„Bei uns steht die Würde im Mittelpunkt“

Der „Treff am Kapellchen“ (TaK) ist seit vielen Jahren eine feste Anlaufstelle für teilweise über siebzig Langzeitarbeitslose. Hier wird beraten und unterstützt, werden Workshops angeboten und Qualifizierungsmaßnahmen vermittelt. Die Einrichtung, die von der Stiftung Volksverein, den Styler Missionsschwestern und dem Bistum Aachen betrieben wird, trägt so einen Teil dazu bei, Menschen, die teilweise seit vielen Jahren arbeitslos sind, zu begleiten und zu fördern.

Felix Heinrichs, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Mönchengladbach Nord besuchte am 22. August das Haus auf der Rudolfstraße und sprach mit Edmund Erlemann. „Arbeitslosigkeit verändert die Menschen sehr. Viele fallen in ein tiefes Loch, aus dem sie irgendwann nicht mehr alleine herauskommen können. Mit der Arbeit des Volksvereins wollen wir gerade diesen Männern und Frauen helfen, wieder auf die Füße zu kommen,“ so Erlemann zum Konzept des Volksvereins und des TaK.
Erlemann, der bei dem Besuch auch über die Geschichte des Hauses und der Brandts-Kapelle sprach, betonte das Selbstverständnis des TaK: „Bei uns steht die Würde im Mittelpunkt. Jeder, der hierhin kommt ist herzlich willkommen und wir freuen uns über jedes Engagement, das gezeigt wird. Jeder Mensch ist auf seine Weise ein Künstler wie Beuys es formulierte.“

Heinrichs lobte die Arbeit ausdrücklich: „Der Volksverein hat sich seit seiner ,Neugründung‘ einen Namen in Mönchengladbach und Umgebung gemacht. Mit den verschiedenen Werkstätten und Produkten wie dem bekannten Rapsöl leistet der Volksverein einen wertvollen Beitrag zur Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen in die Arbeitswelt. Nicht nachvollziehbar ist es daher, wenn die Zuschüsse gekürzt werden.“

Besonders beeindruckt zeigte sich der Ortsvereinsvorsitzende von dem besonderen Konzept des TaK: „Neben der reinen Qualifikation oder Beratung steht im TaK noch ein anderer Aspekt im Vordergrund. Die Begegnung und das soziale Miteinander werden hier gelebt, ganz unabhängig von der Bedürftigkeit eines Menschen. Gemeinsam spricht man über Schicksalsschläge und Lebenswege, diskutiert und wird kreativ tätig.“

Einig sind sich Erlemann und Heinrichs, dass das Problem Arbeitslosigkeit nicht nur aus Sicht des Steuerzahlers gesehen werden darf: „Es gibt zwar immer wieder schwarze Schafe, aber die absolute Mehrzahl der betroffenen Menschen will arbeiten und will selbständig leben.“
Erlemann verwies abschließend noch einmal auf die fehlenden oder falschen Instrumente zur Wiedereingliederung: „Aus unserer Sicht sind die Programm zu kurz und bieten im Anschluss kaum Perspektiven.“

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