Bundesverdienstkreuz für Marlene Merhar

Marlene Merhar aus Mönchengladbach, Vorsitzende des Fördervereins für krebskranke Kinder e.V. Köln, ist jetzt vom Bundespräsidenten für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement mit dem Verdienstkreuz am Bande das Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat der Wickratherin das Bundesverdienstkreuz jetzt im Rathaus zu Köln überreicht.

„Als Oberbürgermeisterin der Stadt Köln danke ich Ihnen herzlich für Ihren beispielhaften und vorbildlichen Einsatz. Gerne übermittle ich Ihnen die Glückwünsche der Ministerpräsidentin und der Regierungspräsidentin. Ich selbst gratuliere Ihnen ebenfalls herzlich zu dieser Auszeichnung“, sagte Reker bei der Feierstunde. Diesen Glückwünschen schließt sich Mönchengladbachs Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners gerne an: „Wir können froh und stolz sein, dass Menschen wie Marlene Merhar in unserer Stadt leben.“

Die Krebserkrankung ihres 1991 verstorbenen Sohnes Frederik veranlasste Marlene Merhar 1990 dazu, dem neugegründeten Förderverein für krebskranke Kinder Köln beizutreten, der aus einer Initiative von Eltern krebskranker Kinder hervorgegangen ist. Der Verein wurde mit dem Ziel gegründet, die Situation und Lebensqualität krebskranker Kinder und ihrer Familien zu verbessern. Seit 1991 engagiert sich Marlene Merhar, die bis 2011 als kaufmännische Angestellte tätig war, in dem Verein und kümmerte sich viele Jahre zunächst um die Buchführung und Mitgliederverwaltung. Um Eltern von chronisch kranken Kindern das Pendeln zwischen Wohnort und Klinik zu ersparen, betreibt der Verein das 1998 eröffnete Elternhaus auf dem Gelände der Uniklinik Köln. Das Elternhaus bietet nicht nur Übernachtungsmöglichkeiten, sondern ist auch ein Ort der Begegnung, in dem Elterntreffs, Gesprächskreise, gemeinsame Abendessen, Gottesdienste und Kreativabende stattfinden.

2002 wurde Marlene Merhar in den Vorstand des Fördervereins gewählt und 2004 in das Amt der Vorstandsvorsitzenden, das sie bis heute ausübt. Die Aufgaben als Vorsitzende erfordern ein wöchentliches Engagement von etwa 15 bis 20 Stunden. Um dies leisten zu können, reduzierte Frau Merhar im Jahr 2004 die wöchentliche Arbeitszeit ihrer hauptberuflichen Tätigkeit als Kaufmännische Angestellte. Einen Schwerpunkt ihrer ehrenamtlichen Arbeit bildet die Akquirierung von Spenden. So konnte der Verein beispielsweise die gesamten Baukosten für das Elternhaus von mehr als zwei Millionen Euro durch Spenden finanzieren. Auch die laufenden Kosten, rund 250.000 Euro jährlich, werden komplett von dem Förderverein getragen. Der unermüdliche Einsatz von Marlene Merhar und ihre äußerst erfolgreiche Spendenakquise ermöglichen dem Verein zudem, über das Elternhaus hinaus weitere Projekte zu unterstützen. Dazu zählen zum Beispiel die Finanzierung von derzeit fünf Arbeitsstellen auf der Kinderkrebsstation der Uniklinik Köln, die Organisation und Finanzierung von Freizeitmaßnahmen für die Kinder nach Abschluss der Behandlung sowie die Unterstützung von Familien, die durch die Erkrankung ihrer Kinder in eine finanzielle Notlage geraten sind.

Als Mitglied des „Dachverbandes der Elterninitiativen in Deutschland“ und der „Deutschen Leukämie-Forschungshilfe – Aktion für krebskranke Kinder“ finanziert der Verein zusätzlich bundesweite Forschungsprojekte und Studien auf diesem Gebiet. Im Mai 2014 wurde Frau Merhar zur ehrenamtlichen Kassenprüferin der „Deutschen Leukämie-Forschungshilfe“ gewählt.

Marlene Merhar gelingt es immer wieder, die Aufmerksamkeit der Bevölkerung und der Presse auf die Arbeit ihres Vereins zu lenken. Stets gewinnt sie neue Mitglieder und Sponsoren. Darüber hinaus engagiert sie sich einmal pro Woche ganztägig im Elternhaus, um den dort vorübergehend wohnenden Eltern in ihrer belastenden Situation beizustehen. Sie nimmt zudem an zahlreichen Gesprächsrunden, Veranstaltungen und Treffen des Fördervereins teil und ist häufig bei Spendenübergaben vor Ort.

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