Bessere Bedingungen für Bäume und Radfahrende

Beispiel einer Blauen Route

Baumschutz, eine Höchstparkdauer für Besucher, Anwohnerparken, Fahrradbügel und eine Fahrradstraße sollen die Quartiere „Bettrather Straße“ und „Am Wasserturm“ aufwerten.

Die mags startet jetzt mit ersten Maßnahmen in die Umsetzung.
Wie kann das Quartier Bettrather Straße seinem Charakter als grüner Stadtteil am Rande des Bunten Gartens besser gerecht werden?
Wie kann der gefährdete Baumbestand besser geschützt werden?
Wie kann umweltfreundliche Nahmobilität gestärkt und gleichzeitig den verkehrlichen Bedürfnissen der Anwohner Rechnung getragen werden?

Antworten darauf hat die Stadtverwaltung im vergangenen Jahr mit einer Rahmenplanung für das Quartier Bettrather Straße und einer Bewohnerpark-Regelung für das Quartier ‚Am Wasserturm‘ vorgelegt. Das von der Politik beschlossene Maßnahmenpaket geht nun in die Umsetzung.
Am Montag, 25. September, beginnt die mags mit der Umsetzung erster Maßnahmen. Konkret werden zunächst die Standortbedingungen der Linden in der Bettrather Straße verbessert.
Dazu entfernt die mags vorhandenen Asphalt und einen Teil des verdichteten Bodens.
Zum Wohle des Baumbestands wird mit Substrat angereicherte Erde aufgebracht.
Die Fläche unten den Lindenbäumen soll, wie ursprünglich vorgesehen, ein an den Park angrenzender Grünbereich werden.

Autos sollen hier künftig mit sogenannten Rabattengeländern am Parken unter den Bäumen gehindert werden. Denn der Boden wird durch abgestellte PKW verdichtet, was wiederum die Standortqualität für die Gehölze deutlich verschlechtert.

Um den Parkdruck für Anwohnende durch Langzeitbesucher nicht weiter zu erhöhen, beginnt die mags mit der Einrichtung einer Parkscheibenregelung. Das bedeutet, dass ab dem 15. Oktober das Parken werktags (Mo- Sa) in der Zeit 9-18 h nur mit einer Parkscheibe mit einer Höchstparkdauer von drei Stunden gestattet ist. Anwohnende können sich mittels Bewohnerparkausweis von der Parkregelung befreien lassen.

Besucherinnen und Besucher finden zusätzliche Parkmöglichkeiten im direkten Umfeld unter anderem im privaten Parkhaus Medical Center oder auf dem Parkplatz am Mercure Hotel.
Auch der „Wanderparkplatz“ an der Beethovenstraße bleibt von der Regelung ausgenommen. Bettrather Straße und Peter-Nonnenmühlen-Allee werden zu Fahrradstraßen.

Des Weiteren wird die Bettrather Straße ab Höhe Ferdinandstraße in eine Fahrradstraße umgewandelt.
Die neue Strecke für den Radverkehr erstreckt sich im weiteren Verlauf über die Peter-Nonnenmühlen-Allee bis hin zum städtischen Hauptfriedhof.
Konkret heißt das: diese Straßen sind den Radfahrenden gewidmet, die hier absoluten Vorrang haben.

Anlieger werden aber, wie auch auf der Blauen Route, die Straße auch mit PKW und Motorrad befahren können. Darüber hinaus werden zur Förderung des Fahrradverkehrs Fahrradbügel im Bereich der Parkeingänge und am Spielplatz aufgestellt.

„Qualitativ hochwertige Radwege und ein abgestimmtes Netz aus Radvorrang-Routen und Schnellverbindungen sind für mehr klimafreundlichen Fahrradverkehr ganz wesentlich. Gut durchdacht und in ein stimmiges Konzept gegossen kann davon ein positiver Wandel für unsere Quartiere ausgehen. Davon wird man sich an der Bettrather Straße schon bald überzeugen können“, sagt Oberbürgermeister Felix Heinrichs.

„Wir setzen hier ein stimmiges Konzept um und leisten damit zugleich den nächsten Beitrag zur Mobilitätswende“, sagt Stadtdirektor und Technischer Beigeordneter Dr. Gregor Bonin.

Die neuen Fahrradstraßen sind bereits die dritte merkliche Verbesserung für den Fahrradverkehr in Mönchengladbach innerhalb kürzester Zeit.

Erst im Juli hatte die Stadt auf der Hohenzollernstraße die erste „Protected Bike Lane“ der Stadt eingerichtet – eine durch Trennelemente geschützte Radspur auf der Fahrbahn. Im August wurde auch auf der Stepgesstraße und dem Berliner Platz eine ehemalige PKW-Spur dem Fahrradverkehr gewidmet und damit die Anbindung der Blauen Route an die Mönchengladbacher Innenstadt deutlich verbessert.

Die neue Fahrradstraße neben dem Bunten Garten wird Teil der Radvorrangroute, die die nördlichen Stadtteile mit der Innenstadt sowie dem geplanten Radschnellweg über Willich nach Krefeld verbindet.
Zu der Radvorrangroute gehört auch der Neubau der Bettrather Brücke über die B57 (Hermann-Piecq-Anlage), die künftig ebenfalls als reine Fahrrad- und Fußgängerbrücke umgesetzt wird.

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1 Kommentar zu "Bessere Bedingungen für Bäume und Radfahrende"

  1. Ich finde es toll, wie Mönchengladbach sich mit diesem Konzept zu einer immer fahrradfreundlicheren Stadt entwickelt. Allein, was sich an Fahrradwegen und -straßen in den letzten gut fünf Jahren, die ich jetzt hier wohne, getan hat – prima!
    Wäre da nicht ein Wehmutstropfen: die AutofahrerInnen entwickeln sich nicht im selben Tempo mit.

    Ich bin zum Beispiel täglich auf der als Fahrradstraße ausgewiesenen Brucknerallee mit dem Fahrrad unterwegs und genauso täglich muss ich mich anhupen, anpöbeln und beschimpfen lassen. Könnte ich ja aushalten, aber leider wird es oftmals auch gefährlich.
    Man versucht, irgendwie doch links an mir vorbeizukommen, mich abzudrängen bis ich zwischen parkenden und überholenden Autos in der gefürchteten Dooring-Zone lande. Bleibe ich hartnäckig in der Mitte der Straße, kann ich schon mal die Stoßstange quasi am Hinterrad spüren. Schert jetzt plötzlich noch eines der Autos aus der Parkbucht aus, bin ich platt. Hinzukommen zunehmend beidseitig überholende RollerfahrerInnen, die zumeist keine Klingel für ihren Überholvorgang nutzen und geräuschlos aus dem Nichts von hinten auftauchen – sofern sie auf diese Weise nicht die Fußgänger unter den Linden erschrecken.

    Am Fischerturm, wo die Nordstraße kreuzt und man mitnichten bei Tempo 30 unterwegs ist, und viele es übrigens auch nicht nötig haben, an den Zebrastreifen anzuhalten, kann man ja auch versuchen, noch schnell vor mir einzubiegen, damit man nicht womöglich hinter mir herfahren muss. Als FußgängerIn wird dir da gern auch mal der Hintern fast abgefahren, weil – wie gesagt – statt Anhalten am Zebrastreifen Ranschleichen das Motto ist, um hinter einem ja direkt durchstarten zu können.

    Vielleicht sollte man in dieser Stadt nur noch Leute Auto fahren lassen, die die Nachschulungsplakette „Verkehrsverhalten in einer Fahrradstraße (Theorie und Praxis)“ zum Führerschein nachweisen können. Wie, die gibt es nicht? Dann führt die bitte mal ganz schnell ein, bevor das mit dem schönen alten Wort „Rowdietum“ so treffend umschriebene Verhalten mich (und andere) ins Krankenhaus oder Jenseits befördert.

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