase, in der „Freunde“ und sonstige Interessenten sich günstig positionieren, um die eigenen Pfründe zu sichern. Aber die Einbahnstraße ist beschritten. Hoffentlich ist es für unsere Heimatstadt am Ende nicht zu spät. Unseren Oberbürgermeister vermisse in Sachen Gesprächsverweigerung leider auch.

  2. F.Weber | 9. Juli 2018 um 09:49 |

    Per order de mufti, ja doch, daran ist was. Wobei, weder Erdogan noch unser Machtmensch sind Rechtsgelehrte. Wahrscheinlich ist es auch deshalb so einfach, sich über Basiselemente der Demokratie hinwegzusetzen. Erdi redet auch nicht lange. Eigentlich passt dieser frech-dynamische Schönling doch gut hierher. Wie sagt man: Nit quake, make. Und er macht mit Macht. Bin gespannt, ab wann unser OB Einhalt gebietet. Immerhin ist er, wenn auch stark befreundet mit dem corpus delicti, der Chef. Spätestens da, wo Redebedarf abgebügelt, Gespräch selbst nach Vermittlungsversuch verweigert wird, ist er gefragt. Ist so ein bisschen wie Horsti und Angie. Horsti macht und sagt, Angie ? Bonin macht und sagt, OB Reiners? Um souverän eine Ratssitzung zu führen braucht man einen OB? Das könnte der Tausendsassa auch. Oder sieht Herr Reiners gar eigene stille Träume erfüllt, ohne damit ans Licht der Öffentlichkeit zu müssen. Kopfkino ohne Ende. Die Gedanken sind frei. Wär er doch in Düsseldorf geblieben. Aber die wollten ihn nicht mehr, mit dem OB kam er nicht klar. Schlecht für uns.

  3. Ludwig Kamps | 9. Juli 2018 um 07:28 |

    Bedenklich, gefährlich, Einmannherrschaft.

  4. Ctefan Dahlheim | 8. Juli 2018 um 23:47 |

    Auf der Seite https://karrierebibel.de/, fand ich ihn, den ersten Menschen aus Mönchengladbach, der die Reihe „auf dem gelben Sofa“ eröffnet hat. Herrn Dr. G. Narziss Bonin. Wer auf der o.g. Seite eben ihn, den Narzissten sucht, wird ihn auch mühelos entdecken. Wann nur hat dieser Mann in welchen stillen See geschaut? Als man ihn in Düsseldorf nicht mehr brauchte, oder erst als er hier mit einer Ämtervielfalt überhäuft wurde. Etwas ist ihm nicht bekommen. Wer bei dem gelben Sitzmöbel anwesend war, hat gehört, was Narziss seinen Kindern mit auf den Lebensweg gegeben hat, die nächste Narzisstengeneration ist auf dem Weg. Weitere Ausführungen möchte und kann ich mir sparen, weil die o.g. Seite alles wissenswerte beinhaltet. Was ich mir, zumindest für mich wünsche, daß in Zukunft Personen mit mehr geistiger Struktur auf dem Sofa sitzen. Ein abgeschlossenes Studium und ranghohe Positionen, machen nicht zwangsläufig Bildung und soziale Kompetenz aus. Oder werden wir ganz sachte in erdogansche Sphären entführt, in denen man mit dem gemeinen Volk nicht spricht. Dem reicht fait accompli. Man darf gespannt sein wo, wann und in welcher Form, die Nymphe Echo seiner wartet. Sie kommt, das ist der Trost, den die griechische Mythologie für uns hat.

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