SPD-Giesenkirchen fordert Kennzeichen RY – Jusos sehen dringendere Probleme und lehnen ab

SPD-Unterbezirks-Parteitag 2012Die Positionen innerhalb und auch außerhalb der SPD Mönchengladbach scheinen sehr unterschiedlich zu sein.
Sie reichen von „Unbedingt Ja“ (SPD-Giesenkirchen) über „Wir müssen darüber reden“ (CDU-Ost) bis
„Es gibt dringendere Baustellen in Mönchengladbach“ (Jusos).
Auf dem Parteitag der Mönchengladbacher SPD am kommenden Samstag wird unter anderem diskutiert, ob es zukünftig wieder das Kürzel RY für Rheydter Autokennzeichen geben soll. Die Delegierten werden entscheiden, ob es eine solche Forderung der SPD geben soll.
Die Jusos sprechen sich gegen den Vorschlag aus dem SPD-Ortsverein Giesenkirchen aus und verweisen auf dringendere politische Fragestellungen.

 
„Mönchengladbach und Rheydt sind seit Jahren eine Stadt. Die Besonderheit der zwei Zentren wurde bislang oft als positiver Synergie-Effekt genutzt. Der Vorschlag von separaten Auto-Ke nnzeichen führt die Entwicklungen der letzten Jahre und Jahrzehnte ad absurdum“, kritisiert der Vorsitzende der Gladbacher Jusos, Johannes Jungilligens, den Vorschlag.
Aktionen wie das beliebte EineStadt-Fest entsprächen eher dem Lebensgefühl der Rheydter und Gladbacher glaubt er.
Auch die Tatsache, dass erst vor zwei Jahren ein gleichlautender Vorschlag im Stadtrat mit großer Mehrheit abgelehnt wurde, spricht nach Ansicht der SPD-Jugend gegen die Idee, so die Jusos.
Sie fordern von der Mutterpartei Konsequenz und Linientreue in ihren politischen Entscheidungen.
Jungilligens: „Heute hier, morgen dort ist kein Politikstil, mit dem wir uns anfreunden können.“
Weiterhin verweisen die Jusos auf aktuelle dringendere Probleme und Baustellen in der Stadt wie die unhaltbaren Zustände in den Flüchtlingsunterkünften der Stadt und die unbefriedigende Lage des Mönchengladbacher Arbeitsmarktes, besonders die Ausbildungsplatzsituation für junge Menschen.

Auf diese Problemen, so die Jusos, sollte die Aufmerksamkeit der politischen Entscheidungsträger gerichtet sein. „Die Bürgerinnen und Bürger erwarten von der kommunalen Politik zu Recht, dass sie Prioritäten setzen kann und ihre Energie nicht mit Nebensächlichkeiten verschwendet.“, greift Jungilligens einen der Kritikpunkte auf.

Trotz der Kritik trifft der Vorschlag des Rheydter Kennzeichens bei den Jungsozialisten aber auch auf Verständnis: „Wir verstehen natürlich, dass das RY-Kennzeichen in seiner nostalgischen Bedeutung auch Ausdruck einer Identifizierung mit seiner Stadt sein könnte“, so Jungilligens. „Es gibt allerdings inzwischen viele Möglichkeiten, sich mit unserer Stadt oder auch mit einzelnen Stadtteilen zu identifizieren und dies auch nach außen zu tragen. Warum das unbedingt mit Hilfe eines Autokennzeichens geschehen muss, ist uns Jusos nicht klar, zudem diese Änderung einen recht großen Verwaltungsaufwand mit sich bringt“ glaubt Jungilligens.

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