Ex-Mitglieder der „Alten“ BIW kennen „Neue“ BIW (Bürger Initiative Wanlo) nicht

Vor einiger Zeit gab es einmal eine Bürgerinitiative in Wanlo, die gegen die geplante Biogasanlage kämpfte und Erfolg hatte.
Diese Initiative habe auch ich persönlich unterstützt.
Nach öffentlichen Angaben einiger Ex-Mitglieder soll sich die BIW bereits im Februar aufgelöst haben.
Merkwürdigerweise scheint dies jedoch bei der Stadtverwaltung nicht bekannt zu sein.
Hat die BIW ihre “Auflösung“ überhaupt bekanntgegeben?
Wie hat sie dies öffentlich gemacht, sodass es jedem zugänglich war?

Wie der Mönchengladbacher “Bürgerzeitung“ am 20. August zu entnehmen war, haben drei Ex-Mitglieder einen offenen Brief an die städtische Mitarbeiterin Frau Weinthal geschrieben, in diesem lassen sie erkennen, dass sie nicht mehr in der Wanloer Bürgerinitiative mitarbeiten.
Sie glauben vielmehr, dass es eine solche nicht (mehr) geben kann.

Stellt sich aktuell die Frage: für welche Gruppe sprechen die drei Unterzeichner in ihrem Schreiben wenn sie ausführen: „Einige Bürger sehen sich durch die privaten Initiativen B.U.N.D und „STOP Rheinbraun“ besser repräsentiert, als durch die Stadtverwaltung.“ ?
Sie beanspruchen ganz offensichtlich die Meinungsführerschaft bei der Frage, ob die Wanloer Bürger einen Wall am Grubenrand oder eine von RWE vorgeschlagene alternative Lärmschutzwand bevorzugen.
In gebetsmühlenartig wiederholten Veröffentlichungen behaupten Interessierte bei jeder sich bietenden Gelegenheit sinngemäß, eine bei welcher Abstimmung auch immer herbeigeführte und auch legitimierte Mehrheit sei ausschließlich für die genehmigte Wall-Lösung.
Eine Abstimmungschance hat es für die Wanloer Bevölkerung nie gegeben.
Damit wird eine Chance für die eigene Zukunft (Lärmschutz) vergeben.

Hier nun der offene Brief:(Quelle: BZMG)

“ Sehr geehrte Frau Weinthal, mit Erstaunen haben wir zur Kenntnis nehmen müssen, dass Vertreter der BIW die „Runde Tisch“-Veranstaltung am 18. Juli 2011 in Wanlo besucht haben sollen.

Wir, die Ex-Mitglieder der BIW, legen Wert darauf festzustellen, dass die BIW das Ziel hatte, den Bau einer Methangasan­lage in Wanlo zu verhindern. Nach dem Beschluss des Stadtrates gegen den Bau der Methan­gasanlage vom 23: Februar 2011 hat sich die BIW aufgelöst!

Sollten Ex-Mitglieder der BIW an dem „Runden Tisch“ teilgenommen haben, so können sie dies nur als Privatpersonen getan ha­ben und agieren nicht im Namen und Auftrag der BIW.

Das Gleiche gilt selbstverständlich auch für die Unterzeichner dieses Briefes.

Bei der Informationsveranstaltung am 21. Juli 2011 in Wanlo zum Thema Wand oder Wall wurde bekannt, dass vorab eine „Runde Tisch“-Veranstaltung initiiert wurde.

Dieser „Runde Tisch“ traf sich am 10. August 2011 ein zweites Mal. Vorbereitend zu diesem Treffen wurde von der Bru­derschaft am 8. August 2011 ein Treffen organisiert, um den Meinungsstand der Wanloer Bürger abzufragen.

Bei dieser Informationsveranstaltung, bei der 35 Personen anwesend waren, wurde eine dritte Planungsvariante vorgestellt: eine Wand direkt am Grubenrand. Hierbei kam zum Ausdruck, dass die Beteiligten mehr Informationen benötigen, um die Varianten beurteilen zu können.

Die Vertreter des „Runden Tisches“ wurden aufgefordert, die offenen Fragen zu klären und kein Votum für eine der Varianten vorzunehmen. Umso erstaunlicher ist es, dass in der Ver­anstaltung am 10. August eine Abstimmung zu diesem Thema erfolgte und das Ergebnis dieser Abstimmung an die Politik weitergeleitet werden soll.

Die Vertreter der Dorfinteressengemein­schaft, die darauf aufmerksam machten, dass ein Meinungsbild des gesamten Dorfes notwen­dig ist, wurden mit der Bemerkung zurückgewiesen, dass dies nicht zielführend sei.

Durch dieses Verhalten ist es wieder einmal gelungen, Gruppen gegeneinander auszuspielen. Bei der Informationsveranstaltung am 21. Juli war eine Mehrzahl der Besucher für einen Wall, während sich am „Runden Tisch“ angeblich eine Mehrheit für eine Wand am Tagebaurand ge­bildet hat.

Für die Einen entsteht der Eindruck, es wird abgestimmt bis das Ergebnis passt, die Anderen finden, dass Ihre privaten Interessen nicht richtig bewertet werden.

Daher stellen wir die Recht-  und Beschlussmäßigkeit des „Runden Tisches“ in Frage. Eine Ent­scheidung über die Köpfe der Bürger hinweg kann nicht akzeptiert werden!

Trotz der Fehlkonstruktion „Runder Tisch“ geben wir Ihnen, Frau Weinthal, eine zweite Chance, wenn Sie das Kuriosum „Runder Tisch“ auflösen. Stattdessen fordern wir Sie auf, folgende Schritte zu veranlassen:

  • Durchführen einer städtischen Informationsveranstaltung (darauf wartet die Wanloer Be­völkerung seit 9 Monaten).
  • Einrichten einer regelmäßigen Bürgerstunde vor Ort, um die offenen Fragen aufzuneh­men und zu klären.
  • Sollte die Bildung einer kleinen Gruppe zur Abstimmung mit den Beteiligten erforderlich sein, sollte diese als Bürgerbeirat gewählt und legitimiert werden, Entscheidungen zu treffen.

Müßig zu erwähnen, dass wir uns von der Stadt gegenüber RWE-Power schlecht vertreten füh­len. Man hat den Eindruck, dass Sie mehr als Pressesprecherin von RWE-Power agieren, statt als Vertreter der betroffenen Bürger zu handeln.

Einige Bürger sehen sich durch die privaten Initiativen B.U.N.D und „STOP Rheinbraun“ besser repräsentiert, als durch die Stadtverwaltung. Dies sollte Sie veranlassen, Ihre bisherige Vorge­hensweise zu überdenken.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Karl Dahlmanns
gez. Jochen Hermanns
gez. Friedhelm Settels

Durchschrift:

Herrn Oberbürgermeister Bude
Herrn Bezirksvorsteher Oellers

Presseverteiler “

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2 Kommentare zu "Ex-Mitglieder der „Alten“ BIW kennen „Neue“ BIW (Bürger Initiative Wanlo) nicht"

  1. Harald Wendler | 22. August 2011 um 13:12 |

    Ein zweiter Kommentar mit gleichem Wortlaut unter dem Benutzernamen DarkGrey wurde von mir gelöscht, da Pseudonyme nicht akzeptiert werden.

  2. Hartmut Krüger | 22. August 2011 um 11:40 |

    Mit Interesse habe ich den Beitrag gelesen und mich, mit Verlaub gesagt, köstlich amüsiert.

    Unterstützung von Herrn Wendlers Seite bei der Methangasanlage?
    Ich lasse es einfach mal im Raum stehen.

    Recherche scheint nicht die Stärke zu sein beim Verfasser dieses Artikels.

    Halbwissen wie bei einem Kommentator, Herr Liber, in einer anderen Online-Zeitung.

    Seit wann hat eine Bürgerinitiative einen rechtlichen Status?

    „Eine Bürgerinitiative ist eine aus der Bevölkerung heraus gebildete Interessensvereinigung, die aufgrund eines konkreten Anlasses in ihrer politischen, sozialen oder ökologischen Welt Selbsthilfe organisiert und somit möglicherweise Einfluss auf die öffentliche Meinung, auf staatliche Einrichtungen, Parteien oder andere gesellschaftliche Gruppierungen nimmt.“

    Die Bürgerinitiative Wanlo hat sich zu dem Zweck gegründet, die Methangasanlage am Ortsrand nicht entstehen zu lassen.
    Dieser konkrete Fall ist abgeschlossen und das Bestehen der BI damit hinfällig.

    Eine Bürgerinitiative ist weder melde- noch abmeldepflichtig. Soweit ein klein bisschen Nachhilfe in Bezug Politikwissen.

    Weiterhin geht es hier in keinem Fall um die Erhebung eines Anspruches auf Meinungsführerschaft, sondern einzig und allein darum, die Interessen der Wanloer zu vertreten und die Machenschaften zwischen Verwaltung und RWE-Power aufzudecken.

    Dem Verfasser dieses Artikels sei es dringlich angeraten, sich umfassend kundig zu machen und dann erst an eine Veröffentlichung zu denken.

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