Weihnachten aus dem Schuhkarton

Foto: ALZ

Günhovener GrundschülerInnen haben geteilt: 
45 Kartons für bedürftige Kinder. 

GrundschülerInnen aus Günhoven haben mit anderen, gleichaltrigen Kindern geteilt.
Die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ brachte viele Geschenke zusammen, aber auch Erkenntnisse, die manchen der Teiler in Erstaunen versetzte.
Lehrerin Saskia Biehl (29): „Einige unserer Kinder waren sehr verwundert und traurig, als sie erfuhren, dass auch in Mönchengladbach viele arme Kinder leben.“ Die insgesamt 45 schmuckvoll verpackten Sachen wie Spiele, Stifte, Süßes uvm. verteilen Mitarbeiter des Arbeitslosenzentrums (ALZ) nun an Kinder aus armen Verhältnissen.

Foto: ALZ Justine Krause (ALZ), Saskia Biehl, Bianca Glomb und ALZ-Leiter Karl Sasserath bei der Übergabe von „Weihnachten im Schuhkarton“.

Trotz eines gigantischen Überflusses gerade in der westlichen Welt leben Millionen Kinder in Armut, haben Hunger, kein frisches Wasser etc. In Gladbach, also hier bei uns und manchmal nur eben um die Ecke, lebt jedes 3. Kind in Armut. Das stellte zuletzt auch Sozialdezernentin Dörte Schall (SPD) ernüchtert fest.

Biehl und Referendarin Bianca Glomb nahmen daher das Martinsfest wörtlich und ermunterten die Grundschul-Gemeinde (Günhoven ist Teilstandort der katholischen Grundschule Holt)  zum tatkräftigen Teilen. Der Religionsunterricht in den Klassen 1 bis 4 bot da die geeignete Plattform, schließlich wurde der „Heilige Martin“, der den wärmenden Mantel halbiert, zum Synonym und Vorbild dafür, ärmeren Menschen zu helfen, sie in ihrer Not nicht alleine zu lassen.

In Reli-Stunden wurde das bedrückende Thema besprochen. „Wie, auch hier bei uns leben Kinder, die kein Spielzeug oder genug zu essen haben“, war eine Siebenjährige betroffen. Schließlich kamen die Fragen von den jungen Leuten: Was können wir gegen die Armut tun, was tun für Kinder in unserem Alter, die nicht so viel haben wie wir.  In einem Elternbrief informierten Biehl und Glomb schließlich die Erziehungsberechtigten über die Aktion. Biehl: „Jeder sollte geben, wieviel und was er möchte. Wir können nur einen kleinen Beitrag leisten.“

Aber der hat es in sich. Nicht nur die Sechs- bis Zwölfjährigen gaben, auch ihre Eltern, Omas, Opas und Nachbarn spendeten eifrig. Alles, was in die Kartons kam, ist neu. In vielen, nicht in allen stecken zudem kleine persönliche Briefe der SpenderInnen. Vielleicht entsteht so ein Kontakt. 

Foto: ALZ

Die beiden Pädagoginnen brachten die zahlreichen Kartons nun zum Arbeitslosenzentrum in Stadtmitte. Leiter Karl Sasserath und Mitarbeiterin Justine Krause nahmen sie dankbar wie stellvertretend für die bedürftigen Kinder entgegen. Krause: „Eine tolle, auch pädagogisch wertvolle Aktion.“ Freude zu schenken und Not zu verringern, sei heutzutage nicht selbstverständlich. Sasserath: „Wir brauchen in unserer Gesellschaft viel mehr solcher Leuchttürme.“ Einer, der jetzt aufleuchtet, kommt aus Günhoven.

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