„Kein Abschluss ohne Anschluss ist das klare Ziel für alle jungen Menschen in Mönchengladbach. Wir alle sehen die Herausforderungen, vor denen junge Menschen stehen. Und genau dort setzen wir nun gemeinsam konsequent und verstärkt an“, betonte Oberbürgermeister Felix Heinrichs bei der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zur Jugendberufsagentur zwischen der Agentur für Arbeit Mönchengladbach, dem Jobcenter Mönchengladbach und der Stadt.
„Durch eine qualitative und integrierte Beratung können wir gemeinsam jungen Menschen Perspektiven aufzeigen, sie begleiten und Erfolge erzielen. Die Jugendberufsagentur ist damit ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Zukunftschancen in unserer Stadt“, ergänzte er.
Die Jugendberufsagentur ist erste Anlaufstelle für alle jungen Mönchengladbacher*innen bei Fragen zum Übergang von der Schule in das Berufsleben. Sie bietet einen leichten und übersichtlichen Zugang zu den Beratungs- und Unterstützungsangeboten der Kooperationspartner. Durch die enge Zusammenarbeit der Partner bietet die Jugendberufsagentur eine koordinierte Dienstleistung aus einer Hand. Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Mönchengladbach fungiert dabei als erste Ansprechpartnerin in den Schulen und Gesamtkoordinatorin des Prozesses.
Angela Schoofs, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mönchengladbach, und Mitunterzeichnerin der Vereinbarung zu den Vorteilen für die Jugendlichen: „Stadt, Jobcenter und Arbeitsagentur heben ihre immer schon gute Zusammenarbeit durch die Kooperationsvereinbarung für eine Jugendberufsagentur auf ein neues Niveau. Damit werden bürokratische Hürden beim Datenschutz und im Austausch zwischen den Behörden abgebaut. Das geschieht im Sinne der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, denen dank der Jugendberufsagentur künftig Wege zwischen den Behörden erspart und eine Beratung aus einem Guss geboten werden. Unser gemeinsames Ziel ist es, ihnen den Einstieg ins Berufsleben stark zu erleichtern. Partnerschaftlich wollen wir darauf hinwirken, dass jeder junge Mensch nach der Schulzeit eine für ihn passende Anschlussperspektive findet, dass sich die Zahl der Ausbildungs- und Studienabbrecher und nicht zuletzt die Jugendarbeitslosigkeit reduzieren.“
Alle Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen in Mönchengladbach werden in einen systematischen Berufsorientierungsprozess eingebunden. Die flächendeckende Berufs- und Studienberatung von der 8. bis zur 13. Klasse durch die Berufsberatung der Agentur für Arbeit wird in das Kooperationsprogramm eingebunden. Darüber hinaus erfolgen berufliche Beratung von Studienzweiflern und Studienabbrechern, von jungen Menschen mit und ohne Schulabschluss sowie berufliche und schulische Beratung junger Menschen mit Fluchthintergrund. Bei Jugendlichen, die sowohl Leistungen nach dem SGB II, SGB III als auch SGB VIII erhalten, erfolgt eine enge Zusammenarbeit und ein ständiger datenschutzkonformer Informationsaustausch der verantwortlichen Fachkräfte aller drei Kooperationspartner. Es gibt eine abgestimmte und ineinandergreifende berufliche Förderung und finanzielle Unterstützung für sozial oder individuell benachteiligte junge Menschen. Aufgabe soll es darüber hinaus sein, Ansprechpartner bei allen sonstigen sozialen oder individuellen Problemen für die jungen Menschen zu sein.
Ziele sind der Abbau schulischer Warteschleifen oder Warteschleifen im Übergang von Schule in Beruf, Verringerung der Zahl junger Erwachsener, die im Alter bis 25 Jahren keinen Ausbildungsplatz haben, Verringerung der Zahl von Studien- und Ausbildungsabbrechern, Reduzierung der Jugendarbeitslosigkeit, Verringerung der Anzahl junger Menschen im Arbeitslosengeld-II-Bezug und Reduzierung der Anzahl junger Menschen, die nicht von den bisherigen Unterstützungssystemen aufgefangen worden sind. Darüber hinaus soll die Jugendberufsagentur einen Beitrag zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in der Region leisten.
„Die fachliche Zusammenarbeit findet mit dem Abschluss der Kooperationsvereinbarung zur Jugendberufsagentur nun auch eine institutionalisierte Grundlage. Auf dieser Grundlage kann die Zusammenarbeit gut weiterentwickelt und ausgebaut werden“, ergänzte Klaus Müller, Geschäftsführer des Jobcenters Mönchengladbach. Bereits im Jahr 2018 hat sich die Stadt Mönchengladbach mit dem 1. Jugendhilfe- und Bildungsbericht auf den Weg gemacht, gezielt die Bildungs- und damit auch Berufschancen junger Menschen zu verbessern.
„Ziel der gemeinsamen Anstrengungen ist die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen durch gute Bildungsverläufe im Lebenslauf. Gemeinsam mit Jobcenter und Agentur für Arbeit sollen durch die Jugendberufsagentur die Wege für junge Menschen in Ausbildung und Arbeit vereinfacht werden“, so Dörte Schall, Beigeordnete der Stadt.
„Durch zentrale Beratung und die Kooperation aller Partner werden berufliche Möglichkeiten für alle in alle Richtungen aufgezeigt. Dies eröffnet bessere Chancen, den richtigen Weg ins Berufsleben zu finden, auch zweite Chancen für Studienabbrecher und Ausbildungswechsler werden hier ermöglicht“, führte sie weiter aus.