Neue Visitenkarte für 400.000 Euro

Es wird ganz sicher ein hübscher Platz, er wird mir gefallen. Der neue Edmund-Erlemann-Platz.
Anderen wird außerdem gefallen, dass auch dort die Bagger baggern, die Tiefbauer ausreichend beschäftigt sind in unserer Stadt, die Visionen Einzelner endlich Realität werden.
Der Nutzen ist zweitrangig, Sichtkanten von Gebäuden haben Priorität, plant unsere Verwaltung, findet die Groko gut. Wie überall in der Kommunalpolitik Mönchengladbachs sind sich CDU und SPD auch hier einig. Da unterscheiden sich die beiden nicht von den bundesweiten Müttern und Vätern.
Die haben aktuell allerdings erkannt, sie sind einen unsäglich falschen, gleichgeschalteten Weg miteinander gegangen. Siehe Wahlergebnis.
Zurück zur Visitenkarte Citykirche.
Bäume stehen im Weg, müssen weg. Stattdessen werden Schirme aufgestellt, undurchsichtige Großschirme. Mehr Schirme als zur Zeit möglich. Sie werden der Sicht im Wege stehen.
Die Aufenthaltsqualität wird wesentlich erhöht sagt Verwaltung, das Sicherheitsgefühl wird erhöht, meint sie, wodurch sagt sie nicht.
Dieser neue Bereich soll eine große Ausstrahlungskraft entfalten und damit ein Anziehungspunkt für Familien mit Kindern werden, sagt der Planer.
Die Planunterlagen hingegen zeigen keinerlei Mobilar für Kinder, es wird auch nicht erklärt, wo die Familien mit Kindern sich aufhalten könnten. Der neue Platz wird nämlich ausschließlich von vorhandener Gastronomie bespielt. Ergo müssen Familien mit Kindern dort konsumieren, das scheint ein weiteres Ziel.
Ein Plus für die Wirtschaft, ja. Für die Menschen? Das wird sich zeigen müssen.
Apropos Wirtschaft, wer bezahlt das Ganze?
330.000 Euro stehen im Haushalt, weitere 70.000 Euro sollen die Anlieger beisteuern. Wer sind diese? Die Gastronomie kann das nur über zusätzlichen Umsatz auf größerer Kundenfläche realisieren, bleibt die Stadtsparkasse. Als städtisches Geldinstitut kann sie es sich gut leisten, der an die Stadt zu überweisende Jahres-Gewinn wird zwar kleiner, was soll´s wir haben ja einen ausgeglichenen Haushalt 2018. Da fallen Pflegekosten-Erhöhungen von geschätzten 15.500 Euro/pa. fast nicht ins Gewicht, die werden bei der mags gebucht, der neuen Stadttochter für zusätzliche Kosten außerhalb des Stadthaushaltes.
Die mags kann das sicher kompensieren mit Einsparungen bei der Pflege von Grün auf Verkehrsinseln, die werden z.Z. asphaltiert. Das dortige Grün mußte ebenfalls weg. Auch das ist eine neue Visitenkarte Mönchengladbachs.

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3 Kommentare zu "Neue Visitenkarte für 400.000 Euro"

  1. Erstens gibt es da oben schon einen Platz, den alten Markt, und der ist grau und scheußlich. Dann kommt jetzt der nächste Platz und ich mit Kinderwagen und einem Zweijährigen daneben. Neben den Kinderwagen kann ich mich setzen und verzehren. Jedes andere Kind, so auch meines, macht was? Außer daß ich mein Kind auf dem freien Raum hoffentlich jederzeit gut sehen kann, passiert was? Spielgerät scheint nicht vorgesehen. Also geschieht nichts anderes, als daß Raum für Kommerz geschaffen wird. Insoweit ist das Projekt durchaus durchdacht. Ich kenne sicher an die hundert Kirchen die , eingebettet in Grün, einen harmonisch, anheimelnden Charakter zeigen, aber damit verdient niemand etwas. Mönchengladbach wird langsam aber sicher und unaufhaltsam unattraktiv geachst. Zur Zeit ist dieser Ort noch eine Oase für das Auge, und danach ? Vielen Dank

  2. Ach so, man möchte Familienfreundlicher werden.
    In Rheydt gibt es wenigstens ausreichend Sitzplätze am Rande des Marktplatzes und die sind bei schönem Wetter gut besetzt. Mütter mit Kindern treffen sich, auch ohne in den Betrieben etwas kaufen zu müssen.
    Die Gladbacher pläne zeigen lediglich Stufen, darauf wird sich kaum jemand niederlassen.
    Das St. Vith wird sehr bald eine Abgrenzung seiner Außenfläche fordern, so wie auch in Rheydt der Ratskeller. Werden Bonin & Co. dort gesprächsbereiter sein?
    Das Ganze scheint nicht zu Ende gedacht, momentaner Klientel-Murks.

  3. Albert Sch. | 26. November 2017 um 17:10 |

    Einmal nur möchte ich raten, wer der Planer ist. Fängt mit „B“ an, und wäre zum Segen für Mönchengladbach, besser in Düsseldorf geblieben

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