Irrungen und Animositäten des Herrn Bezirksvorstehers beim Thema Bibliotheks-Neubau

„Bis heute habe ich auch noch von keiner Bezirksregierung oder vom Land NRW Kritik daran vernommen, dass sich Mönchengladbach eine der für unsere Stadt typischen, teuren Straßenbaumaßnahmen nicht leisten kann.“
So stimmte Karl Sasserath von den Grünen seine Zuhörer beim Neujahrs-Empfang der Partei Bündnis 90/ die Grünen auf eins seiner aktuellen Lieblingsthemen ein.

 

Und er nennt gleich auch das passende Beispiel dazu: „Das Teilstück des Mittleren Ringes vom Stapperweg bis zur Duvenstraße ist rund 700 Meter lang. Es kostet einschließlich Brücke 19 Mio. Euro. Die Kosten dieser Maßnahme waren ursprünglich von der Verwaltung mit 13 Millionen D-Mark veranschlagt worden, also nur auf ein Drittel der jetzigen Kosten. Ich habe bis jetzt noch keinen gehört, der die Tatsache, dass die Kosten sich für dieses Teilstück verdreifacht haben, kritisiert oder in Frage gestellt hätte.“

Es wäre nicht Sasserath, würde er nicht im Sinne seines Anliegens darstellen.
Er nennt nicht den Zeitpunkt der Kalkulationen sondern greift x-beliebige, ihm genehme Daten und bietet dem von ihm überrumpelten Zuhörer nicht die Möglichkeit eines Faktenchecks oder anderweitige Zahlen-Tranparenz.
In seiner Verzweiflung denkt er auch nicht an die Geistenbecker Bevölkerung, diesen ist er als Bezirksvorsteher besonders verpflichtet. Nein, er möchte ihnen zumuten, dass der Verkehr, der Lärm weiter ihre Lebensqualität mindert.
Er signalisiert: diese 700 Meter Straße ist unsinnig, nur ich, Sasserath erkenne das und kritisiere es.

Sasserath weiter: „Ich erwähne dies alles, weil ja die Grünen jetzt öffentlich dafür geprügelt werden, dass wir uns als politische Fraktion für einen Neubau der Zentralbibliothek aussprechen.
Ich kann versichern, uns Grüne treibt dabei nicht der Abrisswahn. Wir meinen, bevor die Stadt zig Millionen in die Sanierung der alten Stadtbibliothek an der Blücherstraße investiert, sollte zumindest geprüft werden, ob nicht durch den energetisch optimierten Neubau einer zeitgemäßen Media Thek, die heute sehr hohen Unterhaltungskosten drastisch gesenkt, die Funktionalitäten deutlich verbessert und eine veränderte Lage im öffentlichen Raum eine Zentralität schafft, die der Einrichtung zusätzliche Möglichkeiten erschließt, um aus der Summe der Synergien wiederum die Betriebs- und Unterhaltungskosten zu verringern. Das sage ich auch klar und deutlich in Richtung unserer Regierungspräsidentin Anne Lütkes, die zur Kenntnis nehmen muss, dass die Grünen im Bundestagswahljahr 2013 besonders auch auf das Thema Bildung setzen.“

Fazit für die Geistenbecker und Anlieger anderer Straßenbau-Projekte:
Vergeßt eine bessere, funktionierende Straßeninfrastruktur, sie ist sowieso im Winter zugeschneit und nur bedingt nutzbar. Besucht statt dessen lieber die wünschenswerte Bibliothek, so sie denn finanzierbar ist.

Kritikfähigkeit eines Politikers sieht anders aus.

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2 Kommentare zu "Irrungen und Animositäten des Herrn Bezirksvorstehers beim Thema Bibliotheks-Neubau"

  1. Elfriede Dohmen | 15. März 2013 um 18:51 |

    …ich stimme dem o.a. Beitrag voll zu…was für eine „irrsinnige Stadt“!!!! NEIN, ich bin nicht für einen Neubau einer Stadtbücherei…WAS FÜR EIN SCHWACHSINN…gelinde ausgedrückt…

  2. eIN bECKrathER | 17. Januar 2013 um 15:38 |

    Tja, wenn sich unsere Damen und Herren Politiker(innen) immer an ihren Aussagen messen lassen müssten…
    und zur Verantwortung gezogen würden…
    ja, dann sähe es in unserem Land ein wenig besser aus!

    Das scheint mir aber kein Problem e i n e r Partei zu sein.
    Wenn der Bürger mal zuckt, weil es weh tut, dann wird eifrig
    Konrad Adenauer zitiert: „…was schert mich mein Geschwätz von gestern?“

    Öffentliche Bauvorhaben müssen beraten und beschlossen werden.
    Wer hat in der Vergangenheit was befürwortet und wer was abgelehnt.
    Und welches öffentliche Bauwerk liegt am Ende nicht 20-30-50-80-100 % über den
    geplanten Kosten? Nicht weiter schlimm, „nachfinanzieren können wir immer
    noch“. Aber wenn bereits in der Planungsphase mit vollständigem und echtem Zahlenwerk
    gerechnet würde, müsste dann nicht jeder 2. Bau bereits in der Planung verworfen werden?

    War Schilda etwa ein Oberzentrum am linken Niederrhein?

    Wer hat z.B. die Museumshalle für die JU52 am Airport Mönchengladbach auf den Weg gebracht ?
    Mit gehobener Gastronomie? Woher kommen all die Gourmets, dass sich diese Investition rechnet?
    An einem Airport, der für Publikumsverkehr tot ist…
    Lassen wir uns überraschen, was dieses „Projekt“ dem Steuerzahler letztendlich kostet.

    Wie oft wurde die Hindenburgstraße bereits erneuert / ausgebessert?
    Wie sah es da mit den Kostenvoranschlägen aus?

    Diese Liste könnte mit Leichtigkeit fortgesetzt werden!
    Wer soll denn glauben, dass ein „energetisch optimierter Neubau mit einer zeitgemäßen Media Thek“ günstiger als geplant und zudem wirtschaftlicher als jede andere Lösungen werden könnte?

    Glücklicherweise ist die 5. Jahreszeit bald vorbei! Tätä, tätä, tätä…!

    Nicht umsonst hat diese Stadt ein Haushaltsdefizit von 1 300 000 000 €.

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