„Zwischenraum“ eröffnet in der Hauptpassage Rheydt

Foto: Zwischenraum

Rheydt stirbt aus. Überall Leerstand. Die Hauptstraße ist tot. Immer mehr Geschäfte geben auf.

Diesen Negativmeldungen in der Rheydter City wollen Ulrich Wateler und Christoph Schlee etwas entgegensetzen. Ihre Vision: Kleine Unternehmer, Freiberufler oder Kunstschaffende, die bisher oft von zuhause aus arbeiten, können sich nun mitten in der Stadt untereinander stärken und vernetzen. Doch nicht nur das: Sie können auch Impulse für die Weiterentwicklung von Rheydts Zentrum geben. „Die Rheydter Innenstadt bietet – auch nach einhelliger Meinung unserer Unterstützer – Potenziale, die nur durch neue, kreative Ideen und den Mut zum visionären Handeln Einzelner nachhaltig ausgeschöpft werden können. Wir sind entschlossen, hier mit gutem Beispiel voranzugehen“, so Ulrich Wateler.

Foto: Zwischenraum

Eröffnung 28.9.2019 11:00 Uhr, Livemusik,
Podiumsdiskussion „Leerstand ade – die Zukunft in Rheydts City“

Büroarbeitsplätze in einer Passage anzubieten, ist eher ungewöhnlich. Aber in der Hauptpassage, die in der Blütezeit Rheydts errichtet und mehrfach modernisiert wurde, standen bis vor kurzem außer einem Schmuckgeschäft alle Läden leer. Schon vor zwei Jahren hat Christoph Schlee den Tipp bekommen, dass die Eigentümer an einer Bürolösung interessiert seien. So hat er damit begonnen, für seine Coworking-Idee faire Mietbedingungen auszuhandeln. Diese Hartnäckigkeit hat sich am Ende ausgezahlt. „Es fällt vielen Eigentümern nicht leicht, sich von früher erzielten Mietpreisen zu verabschieden. Am Ende ist aber wichtig, dass wieder etwas passiert und ihren Räumen Leben eingehaucht wird“, so Schlee. Nun haben die beiden Macher von ZWISCHENRAUM die linke Seite der Passage gründlich renoviert, befreundete Künstler wie der Bildhauer  Werner Albrecht haben ihre Kreativität eingebracht. Die Räume konnten bereits vor einer Woche erstmalig von einer größeren Öffentlichkeit besichtigt werden, mit enormer Resonanz. „Endlich macht hier mal jemand etwas“ so das einhellige Feedback. Auch der ehemalige Hausbesitzer und Inhaber des Modegeschäfts, Herr Kellermann fand sich ein – und zeigte sich hocherfreut über die Neuerungen.

ZWISCHENRAUM ist eine Symbiose dieses aktiven Netzwerkens mit dem Coworking von CO21 und ist mehr als Tisch und Raumvermietung. „Wir stellen uns vor, mit unserem Angebot nicht nur Unternehmen zu vernetzen, sondern auch einen Treffpunkt zu schaffen, um den sozialen Aufbruch in der Stadt voranzubringen“, so Christoph Schlee. Es war nicht ganz einfach, die Baubehörde mit ins Boot zu nehmen – die nämlich muss eine sogenannte Nutzungsänderung von einem Textilgeschäft zu einem Büroanbieter erst einmal genehmigen. Auf Amtsdeutsch heißt das Bauantrag, obwohl in den Räumen kein Mörtel angerührt wird, sondern „nur“ die Böden erneuert, Wände dekoriert, die Inneneinrichtung und das Business verändert werden.

Immerhin erhielten die beiden Macher auch Unterstützung aus der Stadt, über Parteigrenzen hinweg, „die komplizierte Antragstellung wurde uns dadurch verständlich gemacht, das hat uns sehr geholfen“, so Schlee. Mittlerweile erstrahlen die Räume in neuem Glanz. ZWISCHENRAUM hat die ersten Untermieter gefunden, z. B. den Verein „Le Cri des Opprimes“ von Ngimbi Makambu, der sich mit der Förderung von Bildung, Inklusion und Kultur von afrikanischen Migranten der zweiten Generation beschäftigt und im ZWISCHENRAUM Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zusammenbringt. Die erste Mieterin der Kunst-Flächen im Atrium ist Jara Stehlikova mit ihrer beeindruckenden Ausstellung „Im Rausch der Farbe.

Im ZWISCHENRAUM können Schreibtische, Räumlichkeiten und Ausstellungsflächen flexibel gebucht werden, WLAN, Teeküche, Drucker, Beamer sowie Präsentations- und Besprechungsraum sind vorhanden. Durch die künstlerische Gestaltung bieten sich die Räume auch für anspruchsvolle Veranstaltungen an. Nun sind die Macher gespannt darauf, wie sie in der Rheydter City ankommen.
Mehr Infos im Web unter: www.zwischenraum-ry.de

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