Kreis Viersen und Kommunen sorgen für den Fall einer Gasmangel-Notlage und eines Stromausfalls vor (mit Tipps für den Notfall)

v.l.; Viersens Landrat Dr. Coenen und Mönchengladbachs Oberbürgermeister Felix Heinrichs

Der Kreis Viersen und seine kreisangehörigen Städte und Gemeinden bereiten sich derzeit auf mögliche Gasmangel-Notlagen und Stromausfälle vor. Die Verwaltungen und Feuerwehren haben bei der jüngsten Zusammenkunft wichtige Eckpunkte festgelegt.

Momentan geht das Bundes-Wirtschaftsministerium nicht von einem Blackout aus, dennoch besteht das Risiko von sogenannten Brownouts, bei dem die Übertragungsnetzbetreiber einzelne Großverbraucher oder Regionen stundenweise vom Netz nehmen müssen. Das Wirtschaftsministerium teilte bei der Vorstellung des Stresstests im September mit, dass im Winter eine stundenweise krisenhafte Situation im Stromsystem zwar sehr unwahrscheinlich ist, aber aktuell nicht vollständig ausgeschlossen werden kann.

„In dieser Situation ist es für uns als Kreisfamilie essentiell, uns so gut wie möglich auf alle Szenarien vorzubereiten, um im Ernstfall sofort handlungsfähig zu sein“, erklärt Landrat Dr. Andreas Coenen. „Gemeinsam haben wir viele Maßnahmen und Möglichkeiten besprochen und analysiert und sind zu guten Ergebnissen gekommen: Im Krisenfall werden wir handlungsfähig sein. Gemeinsam, und nur gemeinsam, schaffen wir das.“

Der Kreis Viersen und die Städte und Gemeinden machen ihre Verwaltungen einsatzfähig für einen möglichen Ernstfall. Dies beinhaltet die Bündelung von Personalressourcen und die Vorbereitung der Verwaltungsgebäude mit Notstrom. Ein elementarer Bestandteil der Maßnahmen ist die Sicherstellung der Kommunikationsfähigkeit. Welche Techniken dabei zum Einsatz kommen werden, wird momentan geprüft. Ziel ist es, die Einsatzfähigkeit der Krisenstäbe nach zwei Stunden herzustellen.

Für die Bevölkerung Im Worst-Case-Fall werden die Städte und Gemeinden im Worst-Case-Fall Anlaufpunkte einrichten, sogenannte Bevölkerungsschutz-Leuchttürme und Infopoints an denen auch die Rettungsdienste sowie die Kreispolizeibehörde beteiligt sind. Die örtlichen Konzepte werden gerade von allen Kommunen in Kooperation mit dem Amt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz des Kreises Viersen erarbeitet.

Auch beim Thema der Treibstoffversorgung haben die Städte und Gemeinden im Kreis Viersen Vorsorge getroffen. Durch unterschiedliche Verfahren zur Bevorratung und verschiedener Kooperationen ist sichergestellt, dass die Einsatzkräfte mobil sind und bleiben.

 „Diese Vorbereitungen sind nicht nur für den Kreis eine immense Herausforderung, sondern auch für die Städte und Gemeinden sowie die haupt- und ehrenamtlichen Kräfte im Katastrophenschutz“, so der Sprecher der Bürgermeister Karl-Heinz Wassong und ergänzt: „Wir hoffen, dass wir nichts davon umsetzen müssen.“

Darüber hinaus ist der Kreis Viersen seit Beginn der Krise mit Vertretern der kritischen Infrastruktur im Austausch, um diese zu beraten und für möglichen Szenerien zu sensibilisieren. Dazu zählen etwa alle Strom- und Gasversorger, die Wasserwerke, die Krankenhäuser, Polizei, Justizvollzugsanstalten, die Landwirtschaft, die Lebensmittelversorger, die Kreisstelle der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, die Apotheken sowie Pflege- und Seniorenheime. Um ihren Betrieb zu garantieren, sind die Einrichtungen der kritischen Infrastruktur verpflichtet, selbst Vorbereitungen zu treffen.

Der Kreis Viersen und die Städte und Gemeinden plädieren an die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger. Damit alle gut auf eine mögliche Energiemangellage vorbereitet sind, rät der Kreis Viersen, sich mit einem Notfallpaket für zehn Tage einzudecken.

Was in der Notfallvorsorge enthalten sein sollte, hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) auf seiner Internetseite zusammengestellt. Diese finden Bürgerinnen und Bürger auf der Internetseite des BBK: https://www.bbk.bund.de/ Auch der Kreis Viersen stellt diese Informationen auf seiner Website bereit: www.kreis-viersen.de/gasmangel Der Kreis Viersen, die kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie weitere Katastrophenschutzorganisationen stehen im engen Austausch und planen zeitnah weitere Maßnahmen.

Tipps für den Notfall

Essen und Trinken: Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenvorsorge empfiehlt, einen Lebensmittelvorrat für zehn Tage vorzuhalten. Pro Person sollten 20 Liter Flüssigkeit verfügbar sein.

Medikamente: Halten Sie benötigte Medikamente bereit und ggf. Mittel wie Paracetamol oder Ibuprofen.

Energieausfall: Kerzen und Teelichter, Streichhölzer und Feuerzeuge sind wichtig. Ebenso wie Taschenlampen und Batterien dafür. Vorsicht: In Wohnungen kein offenes Feuer entzünden, keine Heizpilze oder Ähnliches betreiben. Lebensgefahr! Im Freien betrieben, können Campingkocher helfen, Essen oder Getränke aufzuwärmen. Dokumente/Notfalltasche: Halten Sie wichtige Papiere in einer Notfalltasche griffbereit.

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