BDH setzt auf höheres Reformtempo

Der BDH Bundesverband Rehabilitation fordert die Bundesregierung auf, bei ihren Bemühungen zur die Stärkung des gesetzlichen Pflegeversicherung nicht auf halbem Wege stehen zu bleiben und die umlagefinanzierte Pflegeversicherung demografiefest zu machen:

BDH Logo„Es ist ein gutes Zeichen, dass Bewegung in die Pflegepolitik kommt. Viel zu lange herrschte in Deutschland eine gefährliche Reformverweigerung auf diesem wichtigen Feld, das als Scharnier zwischen den Generationen dringend eines belastbareren Fundaments bedarf. Ziel muss es sein, über den vielfach diskutierten Pflegebedürftigkeitsbegriff zu einer neuen Kultur der Pflege in unserem Land zu finden. Hier droht uns allerdings erneut die altbekannte Verzögerungstaktik durch die Politik“, so die Vorsitzende des Sozialverbandes, Ilse Müller mit Blick auf den vorliegenden Kabinettsentwurf zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung. Den geplanten Vorsorgefonds lehnt die Verbandsvorsitzende mit dem Verweis auf die drängenden Probleme, die sich aus der generellen Unterfinanzierung von Pflegeleistungen ergeben haben ab.

 

Bis zur Mitte des Jahrhunderts wird sich die Zahl Pflegebedürftiger verdoppeln und eine Größenordnung von 5 Millionen erreichen. Gegenwärtig fehle es nach Ansicht der Verbandsvorsitzenden gerade bei denen, die weder direkt, noch indirekt von Pflegebedürftigkeit betroffen sind, am Problembewusstsein. Deutschland müsse heute die Weichenstellungen vornehmen, um die Pflege demografiefest zu machen. Zudem brauche es einen grundsätzlichen Wandel der Anerkennung häuslicher Pflegeleistungen:

„Das umlagefinanzierte Modell der staatlichen Pflegeversicherung hat sich auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten bewährt. Dies verdanken wir zu einem großen Teil denen, die ihre Angehörigen in Eigenregie pflegen, auf Einkommen und Karrierechancen verzichten und so den demografischen Wandel überhaupt noch politisch kontrollierbar machen. Dass die Beiträge zur Pflegeversicherung mit der Alterung steigen werden, wie es jetzt zum 1. Januar 2015 in einem ersten Schritt geschieht, muss klar kommuniziert werden. Zudem benötigen wir Geld, um einen besseren Personalschlüssel in der stationären Pflege zu realisieren, Weiterbildungsangebote in der Pflege zu finanzieren und Betroffenen ein breiteres Angebot medizinischer Reha-Leistungen anbieten zu können. Jeder investierte Reha-Euro rechnet sich. Und dies sowohl für die Betroffenen, als auch fiskalisch. Der Reha-Deckel ist angesichts des drohenden Fachkräftemangels ein politischer Anachronismus, der abgeschafft gehört“, so Ilse Müller.

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