Grüne: Massive Rodungen im Dilthey-Park konnten begrenzt werden

„Die in dieser Form durchgeführten Fällungen und Rodungen im Dilthey-Park sind für Bründnis90/Die Grünen nicht nachvollziehbar und nicht hinnehmbar. Statt in erster Linie pflegerische Maßnahmen zum Erhalt der Bäume durchzuführen, wurden massive Fällungen auch in der Fläche vorgenommen.“  Das ist das Fazit von Hajo Siemes, dem Umwelt-Experten der Grünen, nach einer Begehung vor Ort.

Leitende Vertreter der mags und der Unteren Landschaftsbehörde der Stadt trafen sich mit Vertretern von Bündnis90/Die Grünen und der AG Umwelt und Natur, um die Situation vor Ort zu besprechen und Absprachen zum weiteren Vorgehen zu treffen. Anlass waren die massiven Fällungen und Rodungen vor Ort, die in der vergangenen Woche vorgenommen wurden.

Der Dilthey-Park ist mit Verordnung der Bezirksregierung aus dem Jahre 2000 als „geschützter Landschaftsbestandteil“ im Landschaftsplan der Stadt Mönchengladbach festgelegt.

Der § 1 der Verordnung sagt u.a. aus: „Die Festsetzung erfolgt insbesondere  a) zur Erhaltung des alten höhlenreichen Waldbaumbestandes und aufgrund der Bedeutung für höhlenbewohnende Vögel und Säugetiere, b) zur Sicherung der Standortvielfalt und des Strukturreichtums aus Waldbaumbestand, Waldrand/-saum, Strauchschicht, Waldnaturverjüngung, hohem Totholzanteil und Wiesen, c) zur Erhaltung der stadtnah wirksamen klimatischen Ausgleichsfunktion….“.

Dazu Hajo Siemes: „Ausnahmen zur Gefahrenabwehr und zur Pflege können notwendig sein und werden auch in der Verordnung benannt, sind aber mit der Unteren Landschaftsschutzbehörde (ULB) abzustimmen und müssen dem Schutzzweck entsprechen. Die ULB ist laut Aussage der Stadt auch eingeschaltet worden. Wir haben jedoch den Eindruck, dass hier trotzdem Eingriffe getätigt wurden, die nicht mit dem Landschafts- und Naturschutz in Einklang zu bringen sind.“

Bei der Begehung vor Ort ging es nun vor allem darum, weitere Eingriffe zu vermeiden und Lösungen für das weitere Vorgehen mit den handelnden Personen abzusprechen. Während die Vertreter der mags die Fällungen vor allem auf die „Verkehrssicherheitspflicht“ und auf das Eschensterben zurückführten, haben die Grünen vor allem die Belange des Umwelt- und Naturschutzes in den Vordergrund gestellt.

„In den nachher gemeinsam getroffenen Absprachen wurde nun erreicht, dass einige Bäume, vor allem Eichen und Buchen, die noch zur Fällung vorgesehen waren, nun in der Krone behandelt werden und als sogenannte Biotop-Bäume erhalten bleiben. Außerdem wurden erste Absprachen zur Aufforstung getroffen, die noch in diesem Jahr umgesetzt werden sollen.  Wenigstens diese Minimalforderungen sollen nun noch umgesetzt werden,“ stellt Hajo Siemes fest.

In einem zusätzlichen Gespräch betonte Dr. Gerd Brenner, Vertreter der Grünen im Verwaltungsrat der mags, dass besonders in geschützten Landschaftsbestandteilen für unumgängliche Eingriffe in die Natur nicht die kostengünstigste Variante gewählt werden dürfe, sondern dass dabei der Naturschutz im Vordergrund stehen müsse. „Pflegerische Maßnahmen, um Bäume zu erhalten, sind sehr aufwendig und kosten viel Zeit und Geld. Besonders aber in geschützen Wald- und Parkflächen müssen die Artenvielfalt und der natürliche Erhalt von Bäumen und Sträuchern Vorrang vor den forstwirtschaftlichen Aspekten haben. Hier ist aber auch die Politik gefordert, das nötige Geld für die Pflege und den Unterhalt von Bäumen sowie für die Aufforstung zur Verfügung zu stellen. Die Grünen fordern dies alle Jahre wieder bei der Beratung von Haushaltsplänen“,  so Dr. Brenner abschließend.

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