NABU Mönchengladbach feierte Geburtstag

Vierter von links, mit Hut, der Gründer Clemens Maas; Foto: NABU

Es war der 25. November 1937 als ein Aufruf in der Rheinischen Landeszeitung erschien, der zur Gründungsversammlung eines Vogelschutzvereines einlud. Zwei Tage später, am Samstag den 27. November 1937 wurde im Dortmunder Hof auf der Bismarckstraße der „Reichsbund für Vogelschutz M.-Gladbach und Rheydt e. V.“ gegründet. Gründungsmitglieder waren unter anderem Fritz M. Mumbacher und Clemens Maas, letzterer übernahm den Vorsitz des neugegründeten Naturschutzvereins. Die Gründung fand zu einer Zeit statt, als kaum einer an Natur- und Umweltschutz dachte.

Bereits ein Jahr später erhielten die Mönchengladbacher Naturschützer hohen Besuch, die Gründerin des Bundesverbandes des Reichsbundes für Vogelschutz (gegründet 1899), Lina Hähnle mit Mann, stattete der kleinen Mönchengladbacher Naturschutzgruppe einen Besuch ab und würdigte dessen Arbeit. Bereits 1948 konnte Clemens Maas ein Buch mit dem Titel „Die Vogelwelt unserer Heimat“ veröffentlichen. So war erstmals der Bestand der heimischen Vogelwelt dokumentiert. Viele weitere Publikationen sollten in der langen Geschichte folgen und weiter die örtliche Natur beschreiben.

Mehrere Namensänderungen erfolgten im Laufe der Jahre, zuerst in Bund für Vogelschutz, dann in Deutscher Bund für Vogelschutz und letztendlich (1991) in den heutigen Naturschutzbund (NABU). Im Jahr 1991 erfolgte zudem die Vereinigung mit der NABU Gruppe Wickrath. Viele Jahre unterhielt zuerst die NABU Gruppe Wickrath und nach der Vereinigung der NABU Stadtverband Mönchengladbach das Vogelkundliche Museum im Schloss Wickrath. Dieses kleine aber feine Museum war ein Besuchermagnet für viele Besucher des Schlossparks. Leider musste es 2012 geschlossen werden, da Gelder für eine dringend notwendige Restaurierung fehlten.

Seit 1987 gibt der NABU sein Mitgliedermagazin „Steinbrecher“ heraus, welches jetzt ebenfalls Geburtstag feiert. Im Laufe der Jahre ist der NABU enorm gewachsen, mittlerweile hat er über 1.250 Mitglieder in seinen Reihen. Viele Projekte betreut der NABU, so zum Beispiel die Naturschutzgebiete Gerkerather Wald und die Bistheide, die Pflege von Kopfbäumen an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet. Der Arbeitskreis Amphibien und Reptilien (AKAR) hat die heimischen Gewässer kartiert und erfasst die Amphibien- und Reptilienbestände; zudem betreut er die Amphibienschutzzäune in Wanlo und am Hardter Wald.

Erfreulich ist die Bereitschaft jüngerer Menschen, sich im Naturschutz zu engagieren, sei es in Form von Stellungnahmen oder in der Praxis unserer Biotoppflegearbeiten. Unsere Jugendleiterinnen bieten jungen Familien monatlich eine Eltern-Kind-Gruppe an mit der Zielsetzung, auch kleinen Kindern die Natur spielerisch näher zu bringen.

Der NABU Mönchengladbach ist 85 Jahre alt und kein bisschen müde. Viele Projekte wie die Aktion „Boden gut machen“ gilt es weiterzuführen. Der Fledermausschutz muss ebenso der Bevölkerung bewusst werden wie auch andere Umweltprobleme. Hier ist der oft erwähnte Klimawandel mit seinen Dürreperioden an erster Stelle zu nennen. Besonders wasserbewohnende Tiere wie Amphibien, Wasserinsekten, Fische und weitere leiden unter den mangelnden Niederschlägen. Vielfach kann, wegen der vorzeitigen Gewässeraustrocknung, die Reproduktion der Tiere nicht abgeschlossen werden, es kommt zum Bestandseinbruch.

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