So könnte die Hindenburgstraße bald aussehen

© Club 94

Die Hindenburgstraße ist als Einkaufsstraße der zentrale Anlaufpunkt in der Stadt, weist aber nicht nur in puncto Aufenthaltsqualität erhebliche Defizite auf.

Im Auftrag der Stadt haben die renommierten Planungsteams clubL94, Auböck + Kárász und Karres en Brands aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden ihre Konzeptstudien vorgestellt, wie die Hindenburgstraße wieder belebt und so Antworten auf den Leerstand gefunden werden können.
Die Konzepte wurden jetzt in der Bezirksvertretung Nord vorgestellt. Anfang Oktober fand in der Citykirche im Rahmen einer Bürgerveranstaltung ein Ideenaustausch mit der Bürgerschaft statt.

„Wir haben mit mehr als 150 interessierten Besuchern viele konstruktive Ideen und Anregungen sammeln können, wie sich die Bürger-, Anwohner- und Unternehmerschaft die Zukunft der Hindenburgstraße vorstellen“, so Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin. Jetzt gehe es darum, auf Grundlage der vorgestellten Konzepte einen Entwurf auszuarbeiten. Die Entwürfe im Überblick:

© Club 94

Das Planungsteam Club L94 macht aus der Hindenburgstraße im Bereich zwischen Bahnhof und Minto eine Allee. Bestehende Bäume werden mit weiteren Bäumen ergänzt. Der Straßenraum wird auf die minimale Breite von 5,5 Meter verkleinert, sodass der Bus problemlos fahren kann. Vor den Geschäftsgebäuden werden Gehwege von drei bis vier Metern Breite angelegt, sodass ausreichend Bewegungsfläche zur Verfügung steht. Zwischen Fahrbahn und Gehwege werden Sitzmöglichkeiten für den kurzen Aufenthalt angeboten.
Der Bereich der Hindenburgstraße zwischen Minto und Altem Markt wird mit Gärten bespielt, die sich terrassenartig in die starke, bestehende Topografie einfügen und diese gleichzeitig betonen.
Die Gärten sollen dazu dienen, neue Freiräume für Passanten, Anwohner und Touristen zu schaffen. Um ein vielfältiges Angebot zu entwickeln, wird eine Toolbox erarbeitet, die die unterschiedlichen Nutzungen der einzelnen Gärten veranschaulicht. Vorstellbar sind Bühnen, Fahrradstellplätze, Ruhezonen, Spielbereiche für Kinder und Außenbereiche für Gastronomie.

© Auböck + Kárász Landscape Architects

Auböck + Kárász aus Wien sieht eine zeitlose Gestaltung der Hindenburgstraße vor, die dialogfähig ist.
Im ersten Schritt werden in der Hindenburgstraße alle bisherigen Möblierungen entfernt. In einem zweiten Schritt erhält die Hindenburgstraße durch die gezielte Wegnahme und Ergänzung von Bäumen einen anderen Rhythmus, der eine Auflockerung des traditionellen Alleen-Charakters bewirkt.
In der Einkaufsstraße in flacher Lage zwischen Bahnhof und Bismarckstraße sollen Sitzlandschaften entstehen.
In der Einkaufsstraße in Hanglage zwischen Bismarckstraße und Sonnenhausplatz sowie in der „Hindenburg-Lounge“ zwischen Sonnenhausplatz und An der Stadtmauer sollen unter Ausnutzung des Höhenunterschiedes ebene Stadtplateaus eingerichtet werden, die sich über Stufen abtreppen und rollstuhlgerecht zugänglich sind.
Es entstehen präzise definierte markante Podien, die unterschiedlich genutzt werden können: als Gastgarten, mit Pergolen, Rankgerüsten mit Sprühnebel, Mikrogärten, Glashäusern, Kiosken, Wasserterrassen, Sitzlandschaften oder schaukelnden Sitzbänken.
So entwickelt sich insbesondere in der Hindenburg-Lounge eine besondere Zone des langsamen Verweilens.

Am Alten Markt werden die bestehenden Bäume (mit Gleditschien) so komplettiert, dass sich eine klare räumliche Fassung ergibt. Der Brunnen wird Richtung Westen versetzt, in seinem Umfeld werden zwei vielfältig nutzbare Sitzlinien errichtet, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern.
Im Stadtgelenk östlich des Alten Marktes wird eine Verdichtung durch Großbäume und kleinere mehrstämmige Gehölze vorgenommen, die sich in die neu geschaffene Museumsschneise hineinziehen und diesen Bereich zu einer attraktiven Stadtlandschaft machen.

© Karres en Brand

Bart Brands aus den Niederlanden sieht „Distrikte für das Stadtleben“ vor. Er teilt die Bereiche der Hindenburgstraße in die Areale Freizeit, Wohnen, Kultur und Kommerz auf. Die Strategie sieht vor, die Hindenburgstraße mit den angrenzenden Nachbarschaften zu vernetzen.
Hiermit wird ein neues Zentrum geschaffen, das sich aus drei unterschiedlich geprägten Quartieren zusammensetzt. Die Straße wird zur Stadt.
Das Quartier um den Alten Markt, das „Stadtherz“, mit der Verbindung zum Bunten Garten bekommt einen grünen Charakter. Der Straßenraum wird begrünt. Ein Wadi bietet die Möglichkeit, das anfallende Oberflächenwasser aufzufangen.
Der Alte Markt erhält durch die Anpflanzung von Bäumen eine grüne Ausstrahlung und bietet einen attraktiven Ort für Gastronomie.

Der mittlere Teil der Hindenburgstraße, der „Stadtbalkon“ bietet ein besonderes Potenzial durch den angrenzenden Hans-Jonas-Park, den Geropark und den Abteigarten. Die Gebäudekante der Hindenburgstraße wird an einigen strategischen Stellen „perforiert“.
„Grüne Finger“ schaffen eine direkte Verbindung zum Park und lassen die Topografie sichtbar werden. Rückseiten der Wohngebäude werden zu Vorderseiten mit Ausrichtung zum Park.
Die bestehende Topografie wird durch die Schaffung von grünen Terrassen mit Stauden und Bäumen verstärkt. In die dadurch entstehenden Ränder werden robuste Sitzbänke aufgenommen.

In seiner Funktion als Einkaufsstraße bleibt der untere Teil der Hindenburgstraße, das „Stadtquartier“, im Wesentlichen erhalten. Bestehende Wohnblöcke werden ergänzt und verdichtet, wie beispielsweise die aktuelle Entwicklung im direkten Umfeld des Bahnhofes. Die bestehende Baumstruktur wird in diesem Bereich großzügig ergänzt.

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