Antrag gegen Castor-Transporte von (fast) allen Parteien abgelehnt

Bündnis 90/Grüne sind angeblich ebenfalls gegen die Transporte – stimmen aber nicht dagegen

Transparenz geht anders. Die Mehrheit der Fraktionen im Rat schloss sich Karl Sasserath, Fraktionsvorsitzender von Bündnis90/Die Grünen im Rat der Stadt an und plädierte statt dessen für eine Überweisung in den Hauptausschuss, wo der Oberbürgermeister einen „Bericht über die Kenntnislage der Verwaltung zum Thema Atommülltransporte nach Ahaus und deren Auswirkungen auf Mönchengladbach“ geben solle. In seinem Beitrag bezeichnete Sasserath die Position der LINKEN, die auf diesen so genannten „Konsensvorschlag“ nicht eingegangen waren, als „fundamentalistisch“.

„Mönchengladbach steht mit seiner Weigerung, die Atomtransporte zu verurteilen,  weit hinter anderen Städten zurück, die sich, teilweise sogar mit den Stimmen von  CDU und SPD, eindeutig gegen die Castor-Transporte positioniert haben“ erklärte Bernhard Clasen, Mitglied der LINKEN Ratsfraktion von Mönchengladbach.
Nachdem sich Bremen, Gelsenkirchen und auch Ahaus fraktionsübergreifend auf eine Ablehnung der Atomtransporte verständigt hatten, stellt sich die Frage, worum sich die Stadt Mönchengladbach nicht zu einer ablehnenden Haltung dieser gefährlichen Transporte durchringen kann.
In Ahaus hatte der Rat der Stadt sogar einstimmig die Atomtransporte abgelehnt.

Die Kritik am Transport von 152 Castorbehältern aus dem Forschungszentrum Jülich ins Ahauser Zwischenlager wächst nach Aussage der Grünen zunehmend, nachdem die Sinnlosigkeit des Vorhabens der Öffentlichkeit immer deutlicher wird. „Die Transporte verlaufen quer durch die Region auf der Bundesstraße 221 (von Brüggen und Niederkrüchten über Wegberg nach Heinsberg), in direkter Nachbarschaft zu Mönchengladbach“, so Thomas Diehl, umweltpolitischer Sprecher der Gladbacher Grünen Fraktion.

Wegen der Castor-Transporte wird Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) von Atomkraftgegnern, aber auch von der NRW-Landesregierung kritisiert, weil die Transporte als gefährlich, überflüssig, teuer und gegenüber der Öffentlichkeit nicht begründbar gelten.

Wie NRW-Umweltminister Johannes Remmel seinen Mönchengladbacher Grünen Kollegen mitteilte, würde die Landesregierung die Lagerung der Brennelemente in Jülich dulden. „Leider sind wir als Land aber nur Kontrollbehörde, beschließen kann dies nur der Bund“, so Johannes Remmel.

„300 Tausend Kugeln, ummantelt mit Graphit, werden demnächst unsere Region passieren. Graphit ist brennbar. Welche unrühmliche Rolle brennendes Graphit spielen kann, wissen wir spätestens seit Tschernobyl“ erklärte Clasen von Die Linke weiter.

Ende November hatte der Aufsichtsrat des Forschungszentrums Jülich den Transport von 152 Castor-Behältern nach Ahaus beschlossen.
Auch wenn die Streckenführung noch nicht bekannt ist, geht DIE LINKE davon aus, dass auch die Region Mönchengladbach von den gefährlichen Transporten betroffen sein wird.

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