Anmeldezahlen an den Gesamtschulen: SPD fordert Ausweitung des längeren gemeinsamen Lernens

Gülistan Yüksel, rechts, mit Winfried Kroll

Wieder werden 323 Kinder und deren Eltern enttäuscht werden. In den nächsten Tagen werden sie die Nachricht bekommen, dass sie nicht an einer der sechs Gesamtschulen in der Stadt aufgenommen werden. Sie müssen dann eine Schule besuchen, die nicht ihre Wunschschule ist.

Damit setzt sich in Mönchengladbach eine Praxis fort, die zumindest seit dem Schulkonsens in NRW im Jahr 2011 der Vergangenheit angehören könnte. Ideologische Auseinandersetzungen über Schulformen sollten der Vergangenheit angehören, der Elternwille gestärkt werden.

„In der letzten Wahlperiode haben wir die Gründung der sechsten Gesamtschule und die Erweiterung der Gesamtschule Espenstraße auf sechs Parallelklassen durchgesetzt. Trotzdem ist der Druck nicht aus dem Kessel gewichen. Die Anmeldezahlen zeigen erneut, dass der Wunsch nach integrierten Schulformen in Mönchengladbach ungebrochen groß ist“, erklärt der stellvertretende SPD-Unterbezirksvorsitzende Winfried Kroll.

„Dabei ist allen klar, wie eine Lösung aussehen könnte: Wir brauchen nicht mehr Schulen, sondern müssen die vorhandenen Standorte und Systeme weiterentwickeln. Wir brauchen ein Zwei-Säulen-Modell bestehend aus Gymnasien auf der einen und Schulen des längeren gemeinsamen Lernens auf der anderen Seite. Das nützt nicht nur den Schülerinnen und Schülern, sondern auch den Lehrerinnen und Lehrern. Nicht zuletzt ist dies der einzige Weg, um auch in Zukunft wohnortnah alle Abschlüsse anbieten zu können. Erfolgreiche Beispiele hierfür gibt es landauf, landab“, so Winfried Kroll weiter.

„Nicht nur die hohe Zahl der Abweisungen von den Gesamtschulen, sondern auch die aktuellen Berichte über Jugendarbeitslosigkeit und Schulabbrecher machen deutlich, dass der Veränderungsdruck groß ist. Die Wirtschaft betont dies ebenso deutlich. Wenn wir die Abwärtsspirale in unserer Stadt umkehren wollen, müssen wir jetzt handeln. Für uns ist völlig unverständlich, mit welcher Gelassenheit Teile der Politik auf die Problemlage reagieren. Gerade den Schulen und Lehrern müssen Wege aufgezeigt werden, wie sich die Situation verbessern lässt ohne Qualität einzubüßen. Hierbei muss den Kollegien von Haupt- und Realschule die Chance gegeben werden, sich in einem gesteuerten und moderierten Prozess etwa im Rahmen einer „Zukunftswerkstatt“ begleitetet auch von IHK und KHS zur Sekundarschule zu entwickeln.

Kooperation und Weiterentwicklung bedeuten vor allem neue Chancen! Daher erwarten wir, dass sich alle am Prozess Beteiligten, also Politik, Schulverwaltung und die Schulen miteinander kooperieren, um dem Elternwillen gerecht zu werden und den Kindern beste Bildungschancen zu eröffnen.

Wir wollen keine Einzelmaßnahmen, sondern einen wirklichen Schulentwicklungsplan. Ebenso wie der Städtebau mit dem Masterplan eine wichtige Entwicklungsaufgabe für unsere Stadt darstellt, ist auch die bildungspolitische Entwicklung in unserer Stadt eine zentrale Entwicklungsaufgabe, die von der GROKO zeitnah erwartet wird. So steht es auch in der Kooperationsvereinbarung, die wir für diese Wahlperiode geschlossen haben“, fasst Winfried Kroll die Diskussion in der SPD Mönchengladbach zusammen.

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1 Kommentar zu "Anmeldezahlen an den Gesamtschulen: SPD fordert Ausweitung des längeren gemeinsamen Lernens"

  1. Torben Schultz | 24. Februar 2016 um 13:17 |

    Schön dass sich die SPD jetzt wieder an ihr Kommunalwahlprogramm erinnert und das versprochene Zwei-Säulen-Modell anspricht. Nur warum haben sie dann nicht im Dezember 2015 reagiert, als DIE LINKE beantragte die Gelder für die Planung einer weiteren Gesamtschule einzustellen?

    Insgesamt klingt die ganze Pressemitteilung der SPD wie eine Reaktion auf dies hier: http://www.linksfraktion-mg.de/ratsarbeit/ausschuesse/17-schul-und-bildungsausschusses/539-gesamtschule

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