Stadtgestaltung Rheydt: Qualität durch Plastik

Nicht nur die Mönchengladbacher Bürger, auch die an der Gestaltungssatzung beteiligten Politiker dürfen sich veräppelt fühlen.

Monatelang wurde vor Jahren unter Federführung der CDU und der Verwaltung darüber diskutiert, wie die Innenstadt Rheydt denn nun aussehen sollte.
Man einigte sich auf eine auch heute noch gültige Gestaltungssatzung.
In dieser ist niedergeschrieben, es sind hochwertige Materialien zu verwenden.

Dem Wirt des Ratskellers wurden die eigenen hochwertigen Holz-Blumenkübel untersagt.
Es sollten Mietgegenstände durch die Stadt angeboten werden.

Nichts von alledem wurde realisiert.

Nun lächeln unsere Stadt- und Politik-Führungskräfte, gemeinsam vor Plastik posierend, in die bestellten Fotoapparate. Weiße Kübel werden bepflanzt und setzen Satzungen außer Kraft.
Möblierung nennt sich der Coup, der lediglich signalisiert:
Was stört uns unser Wort von Gestern.

0 - 0

Danke für Ihre Abstimmung!

Sorry, Sie haben schon abgestimmt!

7 Kommentare zu "Stadtgestaltung Rheydt: Qualität durch Plastik"

  1. Karl Besten | 11. Juni 2019 um 08:51 |

    Nun haben wir es schriftlich. Von HERRN Elsen persönlich. Sein zwinkern hat mich auf einen ganz anderen Gedanken gebracht. Die Politmeute ist wahrscheinlich ausgefuchster als wir denken. Satzungen und sonstige Regelungen werden vielleicht schon von vornherein so gestaltet, daß sie möglichst flexibel anwendbar sind. Das spart den lästigen Ärger mit dem niederen Volk. HERRN Elsens Aussage sollte man sich merken, es gibt eine Zukunft. Beim Betrachten der Töpfe auf dem Marktplatz in Rheydt an den Feiertagen, die ungefragte Aussage einer vorbeieilenden Bürgerin:“ Tolle Plastiktöpfe, was? Aber wir werden ja nicht gefragt.“ Der Ton war sehr angefressen. Mit Recht. Und immer schön fröhlich bleiben HERR Elsen. Bürger vera… macht Spaß, oder? Ihr Ausspruch wird nicht vergessen, denn der macht dem dummen Volk Spaß. Was Sie da geschrieben haben, war Ihnen offensichtlich nicht klar. Man wird gemeinsam einen Weg finden, die Aussage umzubauen, denn so kann das keinen allgemeinen Gefallen finden. Man läßt sich doch so billig nicht entlarven. Vielleicht werden sie sogar ein bisschen geschumpfen ;-)

  2. Dorothee R.-Arndt | 10. Juni 2019 um 14:08 |

    Hallo Selma F, halten wir doch beruhigt unsere Füsse still. Es war doch Rechtberatung mit im Boot. Da wird es schon ein Schlupflöchlein gegeben haben, das das Geschehen rechtlich unangreifbar macht. Sauber ist trotzdem anders.
    Wen kümmert noch Politikersprech. Erst mal sehen was passiert. Ist aber die Verlässlichkeit auf Satzungen nicht mehr gegeben, dann brauchen wir erstens keine mehr, und zweitens ist Vertrauen nachhaltig zerstört. Weg ist weg. Das repariert niemand mehr. Herr Elsen formuliert doch klar und unmissverständlich, daß es „enge Auslegung“ gibt, wenn man das denn will. Ergo gibt es auch noch eine Andere. So einfach ist das. Sein süffisantes Lächeln mit dem blinzelnden Smiley ist nicht zu übersehen. Ihn persönlich bewegt offenkundig weniger das zweifelhafte Tun, als die Tatsache, daß es einen Spahn gibt, eine AKK, eine Nahles. Er hätte es lieber mit Titel und voller Anrede. Muß er von den „Großen“ noch lernen, daß das halt Bürgersprech ist.

  3. Ulrich Elsen | 10. Juni 2019 um 11:04 |

    Sehr geehrter Herr Sonsdem,
    ob sie es glauben oder nicht: Es gab keine dunklen Hinterzimmertreffen , allerdings eine sicher sinnvolle Abstimmung mit dem City Managment, das die Maßnahme begrüßt. Übrigens ist auch der Betreiber des Ratskellers am Ende zufrieden.
    Nun lässt sich über Geschmack am Ende streiten, auch über das Verhältnis zur Gestaltungssatzung, wenn man die denn ganz eng auslegen möchte.
    Aber bei allem hin und her möchte ich darauf hinweisen, dass bei dieser Debatte ein respektvoller Umgang doch möglich bleiben sollte.
    Ich käme nie auf die Idee, sie als „Einen Sonsdem…“ zu titulieren und ihre „Kompetenz“ anzuzweifeln, selbst wenn ich nicht mit ihnen einverstanden bin.
    Mit besten Grüßen
    Ulrich Elsen

    • Selma F. | 10. Juni 2019 um 12:42 |

      Sehr geehrter Herr Bürgermeister Elsen,

      Sie und weitere Akteure des Plastikkübel- Desasters sind Amtsträger. Sie wurden nach demokratischen Regeln in Ihre Ämter gewählt.
      Sie handelten jedoch nicht nach demokratischen Regeln, oder wurde die Entscheidung der Kübelgeschichte in einem Gremium eingebracht, beraten und mit einer Gremiumsmehrheit entschieden? Sollten Sie diese Frage mit Nein beantworten, folge ich dem Karl Sonsdem und spreche Ihnen Kompetenz ab.
      Herr Bürgermeister, Sie als Amtsträger haben die Satzung mit entschieden nach demokratischen Abläufen, warum begeben Sie sich ohne Not auf Glatteis und handeln undemokratisch indem Sie sich in die Nähe von „Rechtsbeugung“ begeben? Ich hoffe es findet sich ein Rechtskundiger Mensch, der dies öffentlichkeitswirksam rechtlich aufarbeitet.
      Wer soll nun noch respektvoll sein.
      Nein, diesen Etikettenschwindel werde ich nicht mitmachen.

  4. N. Golombeck | 9. Juni 2019 um 20:17 |

    Dass Bürger sich am Geroweiher auf den neuen Gegenständen verlustiert haben, ist kein Beleg für ein begeistertes Annehmen. Zum Weiher kamen und kommen die Leute ohnehin. Das sagt nichts aus. Aber das nur nebenbei. Über Gebrauch und Nutzen von Plastik muss heute nicht mehr diskutiert werden.
    Das was schwer wiegt, ist etwas anderes. Satzungen, Gesetze, Kontrakte aller Art sind Regularien für den Alltag, regeln das Miteinander, geben der Gesellschaft rechtliche Struktur, verlässliche Basis, belastbare Richtlinien. Dass jeder sich danach zu richten hat, ist in Ordnung. Auch für den Fall von Zuwiderhandlungen gibt es ein Regelwerk, war mein Wissen bisher. Dass man nur findig genug zu sein braucht, andere Begrifflichkeiten an die Stelle ursprünglicher Vereinbarungen zu setzen, um zu bekommen was man will, ist dem gemeinen Bürger nicht so geläufig. Vielleicht sollte man das ändern. Wie der Herr, so’s Gescherr. In gewissen Kreisen nennt man ein solches handeln wohl smart. Herr OB Reiners, wo sind Sie? Sie schweigen. Standen Sie bisher doch eher nicht für derartiges Tun. Geht wirklich der Beigeschmack dieses Aktes als Begleiter mit Ihnen in den nahenden Ruhestand und bleibt mit Rückblick auf Ihre Amtszeit in den Köpfen der Bürger dieser Stadt? Und Politkollegen grinsen dazu in die Kamera.

  5. Karl Sonsdem | 9. Juni 2019 um 13:30 |

    Lieber Ctefan,

    Inhaltlich sind wir beieinander, so ziemlich.
    Wesentliches ist trotzdem unerwähnt geblieben.
    Wie kam es zu diesem nun zu bestaunenden Ergebnis?
    Wer hat da wo mit wem beraten, verhandelt, gestritten und letztlich abgestimmt und zugestimmt?
    Ist das Ergebis nach demokratischen Vorgaben erarbeitet? Ich denke: In Dunklen Hinterzimmern haben die Herrschaften, die auf dem Foto erkennbar sind, zusammengehockt und solange lamentiert, bis dieser Unsinn fertig war.
    Ein Elsen, eine Gersmann, ein CDU-Bezirksvertreter und ähnliches, welche Kompetenz haben diese Menschen denn, so etwas zu bestimmen?
    Wer segnet so etwas ab?
    Ohne die Bürger im Vorfeld zu informieren. Herr Bonin, Sie mit ihrer angeblichen immerwährenden „Bürgerbeteiligung“, sind spätestens jetzt entlarvt. Von welchem Geld wird das bezahlt, von den Gebührenzahlern der mags?
    Herr Reiners übernehmen Sie bitte.

  6. Ctefan Geschonek | 9. Juni 2019 um 12:59 |

    Über das Material möchte ich lieber kaum sprechen. Da ist die innerliche Eskalation schon appetitverhindernd verlaufen. Man kann natürlich, zynisch angehaucht sagen, daß das, was hier jetzt als sog. Mobiliar herumsteht, nicht die Ozeane verdirbt, da verarbeitet. Um die Entsorgung mag sich die nächste Generation kümmern. Wenn ich den vorbeiführenden Verkehrsweg nutzen muß, zwingt mich ja niemand hinzuschauen. Natürlich ist soetwas Geschmacksache. Ich persönlich ziehe ein harmonisches Miteinander von Formen und Farben, adäquat eingebettet in die Umgebung, harten Kontrasten vor. Aber wenn Dr. Bonin auch auf diese Weise Mönchengladbach nach vorne bringt, dann muß ich das wohl aushalten. ( hätte der liebe Gott ihn MG doch erspart, aber die ägyptischen Plagen hat die Menschheit auch überlebt)
    Der Kompromiss für den Ratskeller lässt sich noch konstruieren. Was war gewünscht? Abgrenzung. Was hat er jetzt? Abgrenzung. Die „Pötte“ werden schon noch ein wenig näher rücken. Diese „Pötte“ allerdings, passen weder farblich noch stilistisch auf einen Platz, der nach der Umgestaltung wirklich gewonnen hatte. In meinen Garten kann niemand so ein Zeug hineinzwingen, weder die Form, noch die Farbe und das Material schon erst recht nicht, und das ist auch gut so. Offiziell haben wir ja noch einen OB. Wo steht der eigentlich? Sein Schweigen werte ich als Zustimmung. In meinen Augen „merkelt“ er. Zu welchen wichtigen Punkten ist er überhaupt noch zu hören? Zieht er sich auch schon zurück? Oder ist das, was in Mönchengladbach Raum greift, das Ergebnis der nicht öffentlichen Teile des Rates und da dann mit seiner Zustimmung? Schöne Feiertage miteinander

Kommentare sind deaktiviert.