Lebensraum für alle

Foto: Silvia Erbrath

Es ist kein Geheimnis, dass Deutschland ein solidarisches und emphatisches Land ist. Wenn es um die Not anderer geht. Nur an der Grundstückgrenze hört die Solidarität auf.

Da wird geschottert und gepflastert was immer man auch der Natur entnehmen kann, um es falsch zu platzieren. Diese Gärten sind unter §8 Abs. 1 BauO NRW sowieso verboten.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Erkenntnis durchsetzt, dass diese vermeintlich pflegeleichten Steinwüsten auch dem Menschen so sehr schaden, dass sie zurück gebaut werden müssen.
Sehr zum Ärger derer, die mangels Information und schlechter Beratung ihre Flächen begraut haben.
Es scheint nicht allen bekannt, dass sich diese bis zu 60 Grad aufheizen. Das ist selbst für die Bewohner ein Problem.
Die Versuche die Häuser zu kühlen werden sich auf mancher Stromrechnung niederschlagen. Die Umgebung wird ebenso aufgeheizt. So mancher Kreislauf macht da schlapp beim sommerlichen Gang durch die Stadt. Ältere Menschen sind besonders betroffen.

Die Stein- und Schottergärten versiegeln die Flächen und lassen das Regenwasser überwiegend in die Kanalisation abfließen. Eine Versickerung ins Grundwasser ist hier nur schwerlich möglich. Auch das wird zum Wassermangel erheblich beitragen.

Wie kürzlich in der breiten Öffentlichkeit kommuniziert wurde, haben wir Wasser in Menge des Bodensees verloren. Jeder sollte einen Beitrag leisten, um Regenwasser dorthin zu leiten, wo es hingehört. In die Erde.

Diese neue Grau-in-Grau-Ästhetik erschließt sich Naturschützern nicht. Biodiversität beginnt auf dem eigenen Grundstück. Die alten Bauerngärten mit ihren Stauden und Obstbäumen sind wertvolle Lebensräume gewesen.
In manch einer Straße waren Kauze in den Bäumen vor dem Schlafzimmer zum Mäusefang gern gesehene Gäste. Diese grünen Oasen sind eine Wohltat für Mensch und Tier. Man muss nicht in den Wald ziehen, um Erholung zu erfahren.
Während die einen für die Umwelt Petitionen unterschreiben und die Bauern zu mehr Grünstreifen angeregt werden, greift hier der Egoismus um sich. Diese Vergehen werden aber nicht von allen Kommunen mangels Satzung geahndet.
Bis es dazu kommt, sollte jeder seinen gesunden Menschenverstand einschalten und sich bei einem guten Gärtner erkundigen, wie man einen pflegeleichten Garten anlegt. Wir alle sind in der Pflicht unseren Beitrag zu leisten, um diesen Planeten zu retten. Hauseigentümer ganz besonders in vielerlei Hinsicht.
Seid solidarisch und packt es endlich an!

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2 Kommentare zu "Lebensraum für alle"

  1. Michael Behm | 26. Mai 2022 um 12:16 |

    Hallo Frau Schopen
    Wie wäre es mit Gartenpaten.
    Da könnten z.B. Schulen und Kindergärten mitmachen

  2. Barbara Schopen | 25. Mai 2022 um 23:57 |

    Vollkommen einverstanden mit meiner Vorrednerin. Allerdings gibt es ein Problem,das sich nicht einfach wegdenken lässt. Es gibt pflegeleichte Gärten, die nicht grau geschottert sind, nebenbei bemerkt sehen diese Schottergärten einfach nur grausig aus. Das Auge braucht zum Entspannen Grün. Es gibt eine Menge Eigentümer, die wegen körperlicher Beschwernisse des Alters, ihre Gärten nicht mehr versorgen können, das Grundstück ist aber trotzdem da. Wer stellt den Gärtner, der einen Garten dann pflegt. Eigentum haben heißt nicht zwangsläufig mit Reichtümern gesegnet zu sein. Für das Problem habe ich einfach keine Idee.

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