CDU stört sich an sexueller Aufklärung – f*akt fassungslos!

Aufgrund des absurden Vorganges in der BV-Nord nimmt ein weiterer Verein Stellung in nachstehender Pressemeldung.

Der eingetragene Verein Altstadtinitiative Mönchengladbach mit seinem Ladenlokal, dem Köntges, bereichert seit mehreren Jahren nicht nur das Quartier von der Waldhausener Straße aus, sondern auch die Gladbacher Kunst- und Kulturszene. Menschen verschiedenster Hintergründe und Weltanschauungen sind im Köntges zu Gast oder nehmen an Veranstaltungen der Altstadtinitiative teil.

Vielleicht sind auch Sie bereits in den Genuss der hervorragenden Arbeit des Vereins gekommen?

Um das Programm des Vereins zu ermöglichen und andere Kosten tragen zu können, beantragte der Verein in der Vergangenheit regelmäßig kommunale Förderungen. Diese wurden auch genehmigt. Bis letzten Mittwoch, den 13.5.: die Genehmigung weiterer Fördermittel wird durch CDU und FDP an neue Bedingungen geknüpft. Während der Bezirkssitzung Nord an jenem Mittwoch, in der der Antrag auf der Tagesordnung stand, monierte vor allem die CDU, dass das Köntges auch politische Gruppen beherberge.

Zu den genannten politischen Gruppen gehören auch wir, f*akt, feministische Aktion Mönchengladbach. Sie kennen uns von der #notheidisgirl-Kampagne (die RP berichtete), zwei Festivals, dem feministischen Stammtisch, dem Weltfrauentag und von anderen Bildungsveranstaltungen. Unser Ansatz ist dabei stets, die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen, sie miteinander in den Austausch zu bringen und zu stärken. So finden wir zum Beispiel, dass das gesetzlich geschützte Recht auf sexuelle Selbstbestimmung unbedingt mit dem Wissen über den menschlichen Körper einhergehen muss. Dies findet anscheinend keinen Widerhall bei der CDU, kritisiert sie doch insbesondere einen von uns organisierten Vortrag mit dem Thema “Vulva”, welcher unseres ersten Festivals war. Mitfinanziert wurde dieses über Mittel des Kulturbüros bzw. über den Kulturausschuss. Einstimmig. Inklusive der Stimmen der CDU. Die Freiheit der Kunst wurde seitens der Stadt anerkannt. Die Aktualität und Wichtigkeit der – leider immer noch tabuisierten – Thematik ist dort also angekommen. Umso bestürzter nehmen wir wahr, dass Teile der CDU wohl doch noch in den 50er Jahren verweilen, was die weibliche Emanzipation betrifft.

Wie kann ein aufklärender Vortrag zum weiblichen Geschlecht demokratische Werte gefährden? Wie kann geforderte Gleichberechtigung aller Geschlechter, wie sie im Grundgesetz verankert ist, in 2020 immer noch ein Schreckensgespenst sein und politische Gegnerschaft hervorbringen?

Wenn sich die Bewilligung von Fördermitteln nach Parteibelieben richtet und die Definition von Kultur in politischen Gremien verkümmert – wie soll sich da eine lebendige und vielfältige Kulturszene etablieren? Im Übrigen arbeitet der überwiegende Großteil wohlgemerkt ehrenamtlich, um unsere Stadt bunter und lebenswerter zu machen. f*akt möchte weiterhin seinen Teil dazu beitragen und richtet sich daher eindringlich an alle verantwortlichen Akteur*innen: Lasst uns Kultur gemeinsam voranbringen und Scheuklappen beseitigen!

0 - 0

Danke für Ihre Abstimmung!

Sorry, Sie haben schon abgestimmt!