Sanierung des A-Gebäudes im Rahmen des Konjunkturpaket II beendet
Es war eine der wohl umfangreichsten und schwierigsten Baustellen, die von der Bauverwaltung im Rahmen des Konjunkturpaketes II in den letzten zwei Jahren abzuwickeln war.
Für rund 7,9 Millionen Euro wurde in mehreren Bauabschnitten das A-Gebäude des Berufskollegs für Technik und Medien, Platz der Republik, im Kern saniert. Ende November 2011 konnten die letzten Arbeiten an der Fassade ausgeführt werden.
Heute führten Schulleiterin Birgit Battenstein, Oberbürgermeister Norbert Bude, Projektleiterin Konstanze Bock und Hans-Joachim Schmitz vom Gebäudemanagement der Stadt, sowie die beiden Beigeordneten Dr. Gert Fischer und Andreas Wurff durch das rundum erneuerte Gebäude.
„Die Sanierung des Schulgebäudes war notwendig, weil ein jahrelanger Sanierungsstau an einem der ältesten Schulgebäude Mönchengladbachs, das im Jahr 1855 als Gladbacher Aktienspinnerei erbaut wurde, zu großen Schäden an der Fassade, den Fenstern und den Installationen geführt hatte“, betonte Oberbürgermeister Norbert Bude.
Dass sich der immense Aufwand gelohnt hat, zeigt schon der Blick auf die farblich abgestufte Außenfassade des A-Gebäudes, die eine komplett neue Wärmedämmung erhalten hat.
Kleiner Rückblick: Ein Teil des Vorplatzes musste gesperrt werden, weil Teile der Vorhangfassade abzustürzen drohten. Etwa die Hälfte aller alten Holzfenster ließen sich nicht mehr öffnen. Die Schulaula auf dem Dach an der Güterstraße wurde nicht benutzt und war wegen baulicher Mängel bereits seit rund 40 Jahren gesperrt. Die Installationen für Heizung, Wasser- und Abwasser sowie Elektro mussten mit einem hohen finanziellen Aufwand jedes Jahr repariert werden, um in Funktion zu bleiben.
„In einer Bauzeit von 23 Monaten wurde das 120 Meter lange Gebäude nach dem Abbruch der zehn Meter hohen Aula auf dem Dach der Schule in vier Bauabschnitten saniert. Die Klassen wurden in bis zu zwölf Schulraumcontainer auf dem Platz der Republik und in einem leerstehenden Schulgebäude an der Knopsstraße ausgelagert“, so Konstanze Bock. „Die Durchführung der Baumaßnahme war in der Tat ein Kraftakt, der sich aber angesichts des Ergebnisses absolut gelohnt hat“, betont auch Technischer Beigeordneter Andreas Wurff.
Die Baumaßnahmen standen vor allem unter der Vorgabe der energetischen Sanierung: So wurde die komplette Klinkersteinfassade abgebrochen und durch eine gedämmte Mauervorsatzschale im Erdgeschoss und Wärmedämmverbundsystem in den oberen drei Geschossen ersetzt. Die oberste Geschossdecke zum Satteldach sowie das Flachdach des ehemaligen Aulafußbodens wurden gegen den permanenten Wärmeverlust an die Umwelt gedämmt. Die 400 Außenfenster und Türen aus Holz und Stahl wurden durch dreifachverglaste hochwärmegedämmte Aluminiumfenster mit Sonnenschutz ersetzt. Zwei moderne Gasbrennwertkessel und das neue Heizungsnetz schaffen eine angenehme Wärme für jeden Raum einzeln nach Bedarf und Belegung regelbar. „Durch diese baulichen Maßnahmen können nun in Zukunft rund 42 Prozent der Energiekosten, das sind etwa 30.000 Euro pro Jahr, eingespart werden“, so Projektleiterin Konstanze Bock weiter.
Die haustechnische Sanierung umfasste fast das gesamte System aus Trink-, Schmutz- und Regenwasserinstallationen sowie der Grundleitungen im Außenbereich. In diesem Zusammenhang wurden alle veralterten WC-Anlagen saniert. Die elektrischen Anlagen zur Versorgung der Werkstätten, Beleuchtung der Klassenräume, sowie große Teile der IT-Installation wurden erweitert, ausgetauscht und ergänzt.
Im Zuge der umfangreichen Bauarbeiten in allen Bereichen des Gebäudes wurden die brandschutztechnischen Einrichtungen und der bauliche Brandschutz auf den aktuellsten Stand gebracht. Dabei wurden die gusseisernen Träger der Geschossdecken brandschutztechnisch geschottet, der zweite Rettungsweg für alle Bereiche durch zusätzliche Rettungswege ergänzt sowie das gesamte Gebäude mit Sicherheitsbeleuchtung und Flucht- und Rettungswegmarkierung ausgestattet. Die alte nasse Feuerlöschleitung konnte demontiert werden. Zusätzlich wurden die gesamten Installationen brandschutztechnisch ertüchtigt.
Die 120 Meter lange Fassade zum Platz der Republik erinnert durch ihr abgestuftes Farbkonzept an die bauliche Form der alten Textilfabrik, die erst 1927 zur Schule erweitert wurde. Die Türme treten durch ihre ziegelrote Farbe wieder stärker hervor. Die farblich abgesetzte hellere oberste Geschossebene, die erst für den Schulumbau 1927 ergänzt wurde, verstärkt diesen Effekt zur Betonung und Erhöhung der Türme zusätzlich. Die nicht genutzten Eingänge in der Hauptfassade wurden zurück gebaut und der Haupteingang räumlich und farblich hervorgehoben. Die vierteilige horizontale Teilung der Fenster geht auf die Originalform von 1927 zurück. Die einteilige Form der Fenster aus den sechziger Jahren ist technisch und aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr möglich. Das farbliche Gestaltungskonzept der Flure und Treppenhäuser im Innenbereich wurde in Zusammenarbeit zwischen Architekt und Fachklassen für Gestaltungstechnik erarbeitet.
Der geplante Zeitrahmen für die baulichen Maßnahmen des Konjunkturpakets wurde eingehalten. Für die zusätzlich notwendig gewordene statische Sanierung der Geschossdecke über dem 2. Obergeschoss musste die Gesamtbauzeit allerdings um drei Monate verlängert werden. Die dafür notwendigen zusätzlichen finanziellen Mittel in Höhe von 1,2 Millionen Euro wurden durch die Stadt Mönchengladbach erbracht. Diese Arbeiten sind ebenfalls komplett abgeschlossen. [pmg]