Feuerwehr: Sirenen-Probealarm am 8. Dezember

Die Feuerwehr startet am Donnerstag, 8. Dezember, von 11 bis 11.30 Uhr einen Testlauf der in den vergangenen Wochen neu installierten Sirenen im Stadtgebiet. Bisher wurden an zwölf ausgewählten Standorten in den Stadtzentren Sirenen installiert. Weitere vier Sirenen folgen im ersten Quartal 2017. Insgesamt sollen bis Ende 2019 etwa 60 bis 65 Sirenen über das gesamte Stadtgebiet verteilt installiert werden.

Dass die Stadt nach Jahren wieder auf das frühere Sirenensystem zurückgreift, hat seinen Grund: Sie muss bei Großschadensereignissen ein leistungsfähiges Warnsystem für die Bevölkerung vorhalten. Der Bund hatte nach dem Ende des Kalten Krieges sein flächendeckendes Warnsystem aufgegeben und es den Kommunen überlassen. Die Stadt Mönchengladbach warnt seitdem die Bevölkerung im Ereignisfall durch den mobilen Einsatz von Warnfahrzeugen. Zur verbesserten und schnelleren Information der Bevölkerung hatte sich der Rat dazu entschieden, zusätzlich ein eigenes Sirenen-Warnsystem aufzubauen.

Die Sirenen ertönen nur bei sogenannten Großschadensereignissen oder in Krisenfällen wie bei Chemieunfall, Unwettergefahren (Hochwasser), einem Großbrand mit Flächenlage oder bei terroristischen Anschlägen zur flächendeckenden Information der Bevölkerung. „Im Falle eines Großschadensereignisses soll die Öffentlichkeit so schnell wie möglich informiert werden. Dies geschieht heute schon über mobile Anlagen, zukünftig aber zusätzlich noch durch Sirenen“, so Feuerwehrdezernent Matthias Engel. Über die Sirenen werden die Mönchengladbacher aufgefordert, geschlossene Räume aufzusuchen, unter Umständen auch Fenster und Türen schließen sowie das Radio einzuschalten und auf Durchsagen zu achten, wobei von Fall zu Fall entschieden wird, ob die Sirenen das geeignete Mittel sind. Besondere Aufmerksamkeit liegt auf dem „Weckeffekt“, also der Möglichkeit, die Bevölkerung auf bestimmte Medien und deren Informationen aufmerksam zu machen, insbesondere in den Nachtstunden. „Die Feuerwehr unternimmt im Ereignisfall drei Dinge: wecken, warnen und informieren. Mit dem neuen Sirenennetz erreichen wir im Endausbau die komplette Bevölkerung“, so Feuerwehrchef Jörg Lampe. Mehr noch: Der neue Sirenentypus kann lageabhängig auch in denbetroffenen Stadtteilen separat geschaltet werden und funktioniert sogar bei Stromausfall über Batterien 30 Tage lang. Zudem haben die 600 bis 2.400 Watt-Sirenen eine größere Reichweite und sind mit 70 bis 75 Dezibel wesentlich lauter, als die früheren tellerartigen „Einheitssirenen“ E57 aus den 1950er Jahren, die lediglich über eine Reichweite von 400 Metern verfügten.

Der Alarm beginnt am Donnerstag, 8. Dezember, um 11 Uhr mit dem Signal „Warnung“. Dabei ertönt ein auf- und abschwellender Heulton von einer Minute. Im Ernstfall werden die Bürger aufgerufen, ihre Radios (WDR, Lokalfunkt etc.) einzuschalten, um weitere Informationen zu erhalten. Nach einer fünfminütigen Pause folgt die Entwarnung mit einem Dauerton von ebenfalls einer Minute. Um 11.15 Uhr folgt dann ein zweiter Testlauf im gleichen Verfahren. Zum Zeitpunkt des Probealarms ist die Krisen-Hotline der Stadt mit der Rufnummer 02161 – 25 54321 geschaltet. Über eine Bandansage werden die Anrufer über den Probealarm informiert.

Zukünftig soll monatlich jeweils zum ersten Samstag um 12 Uhr ein Probealarm über das Sirenennetz erfolgen. Die Stadt kündigt jeweils Tage vorher den Probealarm an. Über MoWaS und NINA wird die Bevölkerung wenige Minuten vor der Probealarmierung informiert. Ziel dieser regelmäßigen Probealarmierungen ist eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit sowie ein „Training“ der Bevölkerung im Umgang mit Sirenensignalen.

Parallel zu Sirenen und Medien warnt die Stadt Mönchengladbach Bürger bei Gefahren nun auch per Smartphone über die Warnapp NINA des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. NINA steht für „Notfall-Informations- und Nachrichten-App“ und wird derzeit bereits von 500 000 Menschen genutzt. Das Warnsystem soll in Nordrhein-Westfalen bald flächendeckend eingesetzt werden. Mit der Warnapp NINA können sich Nutzer von Apple- und Android-Smartphones durch die Push-Funktion informieren lassen. Die App kann in beiden Appstores (Google Playstore und Apple Store) gratis heruntergeladen werden. In der App selbst können für den aktuellen Standort aber auch individuelle Orte hinterlegt werden, für die gewarnt werden soll. Außerdem sind in dem Programm Notfalltipps für verschiedene Szenarien hinterlegt. Die App gibt neben Warnhinweisen der Leitstellen und des Wetterdienstes über aktuelle Ereignisse auch generelle Verhaltenstipps. Die App ist für die Nutzer kostenlos, ein Smartphone mit Datenverbindung ist Voraussetzung. Windows-Phone und Blackberrys werden derzeit nicht unterstützt.

Technisch unterstützt wird die NINA-App durch das Modulare-Warn-System (MoWaS). Es ist ein vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe entwickeltes System zur bundesweiten Warnung der Bevölkerung vor Katastrophen. In Nordrhein-Westfalen werden bis zum Ende des Jahres 2016 alle Leitstellen der Kreise und kreisfreien Städte mit MoWaS ausgestattet sein, so dass die App NINA in Kürze im ganzen Land NRW zur Verfügung stehen wird.

MoWaS bietet neben der NINA-App weitere Funktionen, mit denen die Leitstellen (112) zeitgleich alle wichtigen „Kanäle“ ansteuern können, an die eine Warnung verbreitet werden soll. So können auch die Fernseh- und Radiostationen oder benachbarte Kommunen mittels MoWaS informiert werden.

Bei besonderen Gefahren oder Großschäden, bei denen die Bevölkerung gewarnt werden muss, informiert die Stadt auch über das Internet und die Sozialen Medien. Dafür wurde die Webseite notfallMG.de eingerichtet, der Hashtag bei Facebook und Twitter lautet #notfallMG.

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