Das 100-jährige Bauhaus-Jubiläum wird mit einer Entdeckungsreise durch Rheydt gefeiert

Das für 60 Schülerinnen errichtete Wohnheim an der Mühlenstraße 33 kann am Tag des offenen Denkmals von 12 bis 17 Uhr besichtigt werden und ist Treffpunkt für eine Führung, die um 13 Uhr beginnt. © Stadt MG

Ein Bruch mit alten Traditionen und Lebenswelten – das war der Bauhaus-Stil, der in den 1920er Jahren für neue Impulse in Kunst und Architektur sorgte und bis heute auch in Mönchengladbach nachwirkt.

Der Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, steht ganz im Zeichen dieses 100-jährigen Jubiläums und lädt zur Entdeckungsreise ein, denn auch im Stadtgebiet von Mönchengladbach lassen sich immer noch bemerkenswerte Spuren aus den späten 1920er und frühen 1930er Jahren finden, die den Ideen und Lehren des Bauhauses verbunden sind. Bei einem Rundgang auf der Brucknerallee wird die Architektur in acht Stationen sichtbar. Unter anderem wurde auch die Vitusstadt durch das Bauhaus geprägt.

Der Stadtdirektor und Technische Beigeordnete der Stadt, Dr. Gregor Bonin, wird am kommenden Sonntag um 12 Uhr in der Aula des Hugo-Junkers-Gymnasiums in die Thematik einführen und die Aktualität dieses Architekturstils hervorheben.

„Die Verbindung von Technik und Kunst, Funktion und Gestaltung waren die Leitlinien des Bauhauses. Neben seiner strikten Sachlichkeit verfolgte das Bauhaus aber auch das Ziel, die Lebensbedingungen der Menschen auf breiter Basis zu verbessern“, so Bonin.

Neue und gesündere Wohnverhältnisse durch gut belichtete und belüftete Raumzuschnitte mussten beispielsweise einem hohen gestalterischen wie funktionalen Anspruch genügen. „Dies hat auch Maßstab der heutigen Architektur zu sein. Funktionalität, Qualität und Gestaltung müssen in allen Aspekten erfüllt sein, um als gute, zeitgemäße Architektur zu gelten. Das muss unser Ziel sein“, unterstreicht der Technische Beigeordnete.

Ab 12:20 Uhr wird Dr. Karl Heinz Schumacher als Leiter der Unteren Denkmalbehörde die Bauhaus-Bauwerke in Mönchengladbach und Rheydt noch stärker fokussieren. Um 13 Uhr wird die Avantgarde-Architektur dann in einem Rundgang über die Brucknerallee anhand von Beispielen mit Mehrfamilienwohnhäusern und Fabrikantenvillen verdeutlichen. Treffpunkt ist das Mädchenwohnheim an der Mühlenstraße 33, das ebenfalls von 12 bis 17 Uhr besichtigt werden kann.

Am Tag des Offenen Denkmals gibt es aber noch mehr zu sehen.
Die Grabeskirche St. Kamillus Kolumbarium bietet Raum für gemeinsame Begegnung und Gebete (Öffnungszeiten: 9 bis 19 Uhr),
die Citykirche St. Maria Himmelfahrt ist von 12 bis 17 Uhr für alle Interessierten geöffnet.
Die ev. Hauptkirche am Marktplatz in Rheydt gilt als bedeutendes Beispiel des protestantischen Kirchenbaus. Sehenswert ist der farbige Hauptraum, der 2004 aufwendig restauriert wurde.
Die Hauptkirche ist von 10 bis 17 Uhr geöffnet, Führungen werden um 14, 15 und 16 Uhr angeboten. Neben einer Orgelerklärung und –vorführung werden außerdem eine Kirchenpädagogik für Kinder und bei gutem Wetter auch eine Turmbesteigung angeboten.
Die Schriefersmühle hat von 11 bis 18 Uhr geöffnet, der Trostraum der St. Josef Grabeskirche an der Keplerstraße von 10 bis 17 Uhr. Führungen werden um 12 Uhr durch die Kirche mit Aufstieg zur Glockenstube und um 15 Uhr mit einer Trauerbegleiterin angeboten.
Eine Orgelmeditation (13 Uhr) und ein Turmblasen mit dem Posaunenchor Mönchengladbach (16:30 Uhr) runden das Programm ab.
Bereits am Samstag, 7. September, wird eine Friedhofsführung im Bunten Garten, Bettrather Straße, angeboten.
Die Tour führt zu „Starken Frauen“ wie Louise Geury und Paula Walendy, die hier begraben sind (Beginn: 15 Uhr).

Das Quartiersmanagement Rheydt wird im Rahmen der derzeit stattfindenden SCHAUZEIT am Bauzaun der ehemaligen Gärtnerei im Maria-Lenssen-Park eine Kunstaktion mit dem Gladbacher Künstler Gregor Wosik umsetzen: Auf einem Mesh-Banner, das auf den Bauzaun gespannt wird, wird Wosik eine Visualisierung der „intakten Gärtnerei“ darstellen. Das Banner ist etwa 10 Meter lang. Wer in den Park auf die Gärtnerei zuläuft, hat das Gefühl einer sanierten Bauhaus-Gärtnerei.
Beim bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ werden deutschlandweit rund 8.000 Denkmale, Parks oder archäologische Stätten ihre Türen und Tore öffnen.
Das Programm ist online unter www.tag-des-offenen-denkmals.de abrufbar. Seit 1993 wird der Tag des offenen Denkmals von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht, bundesweit koordiniert. Mönchengladbach beteiligt sich zum 27. Mal.

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