„NRW bekämpft Energiearmut“ – positive Zwischenbilanz im Projekt in Mönchengladbach

Foto: NEW AGDie Verbraucherzentrale NRW und regionale Energieversorger wie die NEW haben ein Modellprojekt ins Leben gerufen, um der Energiearmut in Nordrhein-Westfalen zu begegnen.
Das Projekt „NRW bekämpft Energiearmut“ startete zu Beginn 2013 und ist auf insgesamt drei Jahre ausgelegt.

Das Verbraucherschutzministerium stellt für diesen Zeitraum rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.

 

Die teilnehmenden Versorger in den acht Modellkommunen – neben Mönchengladbach sind dies Aachen, Bielefeld, Bochum, Dortmund, Köln, Krefeld und Wuppertal – beteiligen sich anteilig an den Kosten für die jeweiligen Beratungsangebote.

Die erste Zwischenbilanz von Verbraucherzentrale und NEW fällt positiv aus.
„Seit Januar diesen Jahres haben 65 Verbraucherinnen und Verbraucher die Beratung im Rahmen des Modellprojektes in Anspruch genommen“, sagt Ursula Winbeck.
In offenen Sprechstunden bietet die Fachberaterin im Projekt „NRW bekämpft Energiearmut“ bei der Verbraucherzentrale in Mönchengladbach eine qualifizierte Beratung rund um Existenzsicherung und Budgetverwaltung.
„Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale“, sagt NEW-Vorstand Frank Kindervatter. „Wir glauben, dass wir gemeinsam auf dem richtigen Weg sind, um Energiearmut systematisch und dauerhaft anzugehen“, so Kindervatter.

In die Beratungsstelle kamen unterschiedliche Menschen in ebenso verschiedenen Lebenssituationen. Nach einer Auswertung der Verbraucherzentrale machten Single-Haushalte fast die Hälfte der Ratsuchenden aus. 25 Prozent lebten in Zwei-Personen-Haushalten. Auch Haushalte mit Kindern waren betroffen.
Mehr als die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher, die zu Ursula Winbeck kamen, waren Menschen, die Leistungen nach SGB II erhalten („Hartz IV“).
20 Prozent der Verbraucher bezogen Lohn oder Gehalt. Die meisten Ratsuchenden kamen aus Mönchengladbach, doch auch Verbraucher aus Viersen oder dem Kreis Heinsberg wurden beraten.

Bemerkenswert ist für die Beraterin: „Oft haben kleine Hilfestellungen große Wirkung. So konnten wir einem Rentner helfen, weil wir ihn in der Beratung darauf aufmerksam machten, dass er Wohngeld beantragen kann. Das freigewordene Geld nutzte er für die Begleichung seiner Energierechnung.“ In einem anderen Fall wurde einem Verbraucher dabei geholfen, Kindergeld zu beantragen. Durch die rückwirkende Zahlung des Geldes konnten die Energieschulden beglichen werden.
Ein häufig wiederkehrendes Problem: Die Verbraucher melden sich zu spät. Wer erst kommt, wenn die Sperrandrohung vorliegt, kann in aller Regel nicht vermeiden, dass Strom, Gas oder Wasser abgestellt werden. „Mit dem gemeinsamen Modellprojekt
mit der NEW haben wir ein professionelles Hilfsangebot vor Ort“, so Winbeck. „Je früher das Problem angegangen wird, desto besser die Chancen, gemeinsam eine Lösung zu finden.“
Vertreter von Verbraucherzentrale und NEW tauschen sich zum Fortschritt des Projektes regelmäßig aus. In Ergänzung zum Modellprojekt sind weiterführende Veranstaltungen geplant. So sind Gruppenveranstaltungen mit Betroffenen in Planung, gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit der Schuldnerberatung und dem Jobcenter, die eine vorausschauende Beratung zum Thema Haushaltsbudget bieten sollen.

In der Familienbildungsstätte in Mönchengladbach wird Ursula Winbeck im kommenden Kursprogramm Gruppenveranstaltungen am Abend anbieten. „Das A und O ist eine vorausschauende Haushaltsplanung, besonders dann, wenn man über ein sehr knappes Budget verfügt. Das klingt selbstverständlich, ist aber im Einzelfall nicht immer einfach umzusetzen“, so Winbeck.

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