Christoph Ingenhoven erhielt die Goldene Blume

Christoph Ingenhoven ©Jim Rakete;

Der Architekt ist 29. Preisträger des Umweltschutzpreises und Vorreiter im Bereich Nachhaltiges Bauen.

Der Düsseldorfer Architekt Christoph Ingenhoven ist 29. Preisträger des ältesten deutschen Umweltschutzpreises.
Er wurde am vergangenen Samstag (9. September) in einem Festakt im Theater Mönchengladbach mit der „Goldenen Blume von Rheydt“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung, eine stilisierte Dahlie aus Gold, wurde seit 1967 unter anderem an Prinz Bernhard der Niederlande, Hannelore „Loki“ Schmidt, Kardinal Karl Lehmann, Heinz Sielmann, den Astronauten Reinhold Ewald und zuletzt den Schauspieler Hannes Jaenicke verliehen.

„Die Goldene Blume ist nicht nur der älteste deutsche Umweltschutzpreis. Sie ist vor allem auch ein Zeichen für eine besondere Form von Bürgerbewegung, denn sie entstand durch die Initiative engagierter Bürgerinnen und Bürger der ehemaligen Stadt Rheydt. Sie stifteten 1967 einen Preis für umweltbewusstes Denken und Handeln“, hob Oberbürgermeister Felix Heinrichs in seiner Rede hervor.
Die „Goldene Blume von Rheydt“ sei eine Auszeichnung, die den herausragenden Einsatz zum Wohle von Natur und Schöpfung würdige. Sie rücke die Umwelt in ihrer gesellschaftlichen, politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Dimension in den Mittelpunkt.

Das Kuratorium für die Verleihung der Goldenen Blume von Rheydt e.V. unter Vorsitz von Dr. Karl Hans Arnold verlieh Christoph Ingenhoven den Preis für sein Engagement und seine Verdienste im Bereich Nachhaltiges Bauen. Christoph Ingenhoven zählt zu den international führenden Architekten, die sich für nachhaltige und ökologische Architektur einsetzen.
Er studierte Architektur und Kunstgeschichte an der RWTH Aachen (1978–84) sowie an der Kunstakademie Düsseldorf bei Hans Hollein (1980–83). 1985 gründete er ingenhoven associates. Er ist Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen und der Bundesstiftung Baukultur. Eine Reihe von Beispielen für nachhaltiges Bauen, die sein Büro weltweit umsetzen konnte, präsentierte Ingenhoven im Rahmen der Festveranstaltung. Eindrucksvoll ging der Preisträger in seinem Exkurs auf die gegenwärtigen und zukünftigen globalen Herausforderungen ein.
„Die Zukunft spielt sich in den Städten ab. Hier müssen wir intelligente Lösungen finden, die Antworten auf den Klimawandel liefern, aber auch attraktive Arbeits- und Lebensräume bieten“, so Christoph Ingenhoven.

Gemeinsam mit seinem Team entwickelte und realisierte er Projekte jeder Größe und Typologie in vielen Regionen der Erde, immer entsprechend den jeweils höchsten Green Building-Standards. Internationale Anerkennung erhielt er erstmals 1997 mit dem RWE-Turm in Essen, eines der ersten ökologischen Hochhäuser weltweit. Seit 1997 plant das Büro den unterirdischen Hauptbahnhof Stuttgart als Kern des Verkehrs- und Städtebauprojekts Stuttgart 21.
Mit dem Kö-Bogen II in Düsseldorf wurde 2020 Europas größte Grünfassade fertiggestellt. Das gesamte Ensemble bildet den Abschluss einer umfangreichen städtebaulichen Neugestaltung im Zentrum der Rheinmetropole. Mehrere Hochhausprojekte entstanden unter anderem in Osaka, Singapur, Tokyo und Sydney. Seine Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter mehrere RIBA Awards, AR Awards, der Global Holcim Award Gold, der Internationale Hochhaus Preis, der Gottfried Semper Preis 2019 sowie 2022 der European Prize for Architecture. Der Hauptsitz von ingenhoven associates befindet sich im Düsseldorfer Hafen. Darüber hinaus ist das Büro international in Sydney, Singapur und St. Moritz vertreten. „Der ökologisch und ökonomisch verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen steht im Mittelpunkt seiner Entwürfe. Sie sehen die Nutzung natürlicher Ressourcen wie Sonnenlicht, Erdwärme, Regenwasser oder Klimatisierung durch natürliche Ventilatoren vor. Und: Sie passen sich möglichst ortsspezifischen Umgebungen an“, betonte Dr. Karl Hans Arnold in seiner Laudatio im Hinblick auf das von Ingenhoven unter der Bezeichnung „Super Green“ gelebte Konzept einer ganzheitlichen nachhaltigen Architektur. Aber auch Baubiologie und gesundes Bauen spielen für den Preisträger eine zunehmend wichtige Rolle. Hier arbeitet er zusammen mit Michael Baumgart, der 2019 für seinen Forschungsansatz „Cradle to cradle“ mit der Goldenen Blume ausgezeichnet wurde.

An den Grundgedanken, der für die Goldene Blume steht, erinnerte Oberbürgermeister Felix Heinrichs in seiner Rede: „Jeder Mensch kann durch sein Handeln, seine Entscheidungen, durch bewussten Konsum oder Verzicht, durch Achtung, Aufmerksamkeit und Verantwortung den eigenen Lebensraum und seine Zukunft gestalten.“ Auch die Stadt leiste in dieser Hinsicht ihren progressiven Beitrag. „Wir erstellen gerade ein Energiekonzept, haben bereits vor Gesetzesbeschlüssen mit der Erarbeitung einer Wärmeplanung begonnen und nehmen unsere Rolle im Strukturwandel weg von der Braunkohle und hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft ernst“, betonte Oberbürgermeister Felix Heinrichs.

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