Thema: Mehr Bäume erhalten.
Mit diesem Ziel haben sich Annette Bonin und Frank Eibenberger nach der letzten Sitzung der Bezirksvertretung Ost zum Platz der Republik aufgemacht.
In der angesprochenen Versammlung informierte die Verwaltung über die geplante Umgestaltung des Areals hinter dem Bahnhof.
Die Planung sieht mehr Grün vor, Fläche soll entsiegelt werden und so für ein besseres Mikroklima sorgen.
Wegen einer neuen Skateranlage, neuen Wege und der Beseitigung von dunklen Ecken und Angsträumen stehen allerdings rund 70 Bäume vor der Fällung, einige davon auch wegen ihres schlechten Zustandes.
„Wir haben uns die Situation vor Ort angeschaut und mit den Planungen der Verwaltung verglichen. In vielen Punkten können wir dieser Planung zustimmen. Bei einigen Bäumen stellt sich aber die Frage, ob diese durch einen Beschnitt oder leichte Veränderungen der Baupläne gerettet und in den neuen Baumbestand integriert werden können.“, sagt CDU-Ratsfrau Annette Bonin.
„Wir stellen ausdrücklich nicht die Gesamtplanung des Platzes der Republik in Frage. Aber bei unserem Vor-Ort-Termin, sind uns einige Ideen gekommen, wie mehr vom vorhandenen Baumbestand erhalten werden könnte. Unsere Vorschläge haben wir im Bild festgehalten und wollen diese der Verwaltung vorstellen. Deshalb möchten wir das Thema „Baumbestand am Platz der Republik“ noch einmal auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung Ost bringen.“, so CDU-Ratsherr Frank Eibenberger.
Bündnis Grüne nahmen bereits am 22. September Stellung zu: Fällungen von Bäumen aufgrund von Umbaumaßnahmen am Platz der Republik
Bei den nachfolgenden Erläuterungen berufen wir uns auf die im Planungs- und Bauausschuss vom 25.08.2020 vorgestellten Präsentation der Pläne zur Veränderung der Grünsituation auf dem Platz der Republik. Dazu nehmen wir wie folgt Stellung:
Grundsätzlich haben wir festgestellt:
- Gesunde Bäume werden wegen einer neuen Wegeführung gefällt. Hier muss ein anderes Vorgehen gelten: Die Wegeführung muss sich nach den vorhandenen gesunden Bäumen richten und nicht umgekehrt, sodass die Bäume der neuen Wegeführung weichen müssen.
Hier sind die Bäume mit den Nr. 31, 34, 36, 37, 38, 39, 40, 50 61, 62 von Fällungen betroffen.
- Die Anlage eines neuen Parkplatzes ist nicht notwendig; es ist nicht nachvollziehbar, hierfür Bäume zu fällen.
Hier sind die Bäume Nr. 63 – 68 betroffen, die gefällt werden sollen.
- Die Kugelahorn (am Brunnen) sind zwar teilweise in einem schlechten Zustand, sollen aber trotzdem erhalten bleiben. Dafür ist es notwendig, die Baumscheiben unter den Bäumen zu vergrößern.
Hier sind die Bäume mit den Nr. 19 – 30 zur Fällung vorgesehen.
Wir bitten, bei der Überplanung des Platzes der Republik die dargestellten Bedenken zu berücksichtigen und die Fällungen der hier aufgezeigten Bäume nicht vorzunehmen. Aus Gründen des Klimawandels und der dadurch gegebenen Veränderungen des Stadtklimas wird es immer notwendiger, gesunde Bäume zu erhalten und nicht wegen geplanter Baumaßnahmen zu fällen.
Gez. Hajo Siemes und Klaus Barthels
Bereits am 24. September schrieben Dr. Wolkowski und Hajo Siemes an den Planungsdezernenten Dr. Bonin und seinen Mitarbeiter Herr Schulz:
in der jüngsten Sitzung des Planungs- und Bauausschusses am 25.08.2020 wurde den anwesenden Politikern (durch Sie, Herr Schulz) die Präsentation zum Umbau des Platzes der Republik vorgestellt. Dabei wurden zum ersten Mal auch die Bilder jener Bäume präsentiert, die durch die Umbaumaßnahme zur Fällung vorgesehen sind. Auf der Grundlage dieses Bildmaterials haben wir uns nun – zusammen mit einem Baumsachverständigen – vor Ort ein Bild vom Ausmaß der geplanten Baumfällungen machen können. Wir sind dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass bei einer alternativen Planung ein Großteil der gesunden Bäume erhalten bleiben könnte.
Wir übersenden Ihnen mit dem Anhang dieser Mail (als Zusammenfassung) das Ergebnis dieser Begehung und bitten Sie eindringlich, Ihre Planungen neu zu überdenken und unsere Überlegungen und Erkenntnisse in diese Planungen mit einfließen zu lassen. Gerade in der heutigen, vom Klimanotstand geprägten Zeit ist es dringend notwendig, jeden gesunden Baum im Hinblick auf das Stadtklima zu erhalten. Ein Grund übrigens, weshalb wir uns schon in der Bezirksvertretung Ost vom 13.08.2020 kritisch zu dem mündlichen Vortrag über die beabsichtigten Fällungen geäußert haben. Leider hatten wir zu diesem Zeitpunkt die Bildpräsentation noch nicht vorliegen.
Das läßt durchaus den Schluss zu: Frau Bonin und Frank Eibenberger wurden tätig aufgrund dieses Schreibens und vor dem Hintergrund der aktuell anstehenden Koalitionsgespräche.
Oha, Achtung! Wenn jemand der „Bonin“ heißt, anfängt sich um den Erhalt von Bäumen zu sorgen, darf man getrost aufmerken. Hajo Siemes ist mit seinen Anliegen doch nie wirklich ernstgenommen worden, und der Weg mit Dr. Wolkowski an der Weisweiler Allee war bedrückend. Es war gefällt worden, als gäbe es kein morgen. Ersatzpflanzung gab es zwar, aber gepflegt wurde nicht. Dem Bürger war der Mund gestopft, das reicht. Die Bäume haben den Bürger richtig Geld gekostet und gehen jetzt langsam ein. Dieser Prozess läßt sich nicht mehr aufhalten. Der Baumreihe auf dem Rheydter Markt ist auch kein langes Leben beschieden. Ganz aus Versehen hat es da einen bedauerlichen Fehler bei der Pflanzung gegeben, der auch irreversibel ist.
Meine These, und ich finde sie nicht steil: Wenn die CDU jetzt plötzlich grünelt, dann hat das nichts mit Umdenken zutun, sondern mit der Vorbereitung eines möglichen kuschelns mit den Grünen im nächsten Jahr. Man positioniert sich, was grundsätzlich legitim ist, nur in diesem Fall sowas von scheinheilig und durchschaubar. Scheußlich. Bleibt nur zu hoffen, daß die Grünen sich nicht einsacken lassen. Dafür sind ihre Ergebnisse zu gut.