Nobelpreisträger Professor Stefan Hell in Mönchengladbach

Mit Slideshow

„Wichtig ist, dass dieses Verfahren die Möglichkeit schafft, genauer und detailgetreuer in Zellen hineinzuschauen. Dieses Mikroskop ist eingesetzt worden in der HIV-Forschung und z.B. in der Neurologie. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Verfahren dazu beitragen wird, besser zu verstehen wie eine Zelle funktioniert. Es ist keine Lösung für eine bestimmte Krankheit“, antwortete mir Prof. Stefan Hell im Gespräch auf meine Frage.

Der Chemienobelpreisträger 2014 hat jedoch Hoffnung, dass die stark verbesserten Möglichkeiten der hochauflösenden Fluoreszenz-Mikroskopie eines Tages dazu beitragen, Krankheiten besser zu behandeln.
Professor Hell war am 27.11.2015 auf Einladung des Initiativkreises Mönchengladbach in die Kaiser-Friedrich-Halle gekommen und begeisterte mit seinem Exklusiv-Vortrag alle Zuhörer im ausverkauften Saal.

So unterschiedlich die Krankheiten Alzheimer, Parkinson, Aids oder Krebs sind, ihnen ist allen eins gemeinsam: Sie beginnen mit Veränderungen von Molekülen und deren Zusammenwirken in der Zelle. Bislang ließen sich diese Vorgänge mit traditionellen Lichtmikroskopen in einer maximalen Auflösung von 2000stel Millimeter beobachten . Professor Dr. Stefan Hell hat gemeinsam mit seinen Kollegen Eric Betzig und William Moerner verschiedene Mikroskopieverfahren entwickelt, die Einblicke in zehnfach besserer Auflösung erlauben.
Dafür erhielten er und seine beiden Kollegen im vergangenen Jahr in Stockholm den Chemienobelpreis.

Dr. Erich Bröker, Vorstand der Jagenberg AG und persönliches Mitglied im Initiativkreis Mönchengladbach begrüßte seinen Gast aufs Herzlichste.
Er machte in seiner Rede deutlich, wie begeistert er ist vom Wirken des Nobelpreisträgers.

Prof. Hell versuchte in einer allgemein verständlichen Art und Weise das Geheimnis seiner Entwicklung zu erklären. Da die Lichtmikroskopie derart komplex ist, darf davon ausgegangen werden, dass nicht alle Zuhörer alles wirklich verstanden haben.
Das Resultat seiner Arbeit, die Möglichkeit, winzige Strukturen in lebenden Zellen mit Lichtmikroskopen vergrößert und in Echtzeit zu beobachten, das hat sicher jeden begeistert.

Stefan Hell freute sich nach eigener Aussage nicht nur auf sein Mönchengladbacher Publikum, sondern auch auf den Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar, der die Diskussion mit ihm im Anschluss an seinen Vortrag moderierte. Die beiden Männer kennen und schätzen sich von unterschiedlichen gemeinsamen Auftritten.
Ranga Yogeshwar, dem im vergangenen September aufgrund seines Engagements für Mensch und Natur die Goldene Blume von Rheydt verliehen wurde, nimmt zum
wiederholten Male an Veranstaltungen des Initiativkreis teil: 2014 moderierte er in der Reihe „Pioniere der Welt“ den Abend mit Extremsportler Felix Baumgartner, 2012 führte er in derselben Reihe Gespräche mit der Schimpansen Forscherin Dr. Jane Goodall.
Es wurde ein lebendiger Abend mit einem überaus sympathischen Professor Stefan Hell der den Zuhörern im Gespräch mit Ranga Yogeshwar seinen spannenden Lebensweg sehr plastisch und nachvollziehbar vortrug.
Hell hatte in seinem Leben keinen leichten Stand, seine Eltern waren nicht begütert, der Gegenwind blies im oft ins Gesicht. Trotzdem verfolgte er sein Ziel mit großer Energie und Überzeugung.
Er hatte die Motivation sich etwas aufzubauen, er hat die Zeit der Entbehrungen nicht als schlimm empfunden. Sein Ausblick in seine Zukunft empfand Hell als positiv, ganz im Gegensatz zu seinen Schulfreunden, diese waren finanziell weitaus besser gestellt, hatten jedoch keine Ziele mehr.
Hell ist ein Musterbeispiel für viele Menschen, die mit Freude, Spass und Beharrlichkeit ihre Ziele verfolgen und damit Erfolg haben.

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