Thema Stadtbibliothek: Jusos fordern Neubau – „aber nicht um jeden Preis“

„Eine gut ausgestattete, moderne Bücherei sollte Anspruch jeder Stadt sein. Mönchengladbach hat das Glück, gleich an mehreren Standorten ein gut sortiertes Angebot zu haben – doch von modern oder zeitgemäß kann bei der baulichen Situation leider keine Rede sein“, so Johannes Jungilligens, Vorsitzender der SPD-Jugend. Daher fordern die Jusos, die Option eines innerstädtischen Neubaus keinesfalls zu verwerfen. Jungilligens: „Kritiker bemängeln die Finanzierbarkeit des Projekts, doch auch eine Renovierung des derzeitigen Gebäudes schlägt mit einem Betrag zu Buche, der durchaus nennenswerte ist.“
„Bei einem Neubau wäre die Option denkbar, die Finanzierung aus Mitteln der städtischen Gesellschaften EWMG und WFMG zu bestreiten, so bliebe der Stadthaushalt von dem Projekt weitgehend unberührt“, gibt Sebastian Laumen, Juso und Mitglied der unmittelbar betroffenen Bezirksvertretung Nord, zu bedenken. Die Idee der Jusos ist, die aufgrund der Sanierung notwendigen Finanzmittel aufzustocken und in ein neues, zentrales Bibliotheksgebäude zu investieren. „Da ohnehin Aufwendungen notwendig sind denken wir, dass dieses Geld besser für Neues denn für Altes eingesetzt wird – aber natürlich nicht um jeden Preis!“, so die stellvertretende Juso-Vorsitzende Josephine Gauselmann.
Ein weiteres Argument für einen Neubau sehen die Mönchengladbacher Jusos in den generellen Entwicklungstrends in Mönchengladbach: Neben der Aufwertung des Stadtzentrums durch den Bau der Mönchengladbacher Arcarden ist auch die Expansion und Entwicklung der Hochschule Niederrhein ein Impulsgeber. Die immer größere Zahl an Studenten erfordert laut den Jusos, auch Verbesserungen in anderen Bereichen. Gauselmann: „Es ist wichtig, dass in unserer Stadt ein umfangreiches und aktuelles Angebot klassischer und auch digitaler Medien zur Verfügung steht, ein neuer und nach heutigen Ansprüchen ausgerüsteter Standort ist dafür grundlegend.“

Schätzungen der SPD-Ratsfraktion zu Folge, müssen für die brandschutztechnische Sanierung der Stadtbibliothek an der Blücherstraße ca. 8 Millionen Euro in die Hand genommen werden – aus Haushaltsmitteln.

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3 Kommentare zu "Thema Stadtbibliothek: Jusos fordern Neubau – „aber nicht um jeden Preis“"

  1. Sehr geehrter Herr Wendler,
    danke für Ihre Einwände und Diskussionsanregungen, gerne gehe ich vertiefend auf die Standpunkte der Jusos ein:
    Selbstverständlich sehen wir (jungen Leute) nicht grade mit größter Begeisterung auf wachsende Schulden und stellen die berechtigte und beliebte Frage: „Wer soll das bezahlen?“ (Obwohl wir die Antwort teilweise kennen). Eine Alternative zu weiteren Schulden ist für uns jedoch nicht das einfach Kaputtsparen von Strukturen und das Verkommenlassen von wichtigen Grundsäulen des städtischen Lebens, welches gerne als Lösung propagiert wird – denn auch Investitionen in zukunftsrelevante Strukturen ist, wie z. B. Investitionen in Bildung, ein Weg, mit steigenden Belastungen umzugehen – allerdings selbstverständlich nur, wenn dies Hand in Hand mit Spaßmaßnahmen und Einkommensgenerierung an anderen Stellen geht. Konkret auf das Projekt Bibliothek bezogen: Das Investieren einer gewissen Summe X ist unumgänglich, da der Standort Blücherstraße ansonsten wegen sicherheitsrelevanten Mängeln Ende 2016 geschlossen werden muss. Die Überlegung der Jusos ist nun, die gewisse Summe X um einen (ausdrücklich nicht die Verhältnismäßigkeiten übersteigenden – die Interpretation dieser muss dann bei den handelnden Akteuren im Stadtrat liegen) Betrag zu erweitern, der nicht nur notdürftige Sanierungen eines in vielerlei Hinsicht nicht zeitgemäßen Gebäudes andeckt, sondern eben einen neuen Standort, möglicherweise integriert mit Bürgerservice und städt. Gesellschaften, wodurch Kosten an anderer Stelle eingespart werden können.
    Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen einigermaßen zufriedenstellend beantworten,
    freundliche Grüße

    Johannes Jungilligens
    – Vorsitzender Jusos Mönchengladbach –

    • Harald Wendler | 14. Januar 2013 um 13:42 |

      Hallo Herr Jungilligens,

      eine Frage hatte ich zwar nicht nicht gestellt, insofern gab es da nichts zu beantworten.
      Herzlichen Dank für Ihre Zeilen.

  2. Harald Wendler | 12. Januar 2013 um 22:39 |

    Etwas zu fordern ist gutes Recht, Argumente für eine Forderung zu haben und abzuwägen gehört zum Prozess.
    Mindestens ein Argument für die Finanzierbarkeit macht mich stutzig.
    Meines Erachtens haben die Gesellschaften der Stadt, die EWMG keine Eigenmittel, sie können deshalb solche auch nicht einsetzen.
    Die Mittel der Stadt-Töchter sind aus dem Kapital der Stadt generiert.

    Die Jugend insgesamt beklagt die Belastungen ihrer Generation zu Recht.
    Deshalb sollten die Jusos diese Belastungen nicht weiter in die Höhe treiben wollen.
    Nach Ausgleich des Haushaltes gibt es ausreichend Gelegenheit, ein wunderbare, angepasste Bibliothek zu bauen, so nicht wichtigere Themen Priorität haben.

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