DIE LINKE. meint: „Hebammen nicht für die Versicherung arbeiten lassen“.

Am 5. Mai ist Internationaler Hebammentag, dieser wird seit 1991 in über 50 Ländern begangen.
Ursprünglich sollte dieser Tag die Hebammen und ihre Arbeit ehren und auf die Bedeutung der Hebammen für die Gesellschaft hinweisen.
„Wenn ich mir die seit Jahren schlechte Situation der Hebammen anschaue, dann ist es geradezu ein Hohn einmal im Jahr einen Ehrentag zu begehen“, erklärt Mario Bocks, „Wir müssen endlich das Hebammensterben auf Raten beenden. Wenn wir noch lange warten, dann wird die Versicherungsprämie höher sein, als der Lohn!“

Dabei spielt Bocks darauf an, dass zum Juli diesen Jahres erneut die Haftpflichtprämie für freiberuflich erbrachte Geburtshilfe steigen, diesmal von 3689,- auf 4242,- Euro.
Damit wäre bei nahezu gleichbleibendem Einkommen nur für diese eine Versicherung innerhalb zwei Jahre 15% mehr an die Versicherungen zu zahlen.
„Gerade hier zeigt sich, dass der Markt eben nicht alles regelt“, erklärt Bocks, „Es gab eine europaweite Ausschreibung, bei denen sich nur drei Anbieter für die Berufshaftpflichtversicherungen gemeldet haben. Die steigenden Prämien sind die Folge. Deswegen fordert DIE LINKE einen Haftungsfonds für alle Heilberufe, und somit auch für Hebammen, einzurichten. Aus diesem müssen dann die Haftungen für Behandlungsfehler übernommen werden. Wenn der Staat nicht eingreift, dann werden die Versicherungen weiter kassieren, die Hebammen blechen und die Betroffenen Mütter, Väter und Kinder leiden.“

Ein weiteres Problem sieht DIE LINKE in der Gesetzlichen Regelung der Hebammenhilfe die noch immer maßgeblich über die Reichsversicherungsordnung (RVO, §§ 195 ff.) geregelt wird.
Nur die weitere Ausgestaltung ist über das Sozialgesetzbuch (SGB V; §134a) geregelt. Die Hebammenhilfe umfasst in der Praxis die Beratung und Betreuung während der ganzen Schwangerschaft, also beginnt sie weit vor der Geburt und endet erst nach der Stillzeit.

Ein zeitgemäßer Gesetzestext scheiterte an der CDU und FDP, während sich die SPD enthielt. „Damit unsere Kinder einen würdevollen Start ins Leben haben, brauchen wir auch für die Hebammen würdevolle Arbeitsbedingungen und solides Einkommen. Derzeit sind die Hebammen bei ihren Verhandlungen von dem Guten Willen der Krankenkassen abhängig, und diese sorgen trotz der jetzigen Gewinne für Dumpinglöhne bei den Hebammen“, endet Bocks.

Am kommenden Samstag wird sich DIE LINKE am Infostand auf der Hindenburgstraße diesem Thema mit einem eigenen Flyer widmen, der Stand beginnt um 10:30 Uhr.

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