KAG: ein teures Bürokratie-Monster

Die Konstantinstraße in Mönchengladbach-Giesenkirchen während der Bauzeit. Die anliegenden Bürger werden die Zeche nach dem Willen der CDU/FDP-Poltiker im Landtag zahlen, die andere verursacht haben.

Die Landesregierung NRW hat angekündigt, dass sie die Straßenausbaubeiträge mit einem Förderprogramm in Höhe von 65 Millionen Euro zwar senken möchte, an den Beiträgen will sie aber festhalten.

Die Abwicklung über ein Förderprogramm verursacht in den Kommunen ein deutliches Mehr an Bürokratie. Schon jetzt stehen die Einnahmen aus den Beiträgen und der Aufwand, der für die Erhebung anfällt, in keinem Verhältnis zueinander. Durch den Aufwand, den das Förderprogramm verursacht, wird sich dieses Verhältnis weiter verschlechtern.

Im nun vorgelegten Entwurf für den Haushalt 2020 veranschlagt die Landesregierung alleine für die Betreuung dieses Förderprogramms im Ministerium von Ministerin Scharrenbach 1,25 Millionen Euro.
Kosten der Kommunen sind dabei noch nicht berücksichtigt.

Dazu erklärt Stefan Kämmerling, kommunalpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW: „Dass das so vollmundig angekündigte, schlanke Verfahren rund um das Förderprogramm in den Kommunen für deutlichen Mehraufwand sorgen wird, ist abzusehen. Der Haushaltsansatz der Ministerin in Höhe von 1,25 Millionen Euro belegt jetzt, was für ein Bürokratiemonster geschaffen werden soll.

Am einfachsten wäre es, die Beiträge ganz abzuschaffen und den Kommunen die wegfallenden Beiträge aus dem Landeshaushalt zu erstatten. Das würde ein ungerechtes System beenden und wäre ein echter Beitrag zum Bürokratieabbau.“

Hintergrund:
Der vorgelegte Entwurf für den Haushalt 2020 sieht im Einzelplan 08 (Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung) im Kapitel für das Ministerium selbst (Kapitel 010) unter dem Titel 547 23 011 (Sächliche Verwaltungsausgaben für die Umsetzung der Förderung von beitragspflichtigen Straßenbaumaßnahmen nach § 8 KAG) 1,25 Millionen Euro vor.

In den dazugehörigen Erläuterungen heißt es:
„Veranschlagt sind Ausgaben für die Umsetzung und Steuerung des neuen Förderprogramms (Kapitel 08 200 Titelgruppe 60).
Hierzu gehören:

•             die IT-Unterstützung,
•             die Einrichtung eines Steuerungs- und Berichtswesen sowie
•             die administrative Umsetzung des Förderprogramms.“

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2 Kommentare zu "KAG: ein teures Bürokratie-Monster"

  1. Ben-Dieter Erman | 30. September 2019 um 10:09 |

    Haben wir nicht mal einen Politiker der CDU, Herrn Frank Boss, gewählt und hatte der nicht versprochen sich für Mönchengladbacher Belange einzusetzen?
    Nun wissen wir ja mittlerweile, Frank Boss will sich lieber nicht mehr für uns im Landtag einsetzen. Er will jetzt Oberbürgermeister werden.
    Das allein zeigt mir, der Aussagewert eines Politikers vom Schlage Boss geht gegen NULL.
    Hat irgendwer von diesem Politiker gehört, er habe sich für diese Giesenkirchener Belange an der Konstantinstraße aktiv eingesetzt? Ich nicht.

  2. Franz-Helmut | 30. September 2019 um 09:22 |

    Nur schade, daß die Änderung für die Konstantin Straße nicht gültig sein wird.
    Der Baubeginn war leider zu früh, weshalb die Anlieger die vollen Beiträge zahlen sollen.

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