Mönchengladbacher Chance – vertane Chance?

Planung-DHB-Stoffelsma-Jost-Reinehr

Alle wollen es haben, alle finden es gut, alle finden es besser als das Modell der Entwicklungsgesellschaft Mönchengladbach.
Wer ist das: Alle?

Der Deutsche Hockey Bund (DHB) hat sich 2017 einstimmig in Präsidium, Direktorium und Vorstand für diese Planung – und gegen die Planung der EWMG – entschieden und die Stadt Mönchengladbach um die Einleitung der planungsrechtlichen Schritte gebeten. Auch jüngst beim Bundestag des DHB am 25. Mai in Grünstadt wurde das Modell von den Mitgliedern des DHB mehrheitlich befürwortet.

MG-heute hat mit Politikern der Mönchengladbacher Parteien gesprochen, auch die Angesprochenen sagen klar und eindeutig: „Dieses Modell ist für uns erste Wahl.“
Nicht gesprächsbereit war der angefragte CDU-Vertreter aus Giesenkirchen, Frank Boss, er ignorierte unseren Gesprächswunsch.

Worum es geht: Das bestehende Hockey-Zentrum im Nordpark soll zu einem Leistungszentrum ausgebaut/erweitert werden.
Es sollen ein dritter Trainingsplatz, Übungsräume und Unterkünfte (Boardinghaus) für die Sportler gebaut werden.

Vor Jahren entschloss sich Bouke Stoffelsma, Vorsitzender des Rheydter Hockey-Club e.V. mit Unterstützung eines Hoteliers und eines Düsseldorfer Architekten (SOP), ein Hockey-Zentrum zu entwickeln. Ergebnis war das im Bild erkennbare Modell. Laut Stoffelsma betragen die Gesamtkosten etwa 13-14 Millionen Euro.
Es schien das „Non plus ultra“ für Mönchengladbach zu sein.

Aus nicht nachvollziehbaren Gründen wird dieses Modell nicht gebaut werden.

Statt dessen soll ein Alternativ-Modell, eine Eigenentwicklung der EWMG umgesetzt werden. Kosten: ca. 13-14 Millionen Euro. Eine Grafik dieses Modells liegt uns leider nicht vor.
Mönchengladbach wird die zweite Wahl erhalten, ohne Not.
Eine Förderzusage für das EWMG-Modell durch das Land NRW soll vorliegen (ca. 10 Millionen Euro).

Alles dies wurde bisher nicht öffentlich bekannt gemacht.
Weder Politik noch Verwaltung haben bisher die Öffentlichkeit über dieses wichtige Projekt informiert.
Selbst in der letzten Sitzung des Sportausschusses am 8. Mai, MG-heute war vor Ort, erklärte Dezernent Fischer, es gebe noch nichts zu berichten.

Erst in der vergangenen Woche wurden die sportpolitischen Vertreter der Parteien in Mönchengladbach seitens des DHB im Nordpark erstmalig überhaupt über das Projekt informiert, auch darüber, dass das EWMG-Modell umgesetzt werden soll. Mönchengladbachs Kommunalpolitik war bis dahin nicht informiert.
Als Ablehnungsgrund des Stoffelsma-Modells werden angebliche Grundstücks-Probleme angeführt. Außerdem sei die Förderzusage des Landes in Gefahr, d. h. für das Stoffelsma-Modell würde das Verfahren neu starten müssen.
Zweifel scheinen angebracht.

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4 Kommentare zu "Mönchengladbacher Chance – vertane Chance?"

  1. Harald Wendler | 17. Juni 2019 um 10:48 |

    Sehr geehrter Herr Dr. Schückhaus.

    Schön wäre es gewesen, in Ihrem Hause wäre jemand vor der Veröffentlichung bereit gewesen, mit MG-heute darüber zu sprechen. Am Freitag war das leider auch nach Minuten dauerndem Telefonat nicht der Fall.
    Gruß
    H. Wendler

  2. Dr. Ulrich Schückhaus | 16. Juni 2019 um 22:53 |

    Schön wäre es gewesen, mal beide Seiten vor der Veröffentlichung zu hören!
    Nun zu den Fakten:
    Das gezeigte Bild ist ein Fake; gefordert vom DHB ist eine 12-15m hohe Kaltlufthalle; daher schaut man aus dem Boardinghaus auch nicht auf den Platz, sondern vor eine Wand.
    Dieser Standort erfordert die Schaffung eines neuen Baurechtes, was 18-24 Monate in der Regel dauert. Wenn jetzt ein Förderbescheid käme, muss der Maßnahmenbeginn aber im nächsten Jahr sein.
    Herr Stoffelsma ist aufgefordert worden zu bestätigen, dass dieser Entwurf in das enge finanzielle Förderkonzept des Landes passt und dass mit diesem Konzept eine marktübliche Pacht zu erwirtschaften ist. Beides ist seit zwei Jahren nicht erfolgt. Der von ihm präsentierte Pächter ist ausgestiegen, weil er das Konzept für nicht realisierbar hält.
    Das Konzept des Nationalen Trainingszentrums wurde mehrfach im Sportausschuss und im Aufsichtsrat der EWMG vorgestellt, zuletzt 2017 im Einvernehmen mit dem DHB, dass es mangels Förderung erst mal aufs Eis gelegt wurde. Erst seit einigen Monaten wurden die gemeinsamen Gespräche zwischen Fördergeber, DHB und Stadt wieder aufgenommen.
    Das DHB-Präsidium hat sich 2016 und 2019 erneut für den Standort MG auf Basis der EWMG-Konzeptstudie ausgesprochen.
    Ein Vergleichsmodell der EWMG gibt es noch gar nicht. Die EWMG hat ein Massemodell erstellt, um zu prüfen, wie sich das Konzept mit den avisierten Fördergeldern realisieren lässt. Kommt die Förderzusage, wird die EWMG das Hotel inkl. Architekturleistung ausschreiben, selbstverständlich erst nach politischer Beratung.

  3. Ingo Heber | 15. Juni 2019 um 10:34 |

    Habe mir gerade den Bericht in der RP angetan.
    Ist er so oder hat F. B. Wirklich keine Ahnung.
    Seit wann muß eine Förderung vorliegen, um damit in die politischen Gremien zu gehen? Blödsinn.
    Was hat dieser Mann im Landtag zu suchen.

  4. Heinz Schmitz | 15. Juni 2019 um 10:20 |

    Hört man genau hin, so erfährt man, der gute Herr Stoffelsma hat es sich wohl bei einer Veranstaltung mit dem Mönchengladbacher Frank Boss verscherzt. Daraus könnte man ableiten, das ganze Thema menschelt gewaltig.
    Der Strippenzieher von „Giesenkirchen 2015“ läßt ein gutes Projekt lieber gegen die Wand fahren, als es zu unterstützen, es sei denn, er könnte es sich an seine Fahne Heften.
    Für mich stellt sich die Frage, womit hat Politik den DHB so unter Druck gesetzt, dass dieser einem zweitklassigen Konzept zustimmt. Also doch wieder einmal: Hinterzimmerpolitik.
    Öffentlichkeit wurde und wird gescheut. Und nun macht die SPD auch noch mit.

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