Versprochen wurde eine Sonderprämie für Pflegepersonal.
Mehr Geld gibt es jedoch nur für Altenpfleger

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)

Es ist erst wenige Wochen her, die ganze Republik klatschte Beifall, umjubelte sowohl Plegerinnen und Pfleger in unseren Krankenhäusern und Alteneinrichtungen.

Politiker aller Parteien waren begeister vom Einsatz des Personals, waren einer Meinung im Urteil: Dies muss belohnt werden.

Nur durch diesen fantastischen Einsatz war eine derart schnelle Bewältigung der Gesundheitskrise möglich geworden.
Also schossen die Vorschläge der Vergütung in den Himmel.

Das Ergebnis aus heutiger Sicht:
Ein Bonus für das Pflegepersonal in Altenheimen ist geplant, verabredet, vom Personal in den Krankenhäusern spricht niemand mehr.

Das nordrhein-westfälische Kabinett hat am Dienstag, den 26. Mai 2020, die Aufstockung des sogenannten Pflegebonus für Beschäftigte in der Altenpflege auf bis zu 1.500 Euro beschlossen.

Danach sind in Nordrhein-Westfalen folgende Prämienhöchstbeträge möglich:

Beschäftigte, die hauptsächlich in der direkten Pflege oder Betreuung arbeiten: bis zu 1.000 Euro (Grundprämie) sowie bis zu 500 Euro Landesaufstockung)
• Weitere Beschäftigte, die mindestens 25 Prozent der Arbeitszeit in der direkten Pflege und Betreuung mitarbeiten: bis zu 667 Euro (Grundprämie) sowie bis zu 333 Euro (Landesaufstockung)
• Sonstige Beschäftige in den Pflegeeinrichtungen (z.B. Personal in der Verwaltung, Küche, Haustechnik, Gebäudereinigung. Empfangssicherheitsdienst, Garten- und Geländepflege, Wäscherei, Logistik sowie Personal, das nicht unmittelbar oder mindestens bis zu 25 Prozent in der direkten Pflege arbeitet): bis zu 334 Euro (Grundprämie) sowie bis zu 166 Euro (Landesaufstockung)
• Auszubildende: 600 Euro ( Grundprämie) sowie 300 Euro (Landesaufstockung)
• Freiwillige im freiwilligen sozialen Jahr:
100 Euro (Grundprämie) sowie 50 Euro (Landesaufstockung)

Wie und wann die Auszahlung erfolgt, steht noch nicht fest.

Finanzminister Olaf Scholz unterstützte die Wertschätzung der Bevölkerung, die diesen Berufsgruppen Beifall klatschte, indem er
Steuerfreiheit von bis zu 1.500,-€ für Prämien zusagte, die Arbeitgeber diesen Beschäftigten zukommen lassen würden, nach dem Motto: „Klatschen allein hilft nicht“.

Die Minister Hubertus Heil (Arbeit und Soziales) und Jens Spahn (Gesundheit) verstärkten diese Stimmung, insbesondere für die Pflegekräfte.

Spahn (laut dpa vom 02.04.2020):

„Ich würde gerne zusammen mit den Arbeitgebern schauen, wie wir Wege finden, denjenigen, die jetzt Großartiges leisten jeden Tag, dafür noch mal eine besondere Anerkennung zu geben. Die Idee finde ich richtig- und darüber möchte ich gerne mit den Arbeitgebern in der Pflege reden „. Es sei sein „Ziel „, dass diejenigen, die jetzt .. mit anpacken und in schweren Zeiten einen wichtigen Dienst“ leisteten, dafür auch „eine finanzielle Anerkennung bekommen“.

Einen sehenswerten Beitrag sendete der MDR, er ist zu sehen unter:
Was wird aus der Sonderprämie für Krankenpfleger?

So verspielt Politik insgsamt leichtfertig Vertrauen, dies wieder zu erlangen wird bis zur Bundestagswahl schwerfallen.

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1 Kommentar zu "Versprochen wurde eine Sonderprämie für Pflegepersonal.
Mehr Geld gibt es jedoch nur für Altenpfleger"

  1. Gerd Biehn | 28. Juni 2020 um 21:25 |

    Was sie denken? Das ist doch jetzt nicht wahr, oder?
    Was sie fühlen? Im Wert herabgesetzt. Wertschätzung war gestern.
    Was kümmert die Politik ihr Geschwätz von gestern.
    Vor Wochen noch, als das Wasser in Richtung Hals stieg, bei den Bildern aus Italien z.B., waren sie Helden des Alltags, ja der Nation. Applaus, Dank auf allen Kanälen, über alle Medien. Unser Bundespräsident gar, fand Worte der Hochachtung und des Respektes. Berufsgruppen im Rampenlicht. Lebenserhalter, Lebensretter! Aller Würden und Ehren wert!
    Wie gut das tat. Wie sehr das geholfen hat, alle Reserven zu mobilisieren, wenn auch die eigenen Glieder schmerzten, die Seele litt und die Sorge um die eigenen Lieben nicht aufhörte.
    Das alles rief nach Belohnung, nicht nur Belobigung. Aller Ehren wert.
    Was ist geblieben?
    Gerede um Staffelung und Aufstockung für die einen. Niemand von ihnen hat bisher einen Cent gesehen.
    Nichts für die anderen!
    Ob ich hege, pflege, beschütze, umsorge um Leben zu erhalten, oder mit all‘ meinem Können über meine Grenzen gehe, um mit allen Mitteln meiner Kraft und maschineller Unterstützung Leben zu retten. Was macht den Unterschied? Irgendetwas macht plötzlich die eine Leistung offenbar höherwertig als die andere?
    Das ist beschämend. Die, um die es geht, waren immer schon systemrelevant. Die, um die es geht, haben immer schon vor dem Dienstplan des Folgemonats gestanden und mit Enttäuschung oder Zorn, aber immer hilflos gesehen, daß sie schon wieder für drei Wochenenden eingeplant sind.
    Wenn irgendwann einmal alles überstanden ist, sollten sich die wertenden Entscheider von heute nicht wundern, wenn die Gedemütigten ihre Posten verlassen. Ich würde das tun. So generiert man keinen so dringend gebrauchten Nachwuchs.
    Armselig, traurig und enttäuschend. Aber so kennen wir Politik. Genau genommen kann sie uns nicht mehr enttäuschen.

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