Verhandlungen vertagt – Neuregelung in Sichtweite!

Copyright: Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn
Planspiel MG (2)

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27 Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Hardt in Mönchengladbach verhandelten in einem Planspiel die Neuregelung der europäischen Asyl- und Flüchtlingspolitik.

„Ich fand, es war eine sehr realitätsnahe Simulation. Anfangs habe ich mich mit meinen Positionen etwas schwer getan, da ich eine andere Meinung vertrete. Allerdings fand ich mich während des Planspiels immer besser zurecht und ich konnte mich auf die Rolle einlassen, nachdem ich gemerkt hatte, wie ich manche Punkte rüberbringen kann“ erklärte Jacqueline Dujardin, Schülerin der Gesamtschule Hardt in Mönchengladbach und für zwei Tage Ministerin von Spanien.

Am 25. und 26. Februar durfte sie mit ihren 26 MitschülerInnen in die Rollen der politischen Akteure in der Europäischen Union schlüpfen. Als Mitglieder der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments, des Ministerrates oder als Interessen- und PressevertreterInnen gestalteten die Teilnehmenden in Eigenregie die europäische Politik. Alle waren mit Elan bei der Sache und spürten, wie schwierig es sein kann, die unterschiedlichen Meinungen und Vorstellungen der politischen Lager in einem Kompromiss zu vereinen.

Planspiel MG (1)

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Gemeinsam diskutierten sie hitzig die verschiedenen Aspekte der europäischen Asyl- und Flüchtlingspolitik.
Zwar konnten sie sich zum Ende nicht in allen Punkten auf eine gemeinsame EU-weite Richtlinie verständigen; einig war man sich jedoch darüber, dass die Einführung einer Flüchtlingsquote eine gerechtere Verteilung der Flüchtlinge in der EU mit sich bringen würde. Jedoch soll es keine dauerhafte Verteilungsregelung geben. Als Kompromiss vereinbarten die Teilnehmenden eine Laufzeit bis 2020.
Dann soll nochmal die Frage erörtert werden, inwiefern eine Quote noch zeitgemäß ist. Zudem standen die Lebensbedingungen der Flüchtlinge im Fokus der Debatten: Den Teilnehmenden war es wichtig, dass Flüchtlinge unter menschenwürdigen Bedingungen aufgenommen werden.

Ziel des Planspiels war es, ein besseres Verständnis für politische Entscheidungsfindung auf europäischer Ebene unter Einbezug von verschiedenen Standpunkten und Ansichten zu vermitteln. „Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, eine fremde Rolle zu übernehmen und eine andere Perspektive zu spielen. Ich habe das als Herausforderung gesehen. Dabei fiel mir immer wieder auf, dass rechtsextreme Standpunkte ganz schön realitätsfern sind“ so Alexander Paulsen, der für zwei Tage die Interessenvertretung für die Gruppe Weißes Europa übernahm.

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Möglich gemacht wurde das Planspiel vom Forum Jugend und Politik der Friedrich-Ebert-Stiftung. „Bei der Simulation erfahren die jungen Leute hautnah, wie schwierig es ist, im demokratischen System für die eigene Meinung in Debatten einzutreten und Kompromisse auszuhandeln“, berichtet Enno Litzkendorf vom Forum Jugend und Politik der Friedrich-Ebert-Stiftung.
Besonderes Lob gebührte an diesem Tag den Vorsitzenden und Vizevorsitzenden der Europäischen Institutionen.
Sie hatten die Aufgabe, die Debatten anzuleiten und die verschiedenen Interessen in Einklang zu bringen. „In die Positionen von Schweden konnte ich mich gut hineinversetzen. Allerdings fand ich meine Zusatzaufgabe als Vorsitzender anspruchsvoll. Es war schwer, während der Debatte ständig den Überblick zu behalten und ich habe gemerkt, dass man beim Diskutieren schnell in andere Themen abrutscht“, so Simon Laufen, Minister von Schweden.

 

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