Die Helfer und Helferinnen brauchen Hilfe

Zahlen, Fakten, Perspektiven: TeilnehmerInnen verfolgen die Infos per Beamer auf der Leinwand. Foto: Christopher Theodoridis (ALZ)

Arbeitslosenzentrum: Die Zahl der Ratsuchenden und Bedürftigen steigt.

Da ist Gladbachs Arbeitslosenzentrum (ALZ) keine Ausnahme: Arbeit und Aufgaben gibt es zur Genüge, aber die Zahl derer, die sie erledigen, schrumpft. Konkret: In der jüngsten Mitgliederversammlung wurde deutlich, dass ehrenamtliche HelferInnen fehlen, insbesondere jüngere Menschen, die sich engagieren könnten.

Damit keine Irrtümer entstehen: Das ALZ steht vor keinem personellen Kollaps, aber auf Dauer ist Verstärkung erwünscht, ja notwendig. Das betonte Vorstandssprecher Karl Boland, der die abendliche Runde eröffnete.

Erfreulich: ALZ-Vorstand und -Leitung begrüßen die mögliche Verlängerung des so genannten Leistungsvertrages zur psychosozialen Betreuung hunderter, zumeist in prekären Verhältnissen lebender Menschen. Die Stadt bezahlt – für die nächsten drei Jahre mit voller Beratungsstelle – die Betreuung von Menschen, die entweder arbeitslos bzw. langzeitarbeitslos sind. Immer häufiger kommen Ratsuchende aus der Logistikbranche und pendeln zwischen Arbeit und Arbeitslosigkeit hin und her. Im Rahmen dieser Beratung kommen dann auch Fragen zu Wohngeld, Kindergeld und/oder Energiekostenschulden auf den Tisch.

2023 erneut gestiegen sind die Beratungsstunden. Die drei Fachleute Mariya Kaplunovska, Julian Strzalla und Karl Sasserath verzeichneten zusammen 3483 Stunden, wobei der ein oder andere Kontakt auch per Mail bzw. am Telefon erledigt wurde. Zum Vergleich: 2249 waren es im Jahr 2019. Die wesentlich vom Land NRW finanzierte Beratungsstelle Arbeit kämpft im Verbund mit Partnern wie Gewerkschaften, Kirchen etc. gegen die Ausbeutung von ArbeitnehmerInnen. Hier geraten nicht nur Lkw-Fahrer, die keinen Mindestlohn erhalten, ungewollt in die Schlagzeilen. Kaplunovska kümmert sich – mit Erfolg – u.a. um die Vermittlung ukrainischer Flüchtlinge (zumeist Frauen) in Arbeitsverhältnisse.

„Voll unter Dampf“ steht die kleine Küche im Altbau Lüpertzender Straße 69. Im vergangenen Jahr wurden 10 117 Essen an Bedürftige ausgegeben, 1895 Personen nahmen Essen mit nach Hause. Alle müssen ihre Bedürftigkeit nachweisen. Boland dankte erneut der Gladbacher Tafel; durch eine Kooperation mit ihr erhält das ALZ mehr Lebensmittel als bisher, was die Kosten senkt.

Auch die Bewerbungshilfe stößt an ihre Grenzen; die Zahl der InteressentInnen ist „konstant hoch“. Berater Georg Beer führt eine Warteliste.

Bei den Regularien gab es von den Kassenprüfern Sigrid Verleysdonk-Simons und Rüdiger Selbmann keine Beanstandungen. Folglich wurde auch der Vorstand entlastet. Bei den Finanzen kam es zu „keinen Turbulenzen“. Boland: „Wir hoffen sehr, dass wir von einem größeren Defizit verschont bleiben.“ Aber genau wisse man das nie.

Verbindlich ist der Termin für die große ALZ-Weihnachtsfeier: Am 12. Dezember in der Villa Leisse der Städtischen Kliniken Rheydt. Hierzu ist eine Anmeldung erforderlich.

Wer mehr über das ALZ wissen, Mitglied und/oder Förderer werden will: www.arbeitslosenzentrum-mg.de

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