Großteil des JHQ soll renaturiert werden

NRW-Urban stellte im Planungs- und Bauausschuss Entwicklungsvarianten vor

JHQAls Ergebnis der im Jahre 2011 durchgeführten Perspektivenwerkstätten haben sich eindeutige Zielvorstellungen für eine mögliche Nachnutzung des JHQ-Geländes ergeben.
Alle an den Werkstätten Beteiligten waren sich im Schwerpunkt einig, dass wesentliche Teile der Fläche renaturiert werden sollen. Weder eine klassische Wohnnutzung noch die Ansiedlung von Industrie- und Gewerbebetrieben wurde von den Beteiligten als mögliche Folgenutzung in Betracht gezogen.

 

Vielmehr soll auf dem bisher militärisch genutzten Areal ein wesentlicher Teil zur Freiraumgestaltung, für Kompensationsmaßnahmen und für eine Freizeitnutzung etabliert werden.
Ebenso kann man sich Flächen für die Gewinnung erneuerbarer Energien und/oder für eine landwirtschaftliche Nutzung vorstellen.
Ebenfalls einig war man sich, dass auf dem Gelände zwei oder drei Inseln intensiver Nutzung“ vorzusehen sind, die sich für die Ansiedlung von Gewerbebetrieben oder Forschungseinrichtungen, die sich mit dem Thema der erneuerbaren Energien befassen, eignen.

Aus diesen zentralen Ergebnissen hat das landeseigene Beratungsunternehmen NRW-Urban im räumliche Grobstrukturen entwickelt, die in der heutigen Sitzung des Planungs- und Bauausschusses vorgestellt wurden. NRW-Urban hat dabei im Wesentlichen drei räumliche Nutzungsalternativen in unterschiedlichen Varianten erarbeitet.
Die erste Alternative, „Null-Alternative“ genannt, geht von einer vollständigen Rückführung des Geländes in Natur- und Landschaftsraum aus. Dies bedeutet, dass der aufstehende Gebäudebestand vollständig zurückgebaut wird, die derzeitigen Freiflächen erhalten bleiben und die durch Rückbau frei werdenden Flächen zu Wald und Biotopstrukturen entwickelt werden. Als Variante würden die im Bestand vorhandenen Freiflächen und Teile der durch den Rückbau frei werdenden Flächen für eine landwirtschaftliche Nutzung vorgesehen. Auf den so entstehenden Flächen für die Landwirtschaft bestünde dann zusätzlich die Möglichkeit Windkraftanlagen zu errichten.

Die Alternative 1 sieht ebenfalls einen Rückbau der Bestandsbebauung und die Rückführung zu Wald- und Biotopstrukturen vor, erhält allerdings im östlichen Bereich des Areals einen Teil der Bestandsgebäude für eine intensive und eine extensive Nutzungsinsel. Im Bereich der neu geschaffenen Freiflächen wäre auch in dieser Alternative die Errichtung von Windkraftanlagen denkbar. In Abwandlung hierzu kann auf die „Inseln extensiver Nutzung“ verzichtet und hierfür ein etwas größeres und intensiv genutztes Areal im Osten des Geländes vorgesehen werden. Das Aufstellen von Windkraftanlagen auf den für landwirtschaftliche Nutzung vorgesehenen Freiflächen ist auch hier denkbar.

In der letzten der drei Alternativen ist eine Insel für intensive Nutzung im westlichen Teil des Geländes vorgesehen. Neben Flächen für den Rückbau zu Natur, Wald und sonstigen Biotopstrukturen sieht auch diese Alternative die Schaffung von Flächen für die Landwirtschaft vor und ermöglicht die Errichtung von Windkraftanlagen. Etwas außerhalb dieser drei Alternativen steht die so genannte Alternative „Weißer Ritter“. Hier wird unter der Voraussetzung, dass ein Investor einen politisch, ökologisch, städtebaulich und finanziell tragbaren Konzeptvorschlag vorlegt, von zwei Inseln intensiver Nutzung – jeweils eine im Westen und eine im Osten der Fläche – ausgegangen. Ein solcher Investor ist allerdings zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Sicht.

In diesem Jahr 2013 sind folgende Schritte geplant: Stadt und Eigentümerin Bund müssen sich auf eine von ihnen präferierte Entwicklungsvariante verständigen. Anschließend werden das entsprechende Grobkonzept in Abstimmung mit den zuständigen Fachämtern und den Projektbeteiligten detailliert, sowie die zur Prüfung der Machbarkeit notwendigen Gutachten insbesondere im Bereich Artenschutz vorbereitet und erstellt. Außerdem sollen die Themen Freizeit- und Erholungsnutzung sowie das Thema der Erschließung konkretisiert werden. Zum Ende des Jahres könnte dann mit den Vorbereitungen zur Einleitung von planungsrechtlichen Verfahren wie mit den ersten Abrissarbeiten begonnen werden.

Am 13. Dezember 2013 ist es dann soweit: Die letzten Mitglieder der britischen Streitkräfte werden die JHQ verlassen haben und der Schlüssel wird offiziell an den Eigentümer Bund (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben – BImA) übergeben. Von diesem Tag an ist das Gelände nicht mehr zugänglich, die Eingänge werden geschlossen, die Buslinie 023 der NEW, die derzeit noch einmal stündlich durch die JHQ fährt, wird dies nicht mehr tun. Ein Sicherheitsdienst wird das Areal bewachen und die Bestandsgebäude vor drohendem Vandalismus zu schützen versuchen.
(pmg)

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