Kaiser-Friedrich-Halle: Abbrucharbeiten gehen weiter

Foto: Stadt MG

Die Sanierung der Kaiser-Friedrich-Halle läuft auf Hochtouren.

Die Demontage- und Abbrucharbeiten für die Lüftungsanlage sind mittlerweile abgeschlossen. Zeitnah beginnt nun der Abbruch der Geschossdecken.

Danach steht noch der Einbau einer Kälteanlage für Festsaal und Balkonsaal an.
„Das Bauen im Bestand birgt immer das Risiko, dass während der Umsetzung ungeplante Maßnahmen erforderlich werden. Es kann daher nicht valide eingeschätzt werden, wie viel Zeit die Sanierung der Geschossdecke und der Einbau der Kälteanlage in Anspruch nimmt. Insofern kann ein Termin für die Fertigstellung zum jetzigen Zeitpunkt nicht benannt werden. Unser Anspruch ist es aber, die Bauzeit so kompakt zu halten, dass die Kaiser-Friedrich-Halle schnellstmöglich wieder genutzt werden kann“, betont Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin.

Finanziert wird die Sanierung, die nur die nicht-publikumswirksamen Flächen betrifft, durch das Kommunalinvestitionsförderungsprogramm (Lüftungsanlage) und aus dem städtischen Haushalt (Sanierung der Geschossdecken). Die Gesamtkosten einschließlich Nebenkosten belaufen sich auf rund sechs Millionen Euro.

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Die in die Jahre gekommene Lüftungsanlage für den großen Saal und Balkonsaal befindet sich im Dachgeschoss des Haupttraktes auf einer eigens dafür errichteten rund 34 Meter langen Plattform. Die Anlagenteile können nur von außen über die zum Parkplatz gelegene Giebelseite des Hauptgebäudes ausgetauscht werden, so dass eine Öffnung des Dachstuhls wie auch eine umfangreiche Einrüstung der Kaiser-Friedrich-Halle unumgänglich war. Die vorhandenen Lüftungskanäle bleiben so weit wie möglich erhalten, werden aber an die Erfordernisse der neuen Lüftungsanlage angepasst und brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Die Kälteanlage für den großen Saal ist seit dreißig Jahren nicht mehr in Betrieb und inzwischen auch nicht mehr funktionstüchtig. Eine Erneuerung der Lüftungsanlage ohne Kälteanlage ist nicht zweckmäßig. „Eine reine Lüftungsanlage schafft es nicht, die von außen angesogene Frischluft zu kühlen und zu trocknen“, erklärt Stefan Greß, Betriebsleiter des städtischen Gebäudemanagements (GMMG). Sobald die kühlere Nachtluft verbraucht sei, ströme warme Außenluft nach. Standardmäßig werden Veranstaltungshallen vergleichbarer Größe mit einer Klimatisierung ausgestattet.

Die Stahlbeton-Geschossdecken zwischen der Restaurantküche im ersten Obergeschoss und den Lager- und Nebenflächen im Erdgeschoss müssen komplett saniert werden, um die Standfestigkeit des betroffenen Gebäudeteils dauerhaft sicherzustellen und den Restaurantbetrieb und das Veranstaltungscatering aufrechterhalten zu können.

Durch Feuchtigkeit sind erhebliche Korrosionsschäden entstanden. Grund dafür war eine fehlende Bodenabdichtung unterhalb des Estrichs – zum Errichtungszeitpunkt war das die übliche Bauweise.
Der Austausch der Deckenflächen bedingt die vollständige Erneuerung aller technischen Installationen wie auch der zugehörigen Ausbaugewerke wie Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Elektroinstallationen sowie Abdichtungs-, Estrich-, Putz-, Trockenbau- und Fliesenarbeiten.

Die Lüftungsanlagen für die Küche und das Foyer sind durch einen dauerhaften Feuchteeintrag ebenfalls stark beschädigt und technisch veraltet.
Im Rahmen der vorgenommenen Bestandsanalyse wurde festgestellt, dass die zur Großküche gehörenden Gerätschaften stark abgenutzt und veraltet sind.
Eine moderne Küche erfordert Arbeitsabläufe und eine Wegeführung, die modernen funktionalen und hygienischen Standards entsprechen muss. Vorhandene Wasser-, Lüftungs- und Elektroinstallationen müssen angepasst werden.
Außerdem ist nach neuen Vorschriften für Koch- und Bratgeräte eine bislang nicht vorhandene automatische Feuerlöschanlage erforderlich.

Lagerflächen und Transportwege werden im Zuge der Sanierung angepasst. Dazu gehört die Optimierung von Lagerflächen, die Verlagerung des Getränkekühlraums vom Erdgeschoss ins erste Obergeschoss, eine neue Wegeführung und vor allem eine neue Gliederung des Kochbereichs in einen Á la carte- und einen Bankett-Kochblock. Parallel zum Restaurantbetrieb lassen sich so zukünftig Veranstaltungen mit einer maximalen Gästekapazität von rund 250 Personen in Form eines Banketts oder 400 bis 500 Personen bei Verköstigung mit Fingerfood realisieren. Darüber hinaus befinden sich die vorhandenen Personalumkleiden im dritten Obergeschoss im Bereich der Personalwohnung in einem nicht nutzbaren Zustand und müssen für den Weiterbetrieb der Küche hergerichtet werden. „Für den Weiterbetrieb des Restaurants und der Fortsetzung des Caterings für Veranstaltungen ist die Erneuerung der Kücheneinrichtung zwingend erforderlich“, betont Peter Schlipköter, Geschäftsführer der städtischen Marketinggesellschaft (MGMG). Die Suche nach einem neuen Pächter laufe auf Hochtouren. „Es gibt mehrere Interessenten“, so Schlipköter.

Auf einen Blick: 
die Kaiser-Friedrich-Halle Zwischen 1901 und 1903 entstand nach den Plänen der Architekten Friedrich Wilhelm Wertz und Paul Huber eine städtische Fest- und Veranstaltungshalle mit Nutzungsmöglichkeiten für Konzerte und Theateraufführungen in städtebaulich exponierter Lage.

Zu Ehren des 99-Tage-Kaisers Friedrich III. (1831-1888) erhielt die Festhalle zur Eröffnung 1903 den Namen Kaiser-Friedrich-Halle.
Mit den Umbauten in den Jahren 1925 und 1937 stieg die Kapazität auf 1.000 Sitzplätze.
Das Gebäude wurde am 26. Januar 1989 in die Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach eingetragen

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