Europas Green Deal und was wir damit zu tun haben

Foto: Silvia Erbrath

Ein Aufschrei hallt von Brüssel über Berlin hin zu unserem schönen Mönchengladbach.

Keine geringere als die EU-Ratspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) hat im Jahr 2019 den Green Deal ausgerufen. Dieses neue Klimaschutzgesetz wurde über mehrere Jahre und Instanzen beraten und verhandelt, um Europa bis 2050 Klimaneutral zu machen.
Nun steht diese Gesetzgebung vor dem Abschluss und ausgerechnet die EVP mit ihrem Vorsitzenden Manfred Weber (CDU/CSU) torpediert nun diese Gesetzgebung. Manfred Weber hat kürzlich noch ein Interview beim Sender Phönix gegeben, indem er das Verbrenner-aus 2035 in Frage stellt.
Dabei hat sich die deutsche Autoindustrie im Handelsblatt selbst dazu gestellt, dass der Green Deal nun vorangetrieben werden muss, um konkurrenzfähig zu bleiben. Es drängt sich der Verdacht auf, dass Herr Weber sich für die Europawahlen im nächsten Jahr in Stellung bringen will. Man sieht hier Parallelen zu einer 11,5% Partei ( FDP ) des deutschen Bundestages, die auch durch Blockaden mehr Schlagzeilen macht als durch konstruktive Politik.

Die Zeichen der Zeit sind nun aber nicht weg zu diskutieren. Überschwemmungen nach Starkregen wie in Münster, Solingen und auch bei uns in Mönchengladbach Rheydt kommen nicht von ungefähr. Vollgelaufenen Keller lassen uns früher eine neue und moderne Heizung benötigen, als die Politik beschließen möchte.
Die größte Katastrophe bisher hatten wir im vergangenen Jahr im Ahrtal mit 134 Toten. Keiner kann nachempfinden, was ein Vater mit seinem Kind auf dem Arm empfindet, wenn seine Frau mit seinem anderen Kind von den Fluten im Ahrtal weggerissen wird. Haben wir das alles schon vergessen?

Wen die menschlichen Schicksale nicht rühren, sollte auf die zerstörten Werte der Wirtschaft schauen. Nicht nur Infrastruktur, wie Straßen und Gas- und Stromleitungen, sondern auch viele Unternehmen hat es die Existenz gekostet oder große finanzielle Anstrengungen diese wieder aufzubauen. Wie viele Arbeitsplätze kostet das? Versicherungen sind nicht mehr bereit alle Risiken zu tragen. Die Münchner Rückversicherung malt ein dunkles Bild der Zukunft, was die Schäden des Klimawandels uns alle kosten werden.

Es setzt sich immer mehr der Gedanke durch, dass Versorgungssicherheit mit der aktuellen Methode in der Landwirtschaft, die durch das Ausbringen chemischen Zusätzen sowie Pestiziden und Fungiziden unsere Biodiversität und somit unsere Lebensgrundlage vernichten. Bauern haben vor Jahren gegen eine Industrie rebelliert. Gegen eine Abhängigkeit von der Chemie Industrie, die verändertes Saatgut nur in Verbindung mit vom gleichen Herstellern angebotenen chemischen Düngern und Pflanzenschutzmittel gedeihen lässt. Auf deutschen Äckern landet immer noch zu viel Gülle, z. B. aus den Niederlanden und verseuchen unser Trinkwasser. Was die Aufbereitung kostet, sehen wir auf unserer Wasserrechnung.

Doch was kann man tun? Bleibt uns nur alle vier Jahre ein Kreuzchen?
Nein. Wir alle sind aufgerufen uns an politischen Prozessen zu beteiligen. Die Vertreter vor Ort sind für die kommunale sowie die bundespolitische Arbeit auf unsere Stimmen und Meinungen angewiesen. An diese sollte und kann man sich wenden, wenn man sich nicht vertreten fühlt.
Die Meinungsbildung dieser Menschen sollte man nicht alleine einer starken, meist klimaschädlichen Wirtschaftslobby überlassen, die im Verhältnis von 80:1 gegenüber Umweltverbänden (Quelle: Lobbycontroll) Einfluss auf die Politik nimmt. Eine weitere Möglichkeit das Vorhaben dieses Gesetzes zu unterstützen, geben wir mit folgendem Link zu einer Petition:
https://act.greens-efa.eu/de/ohne-natur-keine-nahrung?source=jp email biodiversity 20230524 

Diese Onlinezeitung ist entstanden aus dem Gedanken, den Bürgern eine Möglichkeit zur Beteiligung zu geben. Ob schriftlich oder über unseren neuen Podcast.  
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