Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs – es fehlt am politischen Willen

Bundes-Gesundheitsminister blockiert die Einführung – Bald haben die Bürger die Wahl

_DSC0005 (Kopie)Wie wichtig diese Einführung des Begriffes und seiner Definition ist und warum die Pflegebedürftigen und das gesamte Umfeld so abhängig davon sind, konnten die mehr als einhundert interessierten Zuhörer beim gestrigen Pflegetreff in Neuss erfahren.
Hintergrund:
der alte Pflegebedürftigkeitsbegriff, der im aktuell gültigen Gesetz im SGB 11, §§14/15  definiert ist, ist ein Begriff der richtungsorientiert ist, der einen „mindestens Minutenwert“ enthält, und der voraussetzt, dass jemand wegen Krankheit für mindestens 6 Monate pflegebedürftig ist.

 

Dieser Begriff zeichnet sich aus durch eine somatische Orientierung.
Das bedeutet, dass ein ganzer Teil der Persönlichkeit, ein ganzer Teil der Lebenslage nicht erfasst wird im Leistungsgeschehen.
Denn dieser Begriff soll den Zugang zu Leistungen definieren.

Über die Notwendigkeit eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs besteht ein breiter Konsens.
In 2009 wurde seitens des eigens durch den Gesundheitsminister Rösler (FDP) eingesetzten Beirates der diesbezügliche erarbeitete Bericht vorgelegt, mit einer breiten gesellschaftlichen Zustimmung, die Länder, die kommunalen Spitzenverbände, auch die Krankenkassen und sogar die Arbeitgeberseite und die Gewerkschaften, alle stimmten dem zu.
Auch die CDU/CSU Bundestagsfraktion stimmte im Oktober 2010 zu.
Selbst die UN-Behindertenrechtskonvention ist auf gleicher Linie.

Es passierte seitens der Politik aber nichts, es wurde still um den Bericht.
Erst 2012 ging es endlich weiter, Gesundheitsminister Bahr (FDP) berief den Beirat wieder ein. Er machte jedoch keine Aussage dazu, wann der von allen Seiten für gut befundene Bericht und sein Inhalt umgesetzt werden soll.
Im Gegenteil, aus dem Bundes-Gesundheitsministerium stammt die Aussage: „ Zahlen stören nur“.
Teilnehmer der lebhaften und couragierten Diskussion waren:

_DSC0027 (Kopie)Prof. Dr. Dr. Ulrich Sprick, Chefarzt, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychologischer Psychotherapeut, Ärztlicher Leiter Ambulantes Zentrum des St. Alexius- / St. Josef-Krankenhauses Neuss.

 

 

_DSC0025 (Kopie)Dr. h.c. Jürgen Gohde, Vorstand Kuratorium Deutsche Altershilfe.

 

 

 

_DSC0024 (Kopie)Ministerialdirígent Markus Leßmann, in Vertretung der Gesundheits- und Pflegeministerin NRW, Frau Barbara Steffens.

 

 

 

_DSC0026 (Kopie)Moderation:
Regina Schmidt-Zadel, stellvertretende Vorsitzende der Landes-Alzheimergesellschaft NRW und Mitglied des Deutschen Bundestages (MdB) a.D..

 

 

_DSC0038 (Kopie)Schirmherr des Pflegetreffs: Heinz Sahnen, Stadtverordneter im Rat der Stadt Neuss und Mitglied des Landtages (MdL) von NRW von 2000 – 2010

Organisation und Leitung: Werner Schell, Dozent für Pflegerecht und Vorstand von Pro Pflege – Selbsthilfenetzwerk

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