Die erste Sitzung des Kulturausschusses in dieser Legislaturperiode eröffnete der Vorsitzende Reinhold Schiffers mit einer Grundsatzrede und stellte fest, dass in Mönchengladbach schon viel erreicht wurde, aber noch einiges im Bereich Kulturarbeit bewegt werden muß.
Wichtig sei die Identitätsstiftung für die Bürger in dieser Stadt. Dazu bedarf es auch innovativer Ideen, z.B. durch Einbinden von Sponsoren.
Hier zeigte sich der Ort der Sitzung als ideal, denn man traf sich im „Monforts-Quartier“, welches gerade eingerichtet wird zum Textiltechnikum, mit einer Sammlung historischer und einmalig, noch funktionstüchtiger, Textilmaschinen.
Nach der Verpflichtung der sachkundigen Bürger und der Wahl der Schriftführer führte Dr. Wiegmann vom Museum Schloß Rheydt kurz durch die ausgestellten Maschinen und erklärte, dass diese, anders als zuvor in den Bötzeler Höfen, ohne Ersatzteile aufgestellt sind. Diese liegen im angrenzenden Depot.
Die Freiflächen können zukünftig, in Verbindung mit dem Eventmanagement NOI, als Veranstaltungsräume genutzt werden.
Auch die Öffnungszeiten sind nun großzügig erweitert worden.
Schiffers wünschte sich für die Zukunft eine Einbindung in die Stadtführungen zum Thema Textil, zumal auch die nahe Hochschule und die Textilfirmen in der Stadt eine enge Anbindung zum Technikum befürworten.
Beim nächsten Punkt waren sich alle einig: Es wird einen Altstadtrundweg geben, der mittels Info-Tafeln an den ehemaligen und aktuellen Türmen, den ehemaligen Stadttoren, dem Verlauf der alten Stadtmauer und an sieben Denkmälern, erklärt wird.
Stadtarchiv, Planungsamt und Denkmalpflege haben gemeinsam die Idee entwickelt und die Mittel können aus dem aufgelösten Bürgerverein Mönchengladbach genommen werden.
Zeitgemäß wird auf den Tafeln ein QR-Code zu sehen sein, wo weitere Informationen bereitgehalten werden und sogar in Fremdsprachen aufgeklärt wird.
Beim Tagesordnungspunkt „Wohnumfeldverbesserungen bei Bürgerschaftlichem Engagement“ wurden noch einmal einige Projekte vorgestellt, die leider mangels Mittel nicht realisiert werden können. Dazu gehört auch der Ankauf der vom Künstler Alex Morrison in der „Traumstraße“, zwischen Spatzen- und Fliescherberg angebrachten Lampen, die ja als Kunst nur zeitweise installiert sind. Der Kulturausschuss empfiehlt dem Hauptausschuss Mittel für den Ankauf bereitzustellen.
Ein Traum geht für Dr. Gernot Blum in Erfüllung. Seine Exlibris-Sammlung, wahrscheinlich mit 170.000 Grafiken die größte in Europa, wird zur Zeit durch die Stadtbibliothek digital erfaßt, wie Bibliothekarin Julia Reifenrath erläuterte. Dies ist für Mönchengladbach ein wahrer Schatz – der in Fachkreisen weit über die Stadt hinaus bekannt ist, den in der Stadt allerdings kaum jemand kennt.
Dann wurde von Jurymitglied Susanne Titz noch einmal das Kunstwerk auf dem zukünftigen Sonnenhausplatz „7 Donkeys“ von Rita McBride vorgestellt, welches in der Bevölkerung schon für erheblichen Wirbel gesorgt hat. Dies ist sehr wichtig, denn eine Kunst, die keinen Widerspruch hervorruft, zeugt von einer „toten Stadt“.
Der Platz sollte allerdings nicht auf die „Esel reduziert werden“, denn wichtiger sind eigentlich die „Eselspfade“, als Wege der Kommunikation innerhalb der Stadt, zwischen den Stadtteilen, Orten und Honschaften. „Kunst mit Humor“ so meinte Dieter Breymann, wäre das richtige für unsere Stadt. Jetzt müssen allerdings noch Theorie und Praxis mit einander vereinbart werden – sprich die künstlerische Gestaltung muß den örtlichen Gegebenheiten eines Platzes mit erheblichem Gefälle angepaßt werden.
Der Kulturausschuss stimmte einstimmig zu, das Geschenk des Investors Mfi anzunehmen.
Dr. Hoeps stellte noch kurz das Projekt „Kulturrucksack“ vor, welches seit 2012 und bis 2015, vom Land gefördert, in der Stadt gut angenommen wird.
Kinder zwischen 10 und 14 Jahren können an kostenlosen Aktionen und Projekten teilnehmen, die Kunst vermitteln, künstlerisch wirken und vor allem nachhaltig auf die Heranwachsenden einwirken soll.
Unter dem Tageordnungspunkt Mitteilungen stellte Guido Weyer fest, dass für die Umbaumaßnahmen/Sanierungen der Bibliothek jetzt ein Ausweichqartiert gesucht würde und er hoffe, dass Ende 2015 bis 2016 die Maßnahme durchgeführt werden könne.
Das Poetry-Slam-Festival vom letzten Wochenende ist in der Stadt und im Land NRW sehr gut angenommen worden.
Am jetzigen Wochenende findet das nächste Projekt – parc/ours – statt, bei dem es offene Ateliers, Museen, Galerien und weitere Kunstorte in der Stadt zu bestaunen gibt.
Warum es beim Tag des offenen Denkmals in unserer Stadt diesmal „nur“ die ev. Hauptkirche in Rheydt zu besichtigen gab, wurde kurz angesprochen.
Nachdem feststeht das „Rock am Ring“ nicht nach Gladbach kommt und es ein großes Festival Ende August 2015 geben soll, wies ein Ausschussmitglied darauf hin, dass Ende August auch immer die „Sommermusik am Schloß Rheydt“ stattfindet.