Beitritt aller EU-Staaten zum Übereinkommen von Istanbul

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Bei der Eröffnung der Plenarsitzung des Europäischen Parlaments in Straßburg am 25.11. forderte Parlamentspräsident David Sassoli koordinierte Maßnahmen zur Verhütung von Gewalt gegen Frauen und forderte alle EU-Länder auf, das Übereinkommen von Istanbul unverzüglich zu ratifizieren. Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments haben den Opfern von Gewalt ihren Respekt erwiesen, indem sie im Plenarsaal eine Schweigeminute einlegten, bevor das Gebäude des Europäischen Parlaments im Rahmen einer weltweiten Kampagne orange beleuchtet wurde. Am Donnerstag stimmt das Parlament über eine Entschließung zu dem Thema ab.

Hintergrund
Das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (Übereinkommen von Istanbul) ist das erste internationale Rechtsinstrument in diesem Bereich. Es schafft einen umfassenden Rahmen von Maßnahmen zur Verhinderung solcher Gewalt, zur Unterstützung von Opfern und zur Bestrafung von Tätern. Obwohl die EU das Übereinkommen am 13. Juni 2017 unterzeichnet hat, haben sieben Mitgliedstaaten es noch nicht ratifiziert:
Bulgarien, Tschechien, Ungarn, Litauen, Lettland, Slowakei und Großbritannien.

Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25.11. wurde das Parlamentsgebäude orange beleuchtet.
Am Donnerstag stimmen die Abgeordneten über eine entsprechende Entschließung ab.
Die diesjährige „Orange the World“-Initiative befasst sich unter dem Motto „Generation Equality Stands against Rape“ mit dem Thema Vergewaltigung.
Eine EU-weite Untersuchung zeigt, dass 1 von 20 Frauen in der EU Opfer einer Vergewaltigung wurde.
„Wir kennen die alarmierenden Zahlen: Eine von drei Frauen erlebt in ihrem Leben physische oder sexuelle Gewalt. Jeder zweite Mord an einer Frau wird von jemandem aus dem nächsten Freundes- oder Familienumfeld begangen“, sagt die österreichische Abgeordnete Evelyn Regner (S&D), Vorsitzende des Ausschusses für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter.
„Die Täter sind oft die Ehemänner, Brüder oder Lebenspartner. Der gefährlichste Ort für Frauen ist also das eigene Zuhause. Gewalt an Frauen geht uns alle an“, so Regner.
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