Das von den Masterplanern erwünschte Verhalten wurde bedient zum Preis eigener Glaubwürdigkeit
In einer gemeinsamen Sondersitzung haben die Bezirksvertretung Ost und der Planungs- und Bauausschuss gestern die Weichen für die weitere Entwicklung der City Ost gestellt.
In der mehrheitlich von der Politik auf Vorlage der Verwaltung beschlossenen Aufstellung eines Bebauungsplans für das Gebiet zwischen der Breitenbachstraße und der Kranzstraße wurde die Zielrichtung auf Ansiedlung hochwertiger privater und öffentlicher Dienstleistungen mit überörtlicher Bedeutung sowie einer Grün- und Wegeverbindung zwischen Breitenbachstraße und Kranzstraße vorgegeben.
Damit wird gleichzeitig dem Masterplan, der derzeit von einem privaten Planungsteam um den Londoner Star-Architekten Sir Nicholas Grimshaw mit zahlreichen lokalen Akteuren erarbeitet und Ende nächsten Jahres auf den Weg gebracht werden soll, entsprochen.
Dieser sieht vor, dass sich die City Ost nicht nur als hochwertiger Bürostandort eignet, sondern hier auch die Idee des „Gladbach-Tals“ mit Grünzug samt Randbebauung realisieren lässt.
Gleichzeitig ist die Verwaltung mit dem aktuellen Aufstellungsbeschluss nun in die Lage versetzt, das vorliegende Baugesuch eines Investors zur Errichtung eines Baumarktes in der City Ost für ein Jahr zurückzustellen, und in der Zwischenzeit weitere Planungsüberlegungen anzustellen.
Das rund 27.000 Quadratmeter große Areal des 1998 aufgegebenen Güterbahnhofs liegt im Besitz des Immobilienentwicklers Aurelis.
Hier sollten nach dem bereits eröffneten Hotel der Baumarkt Hornbach und das Sportkaufhaus Declathon errichtet werden.
„Die Weichenstellung, wie sie im Masterplan vorgesehen ist, bringt neue städtebauliche Qualitäten mit, die für unsere Stadt wichtig sind“, formulierte Andreas Wurff, Technischer Beigeordneter, gestern in der Sondersitzung. “
Aus diesem Grunde schlägt die Verwaltung auch eine hochwertige Nutzung des Gebietes für Dienstleistungen mit überörtlicher Bedeutung vor.
An dieser Stelle muss mehr passieren“, so Wurff weiter.
Bei dem Gebiet handelt es sich um eine seit 14 Jahren bestehende Brachfläche in zentraler, innerstädtischer Lage.
Wegen der sehr guten Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und den zahlreichen Versorgungsmöglichkeiten innerhalb des Zentrums eignet sich der Standort laut Beratungsvorlage der Verwaltung vor allem zur Ansiedlung von Dienstleistungsunternehmen mit einer hohen Arbeitsplatzdichte.
Dadurch soll Mönchengladbach als Oberzentrum gestärkt werden.
Für die City Ost wurde vor zehn Jahren ein Rahmenplan verabschiedet, in dem unter anderem auch die Ansiedlung eines Fachmarktzentrums vorgesehen war.
Der gestern von der SPD vorgelegte Antrag, die gesamte Fläche der City Ost zu überplanen mit dem Versuch, Baumarkt und hochwertige Büro- und Dienstleistungen anzusiedeln, fand keine Mehrheit.
(pmg/mg-heute)