„Der Laden brennt“

Hilferuf der Verwaltung zur Mönchengladbacher Betreuungssituation in den Kita´s –
abgewiesene Eltern drohen mit berechtigter Klage.

Alle Versuche des Schönredens seitens der politischen Elite in Mönchengladbach, insbesondere der GroKo-Führerschaft, wie gut wir doch aufgestellt sind bei der Kita-Betreuung, nutzen nun nichts mehr.

In den Sitzungen der vier Bezirksvertretungen der Stadt legte der Abteilungsleiter `Fachbereich Kinder, Jugend und Familie´ Volker Schaffrath in dieser Woche die bittere Wahrheit auf den Tisch. Sein O-Ton:“Der Laden brennt“.
Bereits im Jugendhilfeausschuss im Januar diesen Jahres waren die blamablen Zahlen den Politikern vorgestellt worden. Geschehen ist seitdem nichts. Man hat wichtigeres zu tun, ganz offensichtlich ist der aktuelle Wahlkampf vorrangig für SPD, CDU und Co..
Die Reaktion der ehrenamtlichen Politiker in den Bezirksvertretungen: Erstaunen.

Worum geht es:
seit einigen Jahren, genauer seit 2014/15 steigen die Geburtenzahlen in Mönchengladbach wieder an. Das weiß jeder Verantwortliche in der Stadt, selbst unser Sport-Event heischende Oberbürgermeister und sein MG+ – Baudezernent sind im Bilde, die Sozial-Dezernentin ebenfalls.
In öffentlichen Sonntagsreden begrüßen sie dies sogar erfreut. Nur das Handeln ist nicht ihr Ding, läßt auf sich warten. Vorzeigebauten in einer wachsenden, von internationalen Investoren beachteten Stadt sind ihnen wichtiger. Bauten für Kinder bringen nicht das große Geld.

Fakten:
In Mönchengladbach fehlen für Kinder unter 3 Jahren über 800 Betreuungsplätze.
Für Kinder über 3 Jahren fehlen mehr als 600 Kita-Plätze.
Für die Betreuung diese Kinder fehlen über 300 ErzieherInnen.

Es gibt sehr viele bauwillige Investoren, diese wollen für die Stadt bauen und an sie vermieten.
Es gibt viele frei Träger, diese wollen die Kita´s für die Stadt betreiben.
Die Stadt Mönchengladbach stellt keine Baugrundstücke zur Verfügung, obwohl es im städtischen Bestand genug gibt.
Es hapert an Planstellen für die ausgebildeten ErzieherInnen um das Anerkennungsjahr absolvieren zu können.
Es hapert an der Attraktivität der Ausbildung: in den beiden ersten Jahren erhalten die „Azubis“ keinen Euro Einkommen.
Ein Negativ-Beispiel:
Ein Krankenhaus an der Viersener Straße möchte seit Jahren einen Betriebskindergarten bauen auf einem eigenen Grundstück. Die Bauverwaltung Mönchengladbach verwehrt die Genehmigung seitdem mit der Begründung, dass drei Bäume, die dem Bau im Wege stehen, nicht gefällt werden dürfen.

Alle diese Details können auf kommunaler Ebene geändert, korrigiert und zum Besseren beeinflußt werden.
Schönfärbende Statistiken und freundliche Versprechen bringen Mönchengladbach nicht vorwärts.

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1 Kommentar zu "„Der Laden brennt“"

  1. Alfred Brings | 28. April 2017 um 19:56 |

    „Wir brauchen mehr Kita Plätze“, sagt gerade Herr Laschet in der aktuellen Stunde. Keine schlechte Idee.
    Dumm nur, wenn ein Grundstück da ist und ein abgehobener Baudezernent, ohne daß die Sozialdezernentin, Frau Schall, oder sonst jemand aus der Riege, die kein Kind zurückläßt, Mord und Brand schreien, mit dafür sorgt, daß es keine Baugenehmigung gibt. Wenn ein Minister in Mönchengladbach kundtut, daß Frau Kraft ihr Ziel nicht erreicht hat, dann stimmt das für diese Stadt so nicht. Nicht Frau Kraft läßt hier über 1000 Kinder zurück, sondern ein Baudezernent sitzt, auch mit Billigung eines OB, auf dem Bauland, das das Franziskushaus für die Errichtung einer Kita schon seit Jahren nutzen will. An die Stelle soll dann wohl auch hochwertiger Wohnungsbau für die upper class. Das wäre natürlich einträglicher als eine Kita. Und nach dem unsäglichen Zirkus um den Nussbaum, der an der KFH die Sichtachse störte, müssen jetzt ausgerechnet drei Bäume herhalten, weil die nicht gefällt werden dürfen. Eine Lachnummer ist das. Tour de France, Skirampe auch schon wieder in trockenen Tüchern. Mönchengladbach als Weltstadt, gerne mit internationalem Flair. In Ordnung, aber dann auch in unsere Kinder investieren. Zugegeben, damit kann man keinen Staat machen.
    Und wie ansonsten der Wind hier weht, kann man unschwer diesem Video entnehmen:http://kandidatencheck.wdr.de/kandidatencheck/?kandidat=683130&name=Frank+Boss&partei=cdu . Ein christdemokratischer Frank Boss, der seine Pfründe gerne in Düsseldorf gesichert wüsste, stellt allen Ernstes in Frage, worüber das ganze Land spricht und worunter es leidet.“…so es sie denn gäbe…“ Die soziale Ungerechtigkeit. Selbst disqualifiziert, und zwar gründlich. In ihm hätten wir im Landtag keinen Sprecher für die Sache.
    Eltern werden den Klageweg beschreiten, und das ist auch gut so.

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